• 19.07.2016, 15:15:02
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Lkw-Ruhezeiten/Sicherheit: Gewerkschaft fordert Einbau digitaler Fahrtenschreiber

vida-Delfs: Aktuelle Kontrollgeräte in Lkw zu manipulationsanfällig – mit neuem Fahrtenschreiber auch Lohn- und Sozialdumping wirkungsvoller zu bekämpfen

Utl.: vida-Delfs: Aktuelle Kontrollgeräte in Lkw zu
manipulationsanfällig – mit neuem Fahrtenschreiber auch Lohn-
und Sozialdumping wirkungsvoller zu bekämpfen= =

Wien (OTS) - In Oberösterreich wurde laut heutiger APA-Meldung ein
Berufskraftfahrer von der Polizei kontrolliert, der an 28 Tagen
insgesamt 27 Mal bis zu 14 Stunden am Steuer seines Lkw saß. „Mit
derart schweren Verstößen gegen die gesetzlich vorgeschriebenen
Ruhezeiten gefährdet sich der übermüdete Fahrer nicht nur selbst. Er
und seine Auftraggeber bringen auch alle anderen
VerkehrsteilnehmerInnen in Gefahr“, warnt Karl Delfs, Bundessekretär
des Fachbereichs Straße in der Verkehr- und
Dienstleistungsgewerkschaft vida. „Es ist in höchstem Maße
unverantwortlich, unter großer Druckausübung Lkw-LenkerInnen in
diesem Ausmaß über die Straßen zu hetzen“, appelliert Delfs einmal
mehr an Frächter, sich an bestehende Gesetze zu halten. „Draufzahlen
müssen die Beschäftigten und unschuldige Dritte, wenn es zu einem
Unfall kommt“, fordert Delfs, dass für effizientere Kontrollen von
Lkw-Fahrten die EU-Übergangsfrist bis 2035 für den Einbau sogenannter
intelligenter Fahrtenschreiber verkürzt werden müsse. Das aktuelle in
Verwendung befindliche digitale Kontrollgerät – dem betroffenen
Fahrer wurde nachgewiesen, dass er mehrere Fahrerkarten verwendet
hatte – lasse zu viele Manipulationsmöglichkeiten offen, sagt der
vida-Gewerkschafter.

Die EU-Verordnung zur Kabotage ließe im Allgemeinen zu viele
Graubereiche zu, so Delfs weiter. Es gebe aktuell keinerlei
Nachweise, mit welchen die gesamte Fahrtenkette von ausländischen Lkw
bei Kabotagen eindeutig nachvollziehbar und somit auch kontrollierbar
gemacht werden könnte. „Fälle wie der heutige könnten mit
intelligenten Fahrtenschreibern weitestgehend ausgeschlossen und die
Sicherheit aller VerkehrsteilnehmerInnen gehoben werden. Damit hätten
wir auch ein brauchbares Instrument gegen Lohn- und Sozialdumping im
Sinne der Lkw-LenkerInnen zur Verfügung“, bekräftigt der
vida-Verkehrsgewerkschafter.

„Hier fehlt es bei der EU-Kommission aber am Willen. Zu langes
Zuwarten gefährdet nicht nur die Straßensicherheit sondern auch
zehntausende Arbeitsplätze in Österreich. Bis 2035 könnte bereits die
gesamte europäische Branche durch die Billigstanbieter, die den
FahrerInnen nur Hungerlöhne bezahlen, vor dem Ruin stehen. Es wäre
deshalb dringend angebracht, alle Lkw- und Busflotten in spätestens
zwei bis drei Jahren mit intelligenten Kontrollgeräten auszurüsten“,
so der vida-Gewerkschafter. Mit digitalen Fahrtenschreibern wären die
heutigen Probleme bei der Kabotage mit einem Schlag aus der Welt
geschaffen. Diese Geräte liefern alle drei Stunden ein Update über
Aufenthaltsorte von Lkw oder Bussen“, betont Delfs.

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