• 21.10.2016, 10:59:08
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  • OTS0065

Gewerkschaft vida: Belastungen für Beschäftigte in der Pflege reduzieren!

vida-Steinkellner: „Endlich mehr Geld und bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung sicherstellen!

Utl.: vida-Steinkellner: „Endlich mehr Geld und bundesweit
einheitliche Personalbedarfsberechnung sicherstellen! =

Wien (OTS) - „Wertvoll, aber wenig geschätzt - das ist leider nach
wie vor die Realität tausender Pflegekräfte in Österreich“, hält der
Vorsitzende des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida,
Willibald Steinkellner, fest. „Es ist längst überfällig, die
Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern. Abhilfe schaffen kann nur
eine bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung, die keine
Schummeleien zulässt. Und es braucht mehr Geld. Die
Finanzausgleichsverhandlungen zwischen Bund und Ländern können heute
gleich dazu genützt werden, den Pflegebereich endlich angemessen
auszustatten.“++++

Gefährliche Personalknappheit

Es ist kein Geheimnis, dass die Belastungen für Pflegekräfte in
Krankenhäusern, Pflegeheimen und in der mobilen Pflege ständig
zunehmen, so Steinkellner: „Umso unverständlicher und
unverantwortlicher ist es, dass in vielen Einrichtungen weiter auf
dem Rücken der Beschäftigten gespart wird.“ Die Zahl der PatientInnen
steigt stetig an, der Personalstand bleibt weitgehend gleich oder
sinkt sogar, kritisiert der Gewerkschafter: „In vielen Betrieben sind
langfristige Besetzungen längst Geschichte. Die Fluktuation ist enorm
hoch. Ständig werden Personallöcher über Notlösungen gestopft. Diese
schauen meistens so aus, dass Kolleginnen und Kollegen Zusatzdienste
oder Rufbereitschaften übernehmen müssen. Stress und Überstunden sind
die Folge und im schlimmsten Fall auch Behandlungsfehler.“

Spardiktat macht krank

Durch die ständige Mehrbelastung sinkt nicht nur die Qualität der
Pflege, sondern sie wirkt sich auch negativ auf die MitarbeiterInnen
und deren Gesundheit aus, so Steinkellner: „Viele brennen regelrecht
aus. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass 30 Prozent aller
Pflegebeschäftigten burn-out gefährdet sind. Auch bei berufsbedingten
Krankheiten gibt es einen drastischen Anstieg.“ Es ist Aufgabe des
Managements auf Überlastung zu achten und gegenzusteuern, betont
Steinkellner: „Wenn wir dem Personalmangel nicht endlich
entgegenwirken, wird letztlich die Leistungsfähigkeit unseres
gesamten Pflegesystems erheblich geschwächt.“

Gesetzliche Weichen stellen

Nur bei entsprechenden Rahmenbedingungen ist Pflege und Betreuung auf
hohem Niveau möglich, so Steinkellner: „Wir fordern die gesetzliche
Verankerung einer bundesweit einheitlichen Personalbedarfsberechnung.
Allen Betreibern von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen soll
dadurch die Mindestanzahl und die Qualifikation der MitarbeiterInnen
zwingend vorgeschrieben werden. Nur so können wir Mindeststandards
und faire Arbeitsbedingungen sicherstellen.“

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