- 27.09.2016, 10:45:04
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Eurowings: Gewerkschaft vida zeigt Verständnis für Arbeitskampf in Deutschland
vida-Schwarcz: Auch KV-Verhandlungen in Österreich stocken: Arbeitgebern mangelt es an Ernsthaftigkeit – Klima für Arbeitskämpfe wird provoziert
Utl.: vida-Schwarcz: Auch KV-Verhandlungen in Österreich stocken:
Arbeitgebern mangelt es an Ernsthaftigkeit – Klima für
Arbeitskämpfe wird provoziert =
Wien (OTS) - Verständnis für mögliche Arbeitskampfmaßnahmen der
deutschen Gewerkschaften ver.di, Ufo und Vereinigung Cockpit als
Konsequenz aus dem Scheitern der diversen Tarifverhandlungen äußert
der Vorsitzende des Fachbereichs Luft- und Schiffverkehr in der
Gewerkschaft vida, Johannes Schwarcz. „Es ist nicht weiter
verwunderlich, dass die deutschen Luftfahrt-Gewerkschaften von einem
Arbeitskampf in den nächsten ziehen. Schließlich lässt es die
Lufthansa Group in Deutschland nicht weniger an
Kompromissbereitschaft mangeln, als sie das seit Monaten bei den
Kollektivvertragsverhandlungen bei ihrem Billigableger Eurowings
Europe in Österreich tut“, kritisiert Schwarcz. „Man kann sich des
Eindrucks nicht erwehren, als dass es die Lufthansa-Führung
regelrecht darauf anlegt, auch in Österreich ein Klima für
Arbeitskämpfe zu provozieren.“++++
„Die Eurowings Europe-KV-Verhandlungen in Österreich werden auf
Wirtschaftskammerseite von dem deutschen Manager Benedikt Schneider
geführt, der nur die deutschen Eurowings-Interessen vertritt. Die
Interessen des Standorts Österreich, die bei
Kollektivvertragsverhandlungen im Mittelpunkt steht sollten, spielen
bei den Verhandlungen wenn überhaupt nur die zweite Geige bzw.
zumeist gar keine Rolle“, so Schwarcz weiter.
Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Verhandlungen auf Arbeitgeberseite
seien auch dadurch berechtigt, weil nach mehr als einem Jahr nach der
Standortentscheidung für Wien die Lufthansa Group den KV-Verhandlern
auf Gewerkschaftsseite noch immer keine plausible
Unternehmensstrategie für Eurowings Europe vorgelegt habe, gibt der
vida-Gewerkschafter zu bedenken. „Bei den Verhandlungen treten wir
deswegen auf der Stelle. In anderen Konzernen würde bei einer
derartigen Planungslosigkeit die oberste Führungsetage durch den
Aufsichtsrat zur Verantwortung gezogen werden.“ Eine Möglichkeit dazu
bestünde morgen, Mittwoch, bei der Aufsichtsratssitzung der Lufthansa
Group: „Wir appellieren daher an alle Aufsichtsratsmitglieder, dafür
zu sorgen, dass die Unternehmensführung mit der gebotenen
Ernsthaftigkeit an den Verhandlungen teilnimmt und faire Kompromisse
findet“, betont der vida-Gewerkschafter.
„Wir betrachten es kritisch, dass über die deutsche
Verhandlungsführung bei den Eurowings Europe-KV-Verhandlungen die
sehr angespannte und konfliktbeladene deutsche
Sozialpartnerschafts-Kultur nach Österreich importiert wird.
Außerösterreichische Partikularinteressen eines Unternehmens
gestalten so die nationale Wirtschaftspolitik in Österreich. Wir
fordern daher die Wirtschaftskammer auf, diese Entwicklung kritisch
zu betrachten, und die nötigen Konsequenzen zu ziehen, um nicht in
die gleiche Situation wie in Deutschland zu geraten“, warnt Schwarcz.
„Wir sind bereit, gemeinsam mit der Wirtschaftskammer gute Lösungen
und Verträge im Sinne des Standorts Österreichs und damit auch im
Sinne der Beschäftigten und Unternehmen zu schließen. Jedoch werden
wir auch die notwendigen Antworten haben, sollte die deutsche
Lufthansa-Kultur in die österreichische Sozialpartnerschaft
einziehen“, bekräftigt vida-Gewerkschafter Schwarcz.
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