• 10.10.2016, 10:00:01
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Vom Tabu zum Gebot: Psychiatrische/psychotherapeutische Behandlung hilft!

Welttag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober

Utl.: Welttag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober =

Wien (OTS) - Zum Welttag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober
macht der Verein ganznormal.at darauf aufmerksam, wie dringend
notwendig der Ausbau der psychiatrischen und psychotherapeutischen
Versorgung in Österreich ist.

Christian Deutsch, SP-Gemeinderat und Vorstandsvorsitzender von
ganznormal.at: „Ein Drittel aller Menschen in Österreich kämpft mit
psychischen Problemen, 900.000 werden psychisch oder psychiatrisch
betreut. Leider ist es nach wie vor ein Tabu über eine psychische
Erkrankung zu sprechen. Es mangelt an gesellschaftlicher Akzeptanz.“
Die Behandlung von psychischen Erkrankungen hilft und sollte so
normal sein wie die Behandlung eines Beinbruches.

„Psychische Erkrankungen verlaufen nach den gleichen Kriterien wie
körperliche Erkrankungen. Erkrankte Menschen benötigen die passenden
Hilfsangebote. Je früher im Erkrankungsverlauf, desto besser. Das
beginnt mit Prävention, über die Behandlung bis hin zur
Rehabilitation“, sagt Prim. Dr. Georg Psota, Vorsitzender des
Fachbeirates von ganznormal.at.

Der Wiener Landtag hat in der Sitzung am 30. September einen von
Deutsch und Psota initiierten Antrag zur Psychiatrischen Versorgung
in Wien einstimmig beschlossen. Die Kernpunkte sind:

• Mehr psychiatrische und psychotherapeutische Kompetenz für den
steigenden Versorgungsbedarf.
• Spezieller Fokus auf die Kinder- und Jugendpsychiatrie: Hier sollen
mehr Ausbildungsplätze für Mediziner geschaffen und die Versorgung
verbessert werden.
• Ausbau der rehabilitativen Angebote.
• Mehr Fachärzte für Psychiatrie mit Kassenverträgen.
• Bessere Versorgung traumatisierter Menschen.

1 Milliarde für psychische Gesundheit

Michael Felten, Geschäftsführer von pro mente Wien, fordert für die
bessere Versorgung psychisch kranker Menschen eine Sofort-Milliarde.
„Fünfzig bis sechzig Prozent der krankheitsbedingten Arbeitsausfälle
sind auf Stress zurückzuführen. In Summe sind die
gesamtwirtschaftlichen Kosten der psychischen Belastungen mit 3,3
Milliarden Euro anzusetzen“, sagt Felten. Die Investition einer
Milliarde Euro bringt daher eine doppelt so hohe Reduktion der
gesamtwirtschaftlichen Kosten.

Psychotherapie für Kinder sofort und kostenlos

Eine zentrale Forderung ist die verbesserte Versorgung von Kindern
und Jugendlichen, die psychotherapeutische Behandlung benötigen.
Diese muss sofort und kostenlos erfolgen. „Kinder können nicht länger
in der Erwachsenenpsychiatrie behandelt werden. Wir brauchen
ausreichend spezialisierte Ärzte und mehr Betreuungsplätze für junge
Menschen mit psychischen Problemen. Symptome können sich durch lange
Wartezeiten verschlechtern, deshalb kommt es bei Kindern und
Jugendlichen auf jeden Tag an“, sagt Psychotherapeutin Mag. Sonja
Ramskogler.

Nähere Informationen sind auf der Website www.ganznormal.at abrufbar.

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