• 08.08.2016, 11:57:46
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  • OTS0056 OTW0056

Zum Fremdschämen: TKG verurteilt die unwürdigen Aussagen gegenüber BK Kern

Die Türkische KULTURgemeinde in Österreich (TKG) verurteilt die unwürdigen Aussagen der Berater des Präsidenten Erdogan, AKP Abgeordneter Burhan Kuzu gegenüber Bundeskanzler Kern scharf.

Utl.: Die Türkische KULTURgemeinde in Österreich (TKG) verurteilt
die unwürdigen Aussagen der Berater des Präsidenten Erdogan,
AKP Abgeordneter Burhan Kuzu gegenüber Bundeskanzler Kern
scharf. =

Wien (OTS) - Die türkische Kulturgemeinde in Österreich findet die
Aussagen des Abgeordneten der Regierungspartei AKP vom Herrn Prof.
Dr. Burhan Kuzu nicht nur bedenklich, geschmacklos und zum
Fremdschämen, sondern vor allem auch gefährlich.

Das ist nicht die Sprache, die die Mehrheit der aus der Türkei
stammenden Bürger/-innen in Österreich vertritt und schätzt.
Sicherlich existieren solche Menschen, die diese Sprache gut heißen,
aber die Mehrheit der Menschen in der Türkei und jene in Österreich
lebenden Menschen aus der Türkei verurteilen diese Sprache und
distanzieren sich davon, weil sie seit Jahren unter solcher
unwürdigen, hetzenden, beleidigenden Sprache ("Ungläubiger") leiden
und sich spalten.

Diese Sprache der Verachtung, die wir ab und zu auch aus Österreich
kennen, ist unserer Meinung nach leider seit Jahren in der Türkei
durch die Regierungspartei im Parlament salonfähig gemacht worden,
ins Ausland exportiert worden, die vorher in der Türkei nicht erlaubt
und verpönt war. Niemand kennt diese Sprache der Gewalt der
türkischen Ex-Politikern, Atatürk, Bülent Ecevit, Süleyman Demirel
und sogar von Necmitten Erbakan. Ganz im Gegenteil, diese Politiker
verwenden eine sehr kritische, ironisch zum Denken bringende,
trotzdem respektvolle Sprache gegenüber ihren "Feinden" in der
türkischen Politik, die wir jetzt vermissen.

Wie sollen wir uns in Österreich fühlen, wenn ein Prof. Dr. der
Regierungspartei AKP, der sogar auf dem Gebiet der Verfassung
Spezialist ist und die neue Verfassung der Türkei neu orientiert, als
konservative islamische Partei, den österreichischen Bundeskanzler
als ungläubig beschimpft. Wir fühlen uns nicht gut. Wir verurteilen
natürlich auch den terroristischen Junta Putsch in der Türkei, der in
der Türkei alle Nerven blank gelegt hat und verneigen uns vor allen
Märtyrern und Opfern, die diesen Sekten-Junta-Putsch gestoppt haben.
Ohne Zweifel wünscht sich die TKG einen säkularen, von
religiös-islamistischen Sekten befreiten türkischen Rechtsstaat. Für
die Türkische KULTURgemeinde geht es darum, dass die Türkei so viele
EU-Wertestandards wie möglich umsetzt. Rechtsstaatlichkeit und
Rechtssicherheit müssen in vollem Umfang Einzug halten!

Auf der anderen Seite möchten wir hier bezüglich des Ausdruckes
"Ungläubiger" Folgendes betonen: Die Republik Österreich ist das
einzige Land auf der Welt, wo der Islam seit 1912 als
Religionsgemeinschaft und die Aleviten seit kurzem als
Religionsgemeinschaft (ALEVI) anerkannt sind, und dafür möchten wir
der Republik Österreich unseren großen Dank aussprechen, die, in
aller Höflichkeit ausgedrückt, ein Vorbild für die AKP Regierung sein
könnte. Vielleicht könnte man auch hier unbedingt fordern, dass sich
die Religionsgemeinschaften in Österreich von den Parteien aus der
Türkei bzw. aus arabischen Ländern bzw. Sekten entkoppeln sollen, die
gerade viele Probleme in Österreich verursacht haben und, wenn es so
weiter geht, noch mehr Probleme unter dem Vorwand Religionsfreiheit,
Integration und Solidarität verursachen werden.

Ob uns die Aussagen des Bundeskanzlers Kern gefallen oder nicht, wir
wollen uns trotzdem nicht von der Sprache der Vernunft, des
Verstandes entfernen. Wir wollen auch nicht unter dem Vorwand der
emotionalen Sprache eine bedenkliche, hetzende Geisteshaltung von den
verantwortlichen Politiker/-innen akzeptieren, sondern scharf
verurteilen.

Diese Sprache ist ein Resultat der Arroganz der Macht, wo in einem
Rechtsstaat die Gewaltenteilung zerstört wurde und die Herrscher
weder Angst vor Gesetzen noch Behörden oder Konsequenzen haben.

Diese unwürdigen Aussagen möchten wir mit einem türkischen Sprichwort
kommentieren: "Kem söz sahibine aittir." ("Die unschönen
Schimpfwörter beziehungsweise bösen Wörter gehören den Sagenden.")

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | VNW

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