- 20.10.2016, 11:57:54
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Jagd auf Zuchtfasane bringt gefährdete Seeadler in Gefahr – VGT fordert Verbot!
3 erwachsene Seeadler bei Zuchtfasanjagd im Nordburgenland gesichtet, essen mit Bleischrot getötete Vögel – In Deutschland ist die Bleivergiftung die häufigste Todesursache bei Seeadlern
Utl.: 3 erwachsene Seeadler bei Zuchtfasanjagd im Nordburgenland
gesichtet, essen mit Bleischrot getötete Vögel – In
Deutschland ist die Bleivergiftung die häufigste Todesursache
bei Seeadlern =
Wien (OTS) - Nicht nur, dass die infantile Abschießbelustigung auf
1000 ausgesetzte Zuchtfasane diesen Tieren ein Leben in
Massentierhaltung und einen Tod durch Schrotbeschuss und Hundemeuten
beschert. Das massenweise Aussetzen zahmer Tiere bringt auch das
Ökosystem aus dem Gleichgewicht und zahlreiche seltene Tierarten in
Gefahr. Der VGT hat nun bei einer Treibjagd im Nordburgenland 3
erwachsene Seeadler dokumentiert, die dort angeschossene und
verendete Zuchtfasane fraßen. 1000e dieser zahmen Tiere auszusetzen,
lockt natürlich Raubtiere an. Doch die angeschossenen Fasane, die
irgendwo verenden, haben zahlreiche Bleikugeln im Körper. Da dieses
Metall ein schweres Gift darstellt, das auch die Blut-Hirn-Schranke
überwindet und das Zentralnervensystem unmittelbar schädigt, hat die
WHO den erlaubten Grenzwert für Blei in Nahrungsmitteln auf Null
reduziert.
Der anerkannte Vogelexperte, Wildbiologe und Veterinärlektor Dr. Hans
Frey dazu: „Die Aufnahme von Blei aus den Körpern erlegter (oder nur
angeschossener Tiere, die dadurch Behinderungen zeigen) durch
Seeadler, aber auch alle anderen Aaskonsumenten und Beutegreifer, wie
alle Adlerarten, Bussarde und Eulen, ist vielfach belegt. Eine
umfangreiche Studie aus Italien beweist darüber hinaus, dass selbst
Aufbrüche von Schalenwild zu ca. 70% mit Bleifragmenten von
Teilmantelgeschossen kontaminiert sind und dadurch für alle
Vogelarten zu einer tödlichen Bedrohung werden. Bei Seeadlern in
Deutschland ist das nachweislich die häufigste Todesursache. Es
zeigte sich darüber hinaus, dass diese Arten auch bei niederen
Bleispiegeln im Serum gehäuft Unfällen durch Straßenverkehr und
Leitungskollisionen zum Opfer fallen!“
VGT-Obmann Martin Balluch dazu: „Nein, die Gesellschaft darf es nicht
mehr tolerieren, wenn irgendwelche Personen ihren infantilen Gelüsten
nachgehen und Zuchttiere abknallen. Aus Tierschutzgründen nicht, aber
auch aus ökologischen. Das kann doch nicht wahr sein, dass wegen
derartiger Abschießbelustigungen seltene Tierarten gefährdet werden
und einzelne Individuen qualvoll an Bleivergiftung sterben, gar nicht
zu reden von der Bleikontamination im landwirtschaftlich genutzten
Boden. Landesrätin Verena Dunst im Burgenland darf hier nicht länger
zuschauen! Das Burgenland braucht ein Verbot der Jagd auf ausgesetzte
Zuchtfasane!“
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