- 17.08.2016, 12:28:26
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Korosec: Pflege und Betreuung in Österreich auf gesunde Beine stellen!
Kosten und Qualität von Pflege dürfen nicht länger vom Wohnort abhängen. Because it’s 2016!
Utl.: Kosten und Qualität von Pflege dürfen nicht länger vom Wohnort
abhängen. Because it’s 2016! =
Wien (OTS) - „Der Einzug ins Pflegeheim erfolgt heute längst nach dem
80. Geburtstag, die Hälfte der Pflegeheimbewohner ist sogar über 85,
wie die Pflegedienstleistungsstatistik der Statistik Austria belegt.
Also: Alles im in Ordnung? Nein! Die fehlende Wertanpassung beim
Pflegegeld belastet vor allem Budgets von Gemeinden und Ländern, die
in immer mehr Fällen immer höhere Beträge zuzahlen müssen. Und es
gilt noch immer: Kosten und Qualität der Sachleistungen – wie mobile
Pflegedienste, Übergangspflege oder eben Pflegeheimplätze – hängen
noch immer vom Wohnort ab, bei manchen Leistungen gibt es in
Österreich über 300 verschiedene Preise für ein einziges Produkt
(z.B. den öffentlichen Pflegeheimplatz in einer bestimmten
Pflegestufe“, das betont LAbg. Ingrid Korosec, Bundesvorsitzende des
Österreichischen Seniorenbundes angesichts der sommerlichen
Pflege-Debatte.
„Mit der Einführung des Pflegefonds, der vom Österreichischen
Seniorenbund mit dem Österreichischen Seniorenrat entwickelt und
eingefordert wurde, hat man 2010 einen Meilenstein geschafft: Endlich
wurden aus über 300 Pflegegeld auszahlenden und verwaltenden stellen
nur noch fünf zuständige Stellen. Doch die zugleich vereinbarte
Harmonisierung der Sachleistungen ist bis heute ausständig. Von den
seither zuständigen Sozialministern wurde diese wichtige Aufgabe
leider in die Verhandlungen zum Finanzausgleich verschoben – wo sie
als „Randthema“ unterzugehen drohen. Dazu ganz klar: Kosten und
Qualität von Pflegesachleistungen dürfen nicht länger vom Wohnort
abhängen! Because it’s 2016!“, betont Korosec.
Die Forderungen des Seniorenbundes zu Betreuung und Pflege
+ Uneingeschränkte Beibehaltung der Geldleistung Pflegegeld –
jährlich angepasst nach den steigenden Pflegekosten. Dies auch zur
Entlastung von Ländern und Gemeinden, die heute die steigenden
Zuzahlungspflichten zum Großteil alleine tragen müssen.
+ Harmonisierung der Pflege-Sachleistungen: Kein Mensch kann
verstehen, warum es im kleinen Österreich für ein und dasselbe
Angebot 300 unterschiedliche Tarife gibt! Diese Harmonisierung war
für „Ende 2012“ (!!!) vereinbart
+ Übernahme des Pflegefonds ins Dauerrecht: Auch nach 2018 muss es
diese Bund-Länder-Unterstützung geben. Allerdings: Genau dafür muss
zuerst oder zumindest zugleich die Harmonisierung der
Pflege-Sachleistungen stattfinden.
+ Ausbau der Unterstützung von Pflegenden Angehörigen: Ja, zur
Pflegefreistellung unabhängig vom Wohnort der Pflegenden. Aber vor
allem: Ausbau des so genannten „Case Management“! Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des „Zentrums für Qualitätssicherung
in der häuslichen Pflege“ können schon heute von jedem zu Hause
betreuten Pflegegeldbezieher kostenlos (!) nach Hause eingeladen
werden. Insgesamt finden so rund 20.000 Hausbesuche pro Jahr statt.
Vorbild bleibt hier aber Dänemark: Dort hat jeder Mensch im Alter
über 75 – gleich, ob schon Pflegebedarf besteht oder nicht – den
Rechtsanspruch auf zwei Hausbesuche von diplomierten
Pflegefachkräften pro Jahr. Wozu das gut ist? Vorsorge, Vorsorge,
Vorsorge! Im Haus des Betroffenen klären, welche Angebote wie dabei
helfen können, den Alltag von Pflegebedürftigen und Pflegenden
Angehörigen so angenehm wie möglich zu gestalten!
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