- 10.08.2016, 13:29:47
- /
- OTS0091 OTW0091
Zweieinhalb Stunden Anfahrtszeit zur Arbeit sind zumutbar?
Die Junge Generation in der SPÖ Niederösterreich kann bei den jüngsten Aussagen von ÖVP-Klubobmann Lopatka nur den Kopf schütteln.
Utl.: Die Junge Generation in der SPÖ Niederösterreich kann bei den
jüngsten Aussagen von ÖVP-Klubobmann Lopatka nur den Kopf
schütteln. =
St. Pölten (OTS) - „Zweieinhalb Stunden als tägliche Wegzeit hin und
retour sind für Arbeitslose und Flüchtlinge
zumutbar.“, zumindest wenn es nach dem ÖVP-Klubobmann im Nationalrat,
Dr. Reinhold Lopatka,
geht. Mit dieser Regelung will Lopatka die derzeit 40.000 offenen
Arbeitsstellen österreichweit
besetzen. Der Grundgedanke, dem Ziel der Vollbeschäftigung näher zu
kommen, ist unterstützenswert, aber nicht unter den geforderten
Rahmenbedingungen.
Reinhold Lopatka hat sich in seinem bisherigen Berufsleben von
einem, zumeist parteiinternen, Geschäftsführerposten zum Nächsten
gehangen und nie die
Herausforderungen eines normalen Arbeiters oder Angestellten am
eigenen Leib miterlebt.
„Zweieinhalb Stunden Anfahrtszeit zur Arbeit bedeuten zweieinhalb
Stunden pro Tag, die nicht
bezahlt werden und kräfteraubend sind, wenn man sich nicht wie Herr
Lopatka vom Chauffeur vor
der eigenen Haustüre abholen lassen kann.“, kritisiert der
Landesvorsitzende der Jungen Generation
Niederösterreich, Albert Scheiblauer.
Diese Verschärfung der geltenden Zumutbarkeitsbestimmungen trifft
nicht jene Menschen, die sich das Leben freiwillig vom Amt
finanzieren lassen wollen, sondern jene, die unverschuldet
arbeitslos geworden und verzweifelt auf Jobsuche sind. Im gleichen
Atemzug will Lopatka auch die Mindestsicherung kürzen.
„Man will die Arbeitssuche noch unattraktiver machen und den Menschen
Hürden aufbürden,
die an die Substanz gehen. Gleichzeitig spielt der ÖVP-Klubobmann
auch die Ärmsten gegen die
Armen aus, wenn er an der Mindestsicherung rüttelt. In diesem
Zusammenhang sollte Herr Lopatka
seine Partei lieber von der Dringlichkeit und Wichtigkeit eines
Mindestlohns in der Höhe von 1700 Euro brutto überzeugen.“, so
Scheiblauer weiter; „Denn Arbeit muss sich wieder lohnen!“
Vor allem alleinerziehenden Müttern würde diese neue Regelung die
Vereinbarkeit von Familie und
Beruf deutlich erschweren, da dies nicht nur weniger Zeit mit den
Kindern bedeutet, sondern vor
allem auch finanzielle Mehrbelastungen, im Hinblick auf
Betreuungsplätze und dergleichen, mit sich
zieht. Hier ist bekanntlich die ÖVP, vor allem im ländlichen Bereich,
der Blockierer der Gratis-Ganztagsbetreuung an Schulen und
Kindergärten und lehnt ebenso die steuerlichen Begünstigungen für
Pendlerinnen und Pendler ab, was mitunter auch einen Faktor für die
Landflucht darstellt. Gerade bei der Jobsuche zieht es in erster
Linie junge Frauen in den urbanen Bereich, da diese verkaterten
Vorstellungen der ÖVP den Lebensbedingungen von jungen Müttern nicht
mehr gerecht wird. Dies kann, laut der Jungen Generation
Niederösterreich, nicht im Interesse der Bevölkerung sein.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NSN