• 29.08.2016, 15:10:57
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Janßen: Ärztekammer verbreitet falsche Informationen zur Anfeuerung ihrer Proteste

Wien (OTS) - „Die Ärztekammer verwendet ganz bewusst falsche
Informationen, um ihre durch die Ärztekammer-Wahlen angeregten
Proteste in den Gemeindespitäler voranzutreiben. Der KAV hält sich an
die getroffenen Vereinbarungen, diese werden aber von der Ärztekammer
aber bewusst falsch wiedergegeben“, sagte Dr. Udo Janßen,
Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) zu den
Aussagen der Ärztekammer über den Zustand des Wiener Spitalswesens in
einem offenen Brief an Stadträtin Sonja Wehsely und einem Schreiben
an die ÄrztInnen des KAV von Ende letzter Woche.

So behauptet die Ärztekammer in ihrem Schreiben an alle KAV-Ärzte am
vergangenen Freitag, dass vor einer Nachtdienstreduktion der
niedergelassenen Bereich (Kassenplanstellen) ausgebaut werden muss.
Das ist falsch: in der Vereinbarung vom 1. Juli 2015 ist ausdrücklich
festgehalten, dass durch die Reduktion der Nachtdienste freiwerdende
ärztliche Ressourcen dann dazu genutzt werden, derzeit stark
belastete Bereiche zu unterstützen oder mittelfristig für die
Stärkung der niedergelassenen Versorgung zu sorgen. „Es ist
offensichtlich, dass die Ärztekammer getroffene Vereinbarungen
willkürlich verdreht, um sie dann als Streikgründe anführen zu
können“, kritisierte der KAV-Generaldirektor.

Die Ärztekammer behauptet, dass die zentralen Notaufnahmen (ZNA)
nicht funktionieren. Das ist falsch: der KAV arbeitet intensiv daran,
die ZNAs entsprechend der Vereinbarung auszubauen. Diese Bemühungen
sind in vielen Spitälern sehr fortgeschritten und haben zu der
vereinbarten Entlastung der Nachtarbeit geführt. Die ständig
wiederkehrende Behauptung der Ärztekammer, dass zuerst flächendeckend
alle ZNAs implementiert sein müssten, bevor überhaupt Nachtdienste
reduziert werden können, widerspricht explizit der Vereinbarung,
wonach für jedes einzelne Nachtdienstrad das Vorliegen der jeweils
notwendigen Voraussetzungen geprüft wird. „Das ist ein weiteres
Beispiel für die unlautere Strategie der Ärztekammer, durch bewusste
Falschinformation der MitarbeiterInnen des KAV die Stimmung in den
Spitäler zu verschlechtern“, so Janßen.

Die Ärztekammer behauptet, dass die Arbeitszeit von 60 Stunden auf 48
und dann 40 reduziert werden soll. Dadurch würde sich die ärztliche
Arbeitszeit um ein Drittel reduzieren. Das ist falsch. Wahr ist, dass
die ärztlichen Arbeitszeiten vor dem neuen Dienstzeitenmodell im
Schnitt bei 46 Stunden lagen. „Hier leugnet die Ärztekammer die
tatsächliche Situation der Wiener Spitäler vor der Umsetzung der
Arbeitszeitrichtlinie. Der KAV hatte wegen seines antiquierten
Arbeitszeitmodells für ÄrztInnen einfach eine andere
Ausgangssituation als andere Bundesländer. Der KAV hatte traditionell
mehr Ärzte in den Spitälern als alle anderen Bundesländer und daher
in der Regel kein Problem mit den durchschnittlichen
Wochenarbeitszeiten. Ein Problem wäre es nur, würde die vereinbarte
Verlagerung der Arbeitszeit von der Nacht in den Tag nicht erfolgen“,
erläuterte Janßen.

Die Ärztekammer behauptet, die 40 Nachtdienste würden überfallsartig
gegen die Vereinbarung und ersatzlos gestrichen. Das ist falsch. Wahr
ist: KAV und Ärztekammer haben gemeinsam vereinbart, die Nachtdienste
von 135.000 auf rund 100.000 zu reduzieren. Reduzieren heißt: von der
Nacht in den Tag verlagern; von ersatzlos streichen kann keine Rede
sein. Seit über einem Jahr wird an der Umsetzung gearbeitet und alle
ÄrztInnen sind wiederholt darüber informiert worden. Es finden in
allen Häusern und betroffenen Abteilungen laufend Gespräche statt.

Zum Thema Stimmung unter den ÄrztInnen findet Generaldirektor Janßen
abschließend scharfe Worte: „Die Stimmung ist vielfach schlecht, weil
Ärztinnen und Ärzte falsch informiert werden, weil Druck auf
ÄrztInnen ausgeübt wird, die das neue System gut finden und weil die
engagierte Arbeit von ÄrztInnen und allen anderen Berufsgruppen
ständig schlecht geredet wird. Dagegen verwehre ich mich. Die
ÄrztInnen sollen in Ruhe, ohne ständiges Störfeuer, unsere
PatientInnen versorgen können.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRK

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