• 20.10.2016, 13:32:06
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  • OTS0187

Pflegeheimskandal: Kirche für lückenlose Aufklärung

Kardinal Schönborn tief erschüttert von den Missbrauchsfällen im niederösterreichischen "Clementinum"

Utl.: Kardinal Schönborn tief erschüttert von den Missbrauchsfällen
im niederösterreichischen "Clementinum" =

Wien (KAP) - Kardinal Christoph Schönborn ist tief erschüttert von
den Missbrauchsfällen in einem Pflegeheim (Clementinum) im
niederösterreichischen Kirchstetten. Das erklärte
Schönborn-Pressesprecher Michael Prüller am Donnerstag gegenüber
"Kathpress". Der jeweilige Erzbischof von Wien ist "aus historischen
Gründen" - Schirmherr der Trägerschaft des Clementinums. Freilich
habe Schönborn als Schirmherr keinerlei Einflussmöglichkeiten auf die
operativen Tätigkeiten in den einzelnen Heimen, so Prüller.

Ganz im Sinne des Kardinals habe die Heimleitung aber rasch gehandelt
und eine lückenlose Aufklärung eingeleitet. Man müsse alles tun, um
solche Untaten von vornherein zu verhindern, so Prüller: "Dieser
Aufgabe wissen sich alle Träger der Altenpflege verpflichtet, auch
und gerade die Kirche." Kardinal Schönborn habe in der Vergangenheit
immer wieder bewiesen, wie sehr ihm Bekämpfung und Prävention von
Missbrauch jedweder Art in kirchlichen Einrichtungen ein Anliegen
sei.

Nachdem die Heimleitung Anzeige erstatte hat, wurden von der
Staatsanwaltschaft St. Pölten gegen mehrere ehemalige Pflegekräfte
des Clementinums ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es geht um den
Verdacht des Quälens oder Vernachlässigens wehrloser Personen. Der
Verdacht war am vergangenen Freitag bekannt geworden und hatte sich
am Montag erhärtet, worauf die Heimleitung die vier Beschuldigten
fristlos entlassen und Anzeige erstattet hat. Sie sollen
pflegebedürftige Menschen beschimpft und grausam behandelt haben.
Unter anderem sei einer Frau mit den begleitenden Worten, dass sie
stinke, Haarspray ins Gesicht gesprüht worden, auch Kot soll in einen
Mund gestopft worden sein. Das niederösterreichische
Landeskriminalamt ermittelt.

Es müsse eine Ursachenanalyse vorgenommen werden, wie es trotz
Überprüfungen durch die Volksanwaltschaft, die Pflegeaufsicht des
Landes und den Verein für Sachwalterschaft und Patientenanwaltschaft
sowie interne Sicherheitseinrichtungen in Heimen "dazu kommen
konnte". Das sagte der niederösterreichische Pflegeanwalt Gerald
Bachinger am Donnerstag gegenüber Medien.

((ende)) GPU/PWU
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