- 28.09.2016, 10:53:22
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LH-Stv. Mikl-Leitner präsentierte Projekt „Jobchance“ gegen Langzeitarbeitslosigkeit
„Es geht darum, die Glaubwürdigkeit unseres Sozialsystems aufrecht zu erhalten“
Utl.: „Es geht darum, die Glaubwürdigkeit unseres Sozialsystems
aufrecht zu erhalten“ =
St. Pölten (OTS/NLK) - Im Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten
präsentierte Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Johanna
Mikl-Leitner heute, Mittwoch, gemeinsam mit Mag. Karl Fakler,
Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice Niederösterreich, das
Projekt „Jobchance“, eine Initiative des Landes Niederösterreich in
Kooperation mit dem AMS Niederösterreich im Kampf gegen
Langzeitarbeitslosigkeit.
Das Thema Arbeit sei „ein ganz großer Schwerpunkt“ ihres
Arbeitsprogrammes, das sie Mitte September unter dem Motto
„Gemeinsam. Weiter. Vorne.“ präsentiert habe, „weil das das
Wichtigste für die Menschen in Niederösterreich ist, da jeder ein
selbstbestimmtes Leben führen will“, sagte
Landeshauptmann-Stellvertreterin Mikl-Leitner. Dieses Thema sei stark
verbunden mit dem Sozialsystem. Man müsse diejenigen, die dieses
System ausnutzten, schneller ausfindig machen und ihre Leistungen
kürzen. Das sei man jenen Menschen schuldig, die tagtäglich durch
ihre Arbeit in dieses System einzahlten und dieses dadurch erst
ermöglichten. „Es geht darum, die Glaubwürdigkeit unseres
Sozialsystems aufrecht zu erhalten“, betonte die
Landeshauptmann-Stellvertreterin.
„Wir haben einen Beschäftigungsrekord mit 604.000 Beschäftigten, es
ist uns aber nicht gelungen, den europaweiten Trend der steigenden
Arbeitslosigkeit zu wenden“, informierte Mikl-Leitner, dass es
derzeit in Niederösterreich 57.123 Arbeitslose gebe – das sei ein
Anstieg von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erfreulich sei, dass
die Jugendarbeitslosigkeit um 3,3 Prozent gesunken sei. Eine Gruppe
der Arbeitslosen, deren Lage am Arbeitsmarkt angespannt sei, seien
die Langzeitarbeitslosen. Das seien „jene Personen, die seit
mindestens zwölf Monaten nicht in Beschäftigung sind“, hielt die
Landeshauptmann-Stellvertreterin fest, dass das derzeit 12.650 seien
und im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 36,3 Prozent. Erst im
Juni habe man einen Beschäftigungspakt beschlossen, demnach 587,5
Millionen Euro investiert werden, um Menschen wieder in Beschäftigung
zu bringen.
Für Langzeitarbeitslose wolle man „zusätzlich weitere Akzente
setzen“, betonte Mikl-Leitner, dass der Verein „Jugend und Arbeit“
dafür ein „verlässlicher Partner“ sei und man daher gemeinsam mit
diesem und dem AMS Niederösterreich das Projekt „Jobchance – Netzwerk
Arbeitsplatz NÖ“ ins Leben gerufen habe. „Wir organisieren
Netzwerkveranstaltungen in den einzelnen Bezirken, um Unternehmer mit
Langzeitarbeitslosen zusammen zu bringen“, informierte Mikl-Leitner,
dass die Langzeitarbeitslosen in Form einer gemeinnützigen
Arbeitskräfteüberlassung den Unternehmen für vier bis maximal sechs
Monate überlassen werden sollen. Ziel sei es, dass eine
vorübergehende Beschäftigung zu einer fixen Anstellung im Unternehmen
übergehen solle. „Wir wollen bestimmte Anreize für die Unternehmen
schaffen“, hielt die Landeshauptmann-Stellvertreterin fest, dass
Lohn- und Lohnnebenkosten zu 60 Prozent gefördert werden (40 Prozent
AMS NÖ und 20 Prozent Land NÖ). Die Abwicklung der Förderanträge und
das Dienstgeberrisiko liegen beim Verein „Jugend und Arbeit“. 300
Arbeitsplätze stehen im Rahmen dieses Projektes zur Verfügung, für
das Jahr 2017 seien das rund 3,25 Millionen Euro. „Wir wollen
Arbeitswilligen helfen, sie so rasch wie möglich wieder in den
Arbeitsmarkt zu integrieren“, betonte Mikl-Leitner, dass die
Teilnahme für alle Langzeitarbeitslosen verpflichtend sei und das
helfe, „rasch jene zu identifizieren, die arbeitsunwillig sind“. Als
Konsequenz sollen die Sozialleistungen seitens des AMS gekürzt
werden. Das sei im Sinne von Fairness und Gerechtigkeit.
AMS NÖ-Geschäftsführer Fakler betonte, dass der Verein „Jugend und
Arbeit“ bereits 16.000 Menschen geholfen habe, einen Job zu bekommen.
Mit dem Projekt „Jobchance“ wolle man „den Betrieben zeigen, dass es
Leute gibt, die arbeiten können und wollen“. Dieses Projekt sei „ein
Mosaikstein im Beschäftigungspakt“. Damit werde mindestens 300
Arbeitslosen eine Chance gegeben und den Betrieben ein Signal, es mit
diesen zu versuchen. Starten werde das Projekt am 1. Jänner 2017.
Nähere Informationen: Büro LH-Stv. Mikl-Leitner, Hermann Muhr,
Telefon 0664/82 67 889, e-mail hermann.muhr@noel.gv.at.
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