• 27.09.2016, 13:25:56
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  • OTS0130

Industrie: Integration ist alternativlos

IV-GS Neumayer: Arbeitsmarkt ist Integrationskatalysator – Gesamtkonzept für Asylwerber und Asylberechtigte notwendig – Bildungsmaßnahmen als Voraussetzung

Utl.: IV-GS Neumayer: Arbeitsmarkt ist Integrationskatalysator –
Gesamtkonzept für Asylwerber und Asylberechtigte notwendig –
Bildungsmaßnahmen als Voraussetzung =

Wien (OTS/PdI) - „Zu Integration gibt es keine Alternative“, so der
Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph
Neumayer, anlässlich der Diskussionen um die Integration von
Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. „Jede Verzögerung einer
strukturierten Integration verursacht Kosten – volkswirtschaftlich
als auch gesamtgesellschaftlich.“ Die IV respektiere und schätze die
bisherigen Aktivitäten der Bundesregierung, allerdings: „Aus unserer
Sicht fehlen weiterhin Maßnahmen zur schrittweisen Integration in den
Arbeitsmarkt und mehr Möglichkeiten zum Bildungszugang als
Voraussetzung dafür.“

Asylwerber: Basis durch Integrationsplan aufbauen

Wichtige Voraussetzungen für Beschäftigung, wie Kompetenzchecks,
Sprach-, Werte- und Orientierungskurse, seien bereits geschaffen
worden, zeigte sich Neumayer erfreut. Nun müsse auf dieser Basis für
jede Person ein Integrationsplan erstellt werden. Nach sechs Monaten
müsse Asylwerbern der Zugang zum Arbeitsmarkt oder eine Beschäftigung
im gemeinnützigen Bereich gewährt werden. „Wenn Flüchtlinge während
des Asylverfahrens einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen können,
erleichtert das die Integration.“

„Die Lehre ist ein entscheidender Faktor für
Arbeitsmarktintegration“, unterstrich Neumayer: „Es ist wichtig,
jugendliche Asylwerber bis 25 Jahre mit hohen Aussichten auf
Anerkennung schnellstmöglich zu qualifizieren und am Berufsleben
teilhaben zu lassen“. Die IV fordere daher für diese Gruppe den
Zugang zu Lehrstellen in allen Lehrberufen. So könne man auf
vorhandenen Kompetenzen aufbauen und neue entwickeln.

Asylberechtigte schrittweise in Beschäftigung bringen

Integration über den Arbeitsmarkt sei besonders wirkungsvoll, hier
könne die Wirtschaft unter geeigneten Rahmenbedingungen viel zu einer
nachhaltigen Integration beitragen. Die IV begrüße daher den
Vorschlag einer Integrationsprämie für jene Unternehmen, die
Mindestsicherungsbeziehern, insbesondere Asylberechtigten, einen
regulären Arbeitsplatz bieten. „Eine Integrationsprämie nützt den
Unternehmen, den Geflüchteten und der Gesellschaft insgesamt. Denn
das schafft Beschäftigungsanreize“, so Neumayer. Einstiegsjobs nach
dem Vorbild Schwedens oder Dänemarks, mit denen Personen über
befristete „Step in Jobs“ Eingang in den regulären Arbeitsmarkt
finden können, wären aus Sicht der IV eine Alternative zur
Integrationsprämie.

Auch die sogenannten Ein-Euro-Jobs im gemeinnützigen Sektor seien
für die IV eine Option, sie würden für sehr arbeitsmarktferne
Personengruppen Beschäftigungsanreize und Schritte in den
Arbeitsmarkt bieten. Verbunden werden sollten sie mit weiteren
Integrationsmaßnahmen: „Dazu braucht es aber ein Gesamtkonzept, das
erst in Umrissen erkennbar ist“, so Neumayer. Wie in Deutschland
sollte im Sinne eines Gesamtsystems die Initiative zu „Ein-Euro-Jobs“
neben Asylberechtigten auch andere arbeitsmarktferne Personengruppen
einbeziehen.

Bildung und Eigenverantwortung als Voraussetzung für
Integration

Gezielte Maßnahmen im Bildungsbereich seien die
Grundvoraussetzungen für Integration. „Sprachförderung muss schon im
Kindergarten beginnen, Pflichtschulabschlüsse müssen nachgeholt
werden können“, wie Neumayer betonte. Die Ausweitung qualitativer
Deutschkurse würde zu langsam vor sich gehen. „Fortgeschrittene
Sprachkenntnisse erhöhen die Beschäftigungswahrscheinlichkeit“, so
Neumayer. Hier gälte es so früh wie möglich anzusetzen, um
Beschäftigungseffekte zu erzielen.

Bei aller Wichtigkeit wirksamer Integrationsangebote betonte
Neumayer, dass Integration keine Einbahnstraße sei. Insofern solle es
auch die Möglichkeit zu Sanktionen bei der Verweigerung von
Integrationsmaßnahmen durch Asylberechtigte und subsidiär
Schutzberechtigte geben. „Wer eine realistische Chance auf Asyl hat,
ist verpflichtet, die angebotenen Integrationsprogramme zu
absolvieren. Wer einen positiven Bescheid hat, muss seine
Eigenverantwortung wahrnehmen und sich in die staatlichen Systeme und
unsere Gesellschaft einbringen.“

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