• 21.10.2016, 12:26:55
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  • OTS0134

Gegen gesetzlich verordnete Kinderarmut: Reformen zur Unterhaltssicherung dringend notwendig

Unter dem Motto „Wegschauen gilt nicht – Versprechen einhalten statt ewig vertrösten!“ macht Bündnis Druck auf die Regierung

Utl.: Unter dem Motto „Wegschauen gilt nicht – Versprechen einhalten
statt ewig vertrösten!“ macht Bündnis Druck auf die Regierung =

Wien (OTS) - Ein Bündnis bestehend aus dem Österreichischen
Frauenring, der Österreichischen Plattform für Alleinerziehende, dem
Forum Kindesunterhalt, der SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin Katharina
Kucharowits und der Familiensprecherin der Grünen, Judith Schwentner,
forderte bei einer Pressekonferenz am Freitag eine armutsfeste
Unterhaltssicherung für Alleinerziehende und ihre Kinder.

Obwohl eine Reform des Unterhaltsvorschussgesetzes Teil des
Regierungsprogramms ist und bereits 2008 eine Verbesserung
angekündigt wurde, bleiben die Anliegen der Alleinerziehenden und
ihrer Kinder auf der politischen Agenda ein Randthema. „Eine Reform
wird immer wieder hinausgeschoben, und das, obwohl in den letzten
zehn Jahren die Armut der Betroffenen massiv gestiegen ist. Wir
wollen die Verantwortlichen beim Thema Kinderarmut und prekäre
Lebenssituation der Alleinerziehenden wachrütteln“, sagte Sonja
Ablinger, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.

Ein-Eltern-Haushalte haben laut EU-SILC 2015 mit 42 % die höchste
Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung. Die Möglichkeiten sozialer
Teilhabe von Kindern und Jugendlichen werden somit vielfach über die
ökonomische Situation des Elternhaushalts bestimmt.

Um die Situation der Alleinerziehenden und ihrer Kinder zu
verbessern, fordert das Bündnis eine Sicherung von Mindestunterhalt
und Sonderausgaben, die Schließung von Lücken im
Kindesunterhaltsgesetz, eine Unterhaltssicherung bis zum Ende der
Ausbildung von Jugendlichen und eine umfassende Erhebung von Daten
durch das Justizministerium.

„Die seit Jahren angekündigte Kinderkostenanalyse, die als Grundlage
einer Reform des Unterhaltsgesetzes immer genannt wird, muss endlich
erstellt werden. Wir dürfen bei der Berechnung des Unterhalts nicht
länger auf Erhebungen aus dem Jahr 1964 angewiesen sein“, sagte die
Grüne Familiensprecherin Judith Schwentner.

Katharina Kucharowits, Kinder- und Jugendsprecherin der SPÖ, wies
darauf hin, dass Jugendliche in Ausbildung, die einen
Unterhaltsvorschuss beziehen, derzeit mit dem 18. Geburtstag von
einem Tag auf den anderen in der Luft hängen: „Es bleibt nur noch der
Weg, die obsorgepflichtige Person, damit meistens den eigenen Vater,
zu klagen. Wer bitte macht das in diesem Alter? Der Unterhalt muss
deshalb bis zum Ausbildungsende garantiert sein!“

„Es ist kaum zu glauben, dass Alleinerziehende nach wie vor
benachteiligt werden, obwohl die Vielfalt Familie schon längst in der
Lebensrealität der Menschen angekommen ist. Es ist nicht zu
verstehen, weshalb die Politik dem nicht Rechnung trägt und Kinder
von Alleinerziehenden dafür bestraft, in welcher Familienform sie
leben", sagte Jana Zuckerhut von der Plattform der Alleinerziehenden.

Dem schloss sich Maria Stern, Obfrau des Forums Kindesunterhalt an:
„Dass mittlerweile 42 % der Ein-Eltern-Haushalte in Armut leben, ist
ein stiller Skandal. Wir wissen, dass einer der Hauptgründe die
Lücken im Kindesunterhaltsgesetz sind. Ich fordere eine
Kindesunterhaltssicherung - Jetzt!"

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