61 Prozent: Österreich soll EU-Mitglied bleiben – 23 Prozent: Österreich soll aus EU austreten – ÖGfE-Umfrage
Utl.: 61 Prozent: Österreich soll EU-Mitglied bleiben – 23 Prozent:
Österreich soll aus EU austreten – ÖGfE-Umfrage =
Wien (OTS) - „Die politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen in
Großbritannien machen sich auch im Meinungsbild der Österreicher
bemerkbar. Der Wunsch nach einem EU-Austritt ist hierzulande –
unmittelbar nach dem Brexit-Votum – um 8 Prozentpunkte gesunken. Eine
deutliche Mehrheit der Österreicher ist weiterhin dafür, dass unser
Land Mitglied der Europäischen Union bleibt.“, kommentiert Paul
Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für
Europapolitik (ÖGfE), das Ergebnis einer aktuellen ÖGfE-Umfrage.
61 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen sprechen sich derzeit
dafür aus, dass unser Land EU-Mitglied bleibt. 23 Prozent plädieren
für einen Austritt. 16 Prozent beziehen keine Stellung. Gegenüber der
letzten ÖGfE-Umfrage, die Ende April/Anfang Mai 2016 durchgeführt
wurde, ist die Zahl der BefürworterInnen einer EU-Mitgliedschaft in
etwa gleich geblieben (plus 1 Prozentpunkt), die Zahl jener, die für
einen Austritt aus der EU plädieren, ist jedoch um 8 Prozentpunkte
zurückgegangen. Um 7 Prozent angestiegen ist auch die Zahl jener, die
sich in ihrer Entscheidung unsicher sind und „weiß nicht“
antworteten.
Insgesamt 51 österreichweite ÖGfE-Befragungen seit Juni 1995 zeigen,
dass – trotz Schwankungen – die BefürworterInnen der
EU-Mitgliedschaft stets in der Mehrheit waren. Im Durchschnitt lag
die Zahl der MitgliedschaftsbefürworterInnen bei rund 70 Prozent, die
Zahl der GegnerInnen bei 23 Prozent. Die höchste Zustimmung zur
EU-Mitgliedschaft fand sich im Juni/Juli 2002 (80 Prozent), der
stärkste Wunsch nach einem Austritt im Juni/Juli 2008 (33 Prozent).
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Männer befürworten in der aktuellen Umfrage zu 60 Prozent die
EU-Mitgliedschaft Österreichs, Frauen zu 62 Prozent. Der Wunsch nach
einem EU-Austritt liegt bei den männlichen Befragten bei 28 Prozent,
bei den weiblichen bei 18 Prozent. Während Befragte mit
Universitätsabschluss zu 82 Prozent für den Verbleib Österreichs bei
der EU plädieren (EU-Austritt: 9 Prozent), sind es bei Personen mit
Matura 71 Prozent (EU-Austritt: 14 Prozent). Bei Befragten mit
Berufs- und Handelsschulabschluss lautet das Verhältnis 53 Prozent
(„bleiben“) zu 28 Prozent („austreten“), bei Befragten mit
Pflichtschulabschluss 60 Prozent („bleiben“) zu 23 Prozent
(„austreten“).
„Die Folgen des britischen Nein zur EU-Mitgliedschaft lassen sich aus
heutiger Sicht kaum abschätzen. Jedenfalls geht Großbritannien
unsicheren Zeiten entgegen. Ein abschreckendes Beispiel für viele
andere EU-Länder, insbesondere für eine kleine, exportorientierte
Volkswirtschaft wie Österreich. Die Europäische Union ist jetzt
gefordert, die anstehenden Herausforderungen -von der
Flüchtlingsfrage bis hin zu stagnierender Wirtschaft,
Arbeitslosigkeit und sozialen Verwerfungen - entschlossener als
bisher anzugehen. Nur so kann der Sackgasse einer allgemeinen
Renationalisierung und kurzfristigen Heilsversprechungen
entgegengewirkt werden“, schließt Schmidt.
Die aktuelle Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen
Studiengesellschaft vom 30. Juni bis 5. Juli 2016 im Auftrag der ÖGfE
durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 530 Personen per Telefon
(repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16
Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Fehlende Werte
auf 100 Prozent = „weiß nicht/Keine Angabe“. Maximale
Schwankungsbreite ca. +/- 4,3 Prozent.
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