- 25.09.2016, 14:06:13
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NR-Präsidentin in Israel: Bures besucht Haus der Ghettokämpfer und Center for Humanistic Education in Akko
Gespräche mit österreichischen Überlebenden der Shoah in Jerusalem
Utl.: Gespräche mit österreichischen Überlebenden der Shoah in
Jerusalem =
Wien/Akko/Jerusalem (PK) - Mit dem Besuch des bekannten Museums "Haus
der Ghettokämpfer" (Beit Lochamei haGeta'ot) im nördlich der
historischen Hafenstadt Akko gelegenen Kibbutz Lochamei haGeta'ot
setzte heute Nationalratspräsidentin Doris Bures ihren offiziellen
Aufenthalt in Israel fort. Das Museum widmet sich vor allem der
Erinnerung an den organisierten Widerstand gegen den
Nationalsozialismus. Im "Center for Humanistic Education", das mit
dem Museum eng zusammenarbeitet, führte Bures ein Gespräch mit dem
Direktor der Bildungseinrichtung, dem Historiker Yariv Lapid. Lapid
leitete von 2007 bis 2013 den Aufbau der Vermittlungsabteilung an der
Gedenkstätte Mauthausen und war dort maßgeblich für die Entwicklung
eines neuen, am Dialog mit den BesucherInnen orientierten Konzepts
tätig.
Die Nationalratspräsidentin zeigte vor allem Interesse für die
Programme des Instituts, die sich an Jugendliche aus allen
Bevölkerungsgruppen Israels richten. Das Bildungszentrum widmet sich
neuen Zugängen in der Vermittlung von zeitgeschichtlichem Wissen zur
Shoah und will damit das Demokratieverständnis und den Einsatz für
Menschenrechte fördern.
"Die jungen Menschen von heute haben die Zukunft in der Hand. Sie
entscheiden, ob ein friedliches Zusammenleben möglich ist", betonte
Bures die Notwendigkeit, Zeitgeschichte den Jugendlichen in einer sie
ansprechenden Form nahe zu bringen. "Nur so kann auch vermittelt
werden, dass Respekt vor dem anderen, Toleranz und soziale
Verantwortung wichtige Grundlagen der Demokratie sind".
Nationalratspräsidentin trifft österreichische Überlebende der Shoah
In ihrer Eigenschaft als Kuratoriumsvorsitzende des Nationalfonds
folgte die Nationalratspräsidentin der Einladung von Gideon Eckhaus,
Präsident der Organisation "Zentralkomitee der Juden aus Österreich
in Israel und Vereinigung der Pensionisten aus Österreich in Israel"
nach Jerusalem. Im "Österreichischen Club" hatte Bures die
Gelegenheit, mit Überlebenden der Shoah und ihren Nachkommen
persönliche Gespräche zu führen.
Dabei unterstrich sie die Bedeutung des Nationalfonds als Ausdruck
dafür, dass Österreich nach Jahrzehnten des Schweigens endlich tätig
wurde und sich zu seiner historischen Verantwortung bekannte und
bekennt. Die Arbeit des Fonds hat, so Bures, aber auch einen
wesentlichen Beitrag zum Wandel des historischen Bewusstseins in
Österreich beigetragen. "Dass im Laufe der Jahre so viele Menschen -
fast 30.000 - die ausgestreckte Hand angenommen haben, ist nicht
selbstverständlich und zeugt von menschlicher Größe", bedankte sich
die Nationalratspräsidentin bei den Überlebenden. "Es bleibt
weiterhin unsere Aufgabe, an der Brücke zu den ehemaligen
Österreichern und Österreicherinnen und deren Nachkommen zu bauen.
Wir wollen persönliche Kontakte pflegen, sie unterstützen, wo es
möglich ist, egal ob sie hier leben oder anderswo auf der Welt."
Die Nationalratspräsidentin versicherte den Anwesenden, dass ihr
Vertrauen in das Österreich von heute auch künftig nicht enttäuscht
werde: "Ihr Schicksal und das Ihrer Familien sind und werden nicht
vergessen. Jede und jeder von Ihnen ist, auch wenn Sie heute hier in
Israel leben, ein wichtiger Teil Österreichs und seiner Geschichte."
60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Österreich und Israel
Vor 60 Jahren nahmen Österreich und Israel diplomatische Beziehungen
auf. Das seit 1950 bestehende österreichische Konsulat in Tel Aviv
wurde im März 1956 in eine Gesandtschaft umgewandelt, womit die
formellen diplomatischen Beziehungen aufgenommen wurden. 1959 wurde
eine Botschaft eingerichtet, die Akkreditierung des ersten
österreichischen Botschafters Dr. Luegmayer fand am 3. September 1959
statt. Der Besuch der Nationalratspräsidentin stellt den Höhepunkt
des Besuchsaustauschs im 60. Jahr der bilateralen Beziehungen dar.
(Schluss) red
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