• 12.10.2016, 10:12:08
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  • OTS0061

„Wohnen, ein Luxus ?“: „Menschen & Mächte“-Doku von Klaus Unterberger am 13. Oktober um 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - In ganz Europa ist es bereits Thema der politischen
Auseinandersetzung, mittlerweile ist es auch ein Problem für Tausende
Haushalte in Österreich: Wer kann sich Wohnen noch leisten? Warum
steigen die Mieten deutlich stärker als die Einkommen? Was kann, was
muss die Politik gegen die sich ankündigende Wohnungsnot unternehmen?
Mit dieser Frage beschäftigt sich die „Menschen &
Mächte“-Dokumentation „Wohnen ein Luxus?“ von Klaus Unterberger am
Donnerstag, dem 13. Oktober 2016, um 22.30 Uhr in ORF 2. Seit 2011
sind die Mieten in Österreich um 15 Prozent gestiegen. Das klingt
moderat. Tatsächlich verbirgt die Statistik ein alarmierendes
soziales Gefälle: Ärmere Haushalte haben deutlich höhere Wohnkosten
als Durchschnittsverdiener und Wohlhabende. Der Grund: Gutverdiener
können sich eher Eigentum leisten, schlechter verdienende Menschen
sind auf Mietverhältnisse und die ständig steigenden Mietpreise
angewiesen. Die Dokumentation geht der wachsenden sozialen Schere auf
den Grund und beleuchtet unterschiedliche Wohnwelten.

Das Recht auf Wohnen: Im ersten Bezirk in Wien präsentiert die
Immobilienmaklerin Elisabeth Rohr eines der luxuriösen Appartements
der Wiener Innenstadt: Kaufpreis: 7,4 Millionen Euro. Ebenfalls in
Wien, aber in einer ganz anderen sozialen Welt lebt die 51-jährige
Gabriele Rad mit ihren zwei Kindern. Sie lebt von der
Mindestsicherung, geriet in Mietrückstände und wurde schließlich
delogiert. Zurzeit lebt sie in einer Übergangswohnung der Stadt Wien

Wohnungsnot ist aber längst nicht mehr nur ein klassisches
Armutsproblem. Warum können sich viele Menschen trotz steigender
Einkommen immer weniger leisten? Anhand eines Rechenbeispiels geht
die Dokumentation dem Zusammenhang zwischen Wohnkosten und Einkommen
nach. Dass die Wohnungsnot längst im Mittelstand angekommen ist,
zeigt ein Blick auf die aktuelle Situation in Innsbruck. Die Tiroler
Landeshauptstadt hat die höchsten Mieten Österreichs. Ist Wohnen also
ein Geschäftsmodell oder doch ein Grundrecht für alle Menschen?

Als wirksamer Preistreiber am Wohnungsmarkt gilt nicht nur in
Österreich, sondern international die Immobilienspekulation. Im
Hamburg hat in den vergangenen Jahren der Streit um die „ESSO Häuser“
für Schlagzeilen gesorgt. Eine jahrelange Auseinandersetzung hat zu
Demonstrationen, Straßenschlachten und Polizeieinsätzen geführt.
Trotzdem ist der Konflikt ein Beispiel, wie wirksam eine
Stadtverwaltung zu einem Konsens zwischen Investoren und Bewohnern
beitragen kann. Großbritannien sucht seine eigenen Lösungen aus der
Wohnkrise. Bereits Margaret Thatcher hat dabei die politische
Zielrichtung vorgegeben: Das „Right to buy“, das „Recht auf Eigentum“
zwingt Wohnbaugenossenschaften dazu, ihre Sozialwohnungen zu
verkaufen. Der Traum einer Gesellschaft von Eigentümern führt jedoch
zu schwerwiegenden sozialen Problemen.

Draußen vor der Tür: Flüchtlingskrise und Migration verschärfen die
Wohnungsfrage zusätzlich und dramatisch: Wie Lösungen aussehen
könnten, zeigt die Dokumentation anhand eines Wohnprojekts in Berlin.
Wie leistbarer Wohnraum für Asylsuchende und die einheimische
Bevölkerung entstehen kann, ist nicht zuletzt eine Herausforderung
für die Architekten. Wie aus einem desaströsen Spekulationsobjekt ein
mehrfach ausgezeichnetes Wohnprojekt werden kann, analysiert die
Dokumentation anhand des Wiener „Kauerhofes“. Hier spricht man 13
Sprachen – und das bei leistbaren Mieten.

Die Zukunft der Stadt: Wie leistbares Wohnen in Zukunft funktionieren
könnte, zeigt ein Blick auf die „Internationale Bauausstellung“ in
Wien, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Bundeshauptstadt zum
„Kompetenzzentrum für den sozialen Wohnbau des 21. Jahrhunderts“ zu
machen. Im „mobilen Stadtlabor“ der TU Wien entstehen derzeit
Visionen für eine „Stadt der Zukunft“. Dass die Wohnungsfrage
sozialer Sprengstoff ist, damit beschäftigt sich auch Christopher
Dell. Er ist nicht nur Experte für Urban Design und Stadtentwicklung,
sondern zugleich einer der führenden Jazz-Vibrafonisten Europas. Er
skizziert, warum die „Stadt der Zukunft“ ein Möglichkeitsraum für
alle sein muss.

Der Streit um das Mietrecht: Die Reform des heimischen Mietrechts
wird seit Jahren angekündigt, sie droht zur unendlichen Geschichte zu
werden, da sich die Koalitionsparteien nach wie vor nicht darauf
einigen können. Die Streitpunkte: Geforderte Obergrenzen bei den
Mieten, die Frage der befristeten Mietverträge und die
Maklergebühren. Die Standpunkte der Immobilieneigentümer und der
Mieterschützer könnten nicht gegensätzlicher sein. Ein Patt, das den
Grundsatz vom „Recht auf menschenwürdiges Wohnen“ zunehmend erodieren
lässt.

Die „Menschen & Mächte“ Dokumentation entstand in Zusammenarbeit mit
der vielfach ausgezeichneten Plattform für investigativen
Datenjournalismus „Dossier“, die gezielte Datenanalysen und
-aufbereitungen durchführte.

Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der
Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand
abrufbar und wird auch als Live-Stream angeboten.

Das gesamte TV-Angebot des ORF – ORF eins, ORF 2, ORF III sowie ORF
SPORT + – ist auch im HD-Standard zu empfangen. Alle Informationen
zum ORF-HD-Empfang und zur Einstellung der neuen HD-Angebote finden
sich auf der Website hd.ORF.at, die ORF-Service-Hotline 0800 / 090
010 gibt kostenfrei aus ganz Österreich persönliche Hilfestellung.

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