• 27.09.2016, 10:18:12
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  • OTS0044

HCB-Skandal: Untätigkeit der BH St.Veit gefährdet Gesundheit

578 GörtschitztalerInnen reichen jetzt selbst Umweltbeschwerde ein.

Utl.: 578 GörtschitztalerInnen reichen jetzt selbst Umweltbeschwerde
ein. =

Wien (OTS) - Am 19. Oktober 2015 hatte die österreichische
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 in Abstimmung mit den lokalen
Bürgerinitiativen „Rettet das Görtschitztal“ und „Zukunft
Görtschitztal“ eine Umweltbeschwerde bei der Bezirkshauptmannschaft
(BH) St. Veit an der Glan eingereicht. Darin wurde die BH als
zuständige Behörde aufgefordert, gemäß dem
Bundes-Umwelthaftungsgesetz die Verursacher des Umweltschadens
festzustellen, Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen und den Geschädigten
Parteienstellung im Verfahren einzuräumen.

Die lokalen Bürgerinitiativen erhielten seither 578 schriftliche
Absichtserklärungen von GörtschitztalerInnen, sich dieser
Umweltbeschwerde anzuschließen, sobald die zuständige BH einen
entsprechenden Akt verlautbart hat: http://bit.ly/2dfPcZN. Da diese
aber bis zum heutigen Tag keine erkennbaren Schritte gesetzt hat, mit
der offiziellen Begründung, dass gar kein Umweltschaden vorliegt,
reichen die Görtschitztaler Bürgerinitiativen nun selbst die 578
Umweltbeschwerden bei der BH St. Veit an der Glan ein. „Die Aussage
der Bezirkshauptmannschaft, es läge gar kein Umweltschaden vor,
klingt für die Menschen im Görtschitztal, die täglich mit den
Auswirkungen des HCB-Skandals konfrontiert sind, wie blanker Hohn.
HCB ist nachweisbar in unseren Böden, in unseren Tieren und sogar im
Blut unserer Kinder“, sagt Horst Reichmann, Obmann der Initiative
„Zukunft Görtschitztal“: „Wir fordern die Behörde auf, endlich im
Sinne der von GLOBAL 2000 eingereichten Umweltbeschwerde tätig zu
werden.“

Doch die skandalöse Säumigkeit der Kärntner Behörden betrifft nicht
allein die Umweltbeschwerde von GLOBAL 2000 sowie die
HCB-Kontamination, sondern auch ihren Umgang mit Asbest-Altlasten:
Ende 2015 informierte GLOBAL 2000 über einen Asbest-Fund auf einem
Acker im Görtschitztal. Vor Jahrzehnten vergrabene Asbest-Abfälle der
Wietersdorfer Zementwerke waren offenbar durch das Pflügen des Ackers
an die Oberfläche befördert worden. Nach einem eilig einberufenen
Runden Tisch und ersten Sondierungen gelobte die Behörde öffentlich,
den belasteten Acker rasch zu sanieren oder zumindest die
Gefahrenstelle lokal zu sichern: http://bit.ly/2dyEQYY.

Doch laut Berichten der AnrainerInnen ist weder das eine noch das
andere geschehen, weshalb der Acker auch im Jahr 2016 uneingeschränkt
landwirtschaftlich genutzt worden sei.
Helmut Burtscher, Umweltchemiker von GLOBAL 2000, ist angesichts
dieser Vorgehensweise der BH St. Veit an der Glan erschüttert: „Wenn
es tatsächlich zutrifft, dass die Behörde trotz ihres Wissens um die
Asbestbelastung und entgegen ihren öffentlichen Zusagen, den
kontaminierten Acker nicht einmal durch eine lokale Absperrung
gesichert hat und dadurch ermöglichte, dass dieser auch 2016
uneingeschränkt landwirtschaftlich genutzt wurde, gefährdet sie damit
meiner Ansicht nach grob fahrlässig die Gesundheit der lokalen
Bevölkerung!“

Zudem dürfte – Recherchen von GLOBAL 2000 zufolge – noch keine
einzige der im Vorjahr von den Wietersdorfer Zementwerken bekannt
gemachten Asbest-Altlagerstätten im Görtschitztal an das
österreichische Verdachtsflächenkataster weitergemeldet worden sein.
Auch das ist nicht akzeptabel. GLOBAL 2000 prüft nun weitere
Schritte.

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