• 18.10.2016, 10:36:03
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  • OTS0059

Arktis-Öl: Umwelt-Organisationen klagen Norwegen

Greenpeace sieht Bohrlizenzen für OMV und andere Konzerne als verfassungswidrig an

Utl.: Greenpeace sieht Bohrlizenzen für OMV und andere Konzerne als
verfassungswidrig an =

Wien/Oslo (OTS) - Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace Nordic
und Nature & Youth haben heute vor dem Bezirksgericht Oslo eine Klage
gegen die norwegische Regierung eingereicht. Diese hat im Mai neue
Ölförderlizenzen in der Arktis vergeben – unter anderem an die
österreichische OMV. Greenpeace und Nature & Youth argumentieren: Die
Vergabe der Lizenzen ist verfassungswidrig und widerspricht dem
Pariser Klimaschutzabkommen.

„Die norwegische Regierung fährt zweigleisig. Norwegen ist eines der
ersten Länder, die den Klimavertrag von Paris ratifiziert haben. Kurz
darauf öffnet die Regierung weite Teile der arktischen Barentssee für
Ölbohrungen. Das ist unverantwortlich“, sagt Adam Pawloff, Klima- und
Energiesprecher bei Greenpeace in Österreich. Denn das Klimaabkommen
von Paris sieht vor, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad
Celsius und möglichst unter 1,5 Grad im Vergleich zum
vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Das macht den schrittweisen
und raschen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger zwingend
nötig.

Die Ölbohrlizenzen wurden im Sommer dieses Jahres an 13 Ölkonzerne
vergeben: Neben Statoil (Norwegen), Chevron und ConocoPhillips (beide
USA) sowie Lukoil (Russland), erhielt die österreichische OMV als
Partner eine Lizenz. Bereits im Jänner 2016 führte die OMV
Probebohrungen in der Barentssee durch - mitten im arktischen Winter
in der Nähe des Naturschutzgebietes Bäreninsel. Stürme, extreme Kälte
und nur vier bis sechs Stunden Tageslicht stehen an der Tagesordnung.
Neben dem ökologischen Risiko seien diese Bohrungen auch ein hohes
wirtschaftliches Risiko, sagt Pawloff. „Die OMV steckt in einer Krise
und macht bereits jetzt schon Milliardenverluste. Daher ist es auch
nicht nachvollziehbar, wieso das Unternehmen in teure Arktis-Projekte
investiert. Der Konzern Shell hat in seine Arktis-Pläne rund sieben
Milliarden US-Dollar investiert ohne dabei ein Tropfen Öl gefördert
zu haben.“

Ein weiterer Grund für die Klage: Norwegen ignoriert mit den neuen
Lizenzen seine eigene Verfassung. 2014 wurde hier der Paragraph 112
hinzugefügt. Dieser garantiert eine gesunde und sichere Umwelt für
die kommenden Generationen. Die Klage von Greenpeace und Nature &
Youth ist die erste ihrer Art, die sich auf diesen Paragraphen
beruft. Umweltschutzorganisationen, WissenschaftlerInnen, Indigene
und Prominente unterstützten sie: Unter anderem der norwegische Autor
Jostein Gaarder („Sophies Welt“) sowie der US-amerikanische
Schriftsteller und Umweltaktivist Bill McKibben. „Norwegen muss das
Pariser Klimaabkommen sowie die eigene Verfassung ernst nehmen und
die neuen Ölförderlizenzen annullieren“, fordert Pawloff.

Bild- und Videomaterial
finden Sie unter http://bit.ly/2dlXnTG
Dieses steht unter Angabe der Photo Credits zur einmaligen Nutzung
kostenlos zur Verfügung
(© Greenpeace / Vorname des Fotografen/Nachname des Fotografen)

Die Petition „Die Menschheit vs. Arktisches Öl“ finden Sie unter:
http://energie.greenpeace.at/menschheit-vs-arktischesoel/

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