SPÖ-Vorstoß einmal mehr ein Beleg für das gänzliche Scheitern der Gesundheitsreform – Szekeres: „Auf der Strecke bleiben die Patienten“
Utl.: SPÖ-Vorstoß einmal mehr ein Beleg für das gänzliche Scheitern
der Gesundheitsreform – Szekeres: „Auf der Strecke bleiben die
Patienten“ =
Wien (OTS) - Die Ärztekammer weist die von SPÖ-Gesundheitssprecher
Erwin Spindelberger angedachte Abschaffung des Wahlarztsystems
zurück. Es sei dies einmal mehr ein Beleg dafür, dass sich die
Politik, diesmal mittels Streichung der Wahlarztkostenrückerstattung,
gänzlich von der medizinischen Versorgung der Menschen durch die
Sozialversicherung verabschieden möchte, betont Wiens
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. ****
In Wien werde die Zahl der Kassenärzte stetig weniger, während die
Bundeshauptstadt rasant, um etwa 40.000 Menschen pro Jahr, wachse.
Zusätzlich würden die Menschen älter und auch kränker. Szekeres
fordert daher im Interesse der Patienten eine adäquate Versorgung
durch die Sozialversicherung, denn: „Selbstverständlich weichen die
Patienten, die in der Lage sind privat zu zahlen, dann in den
Wahlarztsektor aus.“
In Wien würden derzeit die Spitäler durch eine Reduktion der
ärztlichen Arbeitszeiten in ihren Leistungen massiv zurückgefahren,
während im niedergelassenen Bereich keine Alternativen ausgebaut
würden. Szekeres: „Während die Regierung es also verabsäumt,
entsprechende Anreize zu schaffen, den extramuralen Bereich durch
unbürokratische Rahmenbedingungen und zeitgemäße Honorarkataloge
attraktiv zu gestalten, sollen weitere Hürden und
Schlechterstellungen für den Patienten aufgebaut werden.“ Szekeres
weist darauf hin, dass sozialversicherte Patienten ein Recht auf
einen entsprechenden Kostenersatz beim Wahlarzt hätten.
Schon derzeit reichen nur wenige Patienten ihre privaten
Rechnungen bei der Sozialversicherung ein: Laut Jahresbericht der
Wiener Gebietskrankenkasse machen die Kosten für Wahlärzte insgesamt
14 Millionen Euro jährlich aus, also weniger als 3 Prozent der
Ausgaben für Kassenärzte. Aber auch diese kleine Erleichterung für
die Patienten werde nun von der SPÖ infrage gestellt, kritisiert
Szekeres.
Andererseits stünden Investitionen des Hauptverbands der
österreichischen Sozialversicherungsträger „gänzlich außer Frage“.
Szekeres: „Ein Verwaltungsgebäude für 350 Mitarbeiter soll nach einem
Architekturwettbewerb um zig Millionen Euro neu gebaut werden,
während die Bedeutung und Funktion des Hauptverbands zusätzlich zu
den vielen in Österreich existierenden Sozialversicherungen für die
medizinische Versorgung der Bevölkerung nicht wirklich schlüssig
erscheint.“ Beim Patienten werde gespart, und zeitgleich die
Verwaltung monströs aufgeblasen.
„Das nenne ich investieren am falschen Platz“, kritisiert
Szekeres. Ähnlich mache es derzeit auch die Stadt Wien, die in
überteuerte Spitalsprojekte Hunderte Millionen Euros investiere und
gleichzeitig den Betrieb in den städtischen Krankenhäusern an die
Wand fahre.
Der „fast hilflose Versuch Spindelbergers, eine Aktion zu setzen,
um zumindest irgendetwas zu tun, so unsinnig es auch sein mag“, sei
einmal mehr ein Beleg dafür, dass die viel gerühmte Gesundheitsreform
in Österreich dem Patienten nichts bringe und damit in allen Belangen
gescheitert sei. (hpp)
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