• 06.07.2016, 11:28:17
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younion lehnt Entwurf zum Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ab

Novelle muss noch einmal überarbeitet werden

Utl.: Novelle muss noch einmal überarbeitet werden =

Wien (OTS) - Selbstverständlich begrüßt die younion Hauptgruppe II
die Novelle des Gesetzes, gerade in Hinblick auf die Akademisierung –
jedoch muss sichergestellt werden, dass die PatientInnen und
BewohnerInnen in allen Bundesländern bestmögliche Betreuung und
Pflege erfahren. Da dies nicht gewährleistet werden kann, ist die
anstehende Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes aus
Sicht der younion Hauptgruppe II noch nicht umsetzungsreif.

Besonders kritisch wird dabei die Schaffung einer dritten
Berufsgruppe in der Pflege gesehen. „Die Idee einer kürzeren
Ausbildung bei gleichzeitig erweitertem Tätigkeitsprofil für die
Pflegefachassistenz – in einem Berufsfeld, in dem zu 80% Frauen tätig
sind, die so dann in absehbarer Zukunft mehr Arbeit bei
wahrscheinlich geringerem Einkommen versehen werden –ist keine
Errungenschaft! Wir verstehen einfach nicht, wie ein Ministerium, das
Gesundheit und Belange der Frauen vereint, den Grundstein für diesen
Irrweg legen kann.“, so Christa Hörmann, Bundesfrauenvorsitzende der
younion-Die Daseinsgewerkschaft und diplomierte Gesundheits- und
Krankenschwester.

„Wir befürchten, dass es aus Kostengründen einen
Verdrängungsmechanismus des gehobenen Dienstes hin zur
Pflegefachassistenz geben wird. Es sind wohl solche Gedankenspiele,
die Länder wie Salzburg und Steiermark dazu bewogen haben, sich nun
doch für das neue Gesetz auszusprechen“, Roul Maszar,
stellvertretender Vorsitzender der younion Hauptgruppe II.
Auf eines möchte Maszar, seit 1995 selbst diplomierter Gesundheits-
und Krankenpfleger, explizit hinweisen: „Klar ist, dass die
zukünftige akademische Pflege und aktuell der gehobener Dienst
gleichgehalten sind. Angst- und Geschäftemacherei mit jenen
MitarbeiterInnen, die bereits seit vielen Jahren engagiert und
kompetent Dienst versehen, lehnen wir ab. Wir erwarten uns von der
Dienstgeberseite ein klares Bekenntnis, dass die MitarbeiterInnen des
gehobenen Dienstes die gleichen Voraussetzungen bei Fortbildungen,
Karrierechancen, Bewerbungen oder Anstellungen gegenüber den
FachhochschulabsolventInnen haben.“

Die younion Hauptgruppe II fordert, dass die Akademisierungsprogramme
für bereits diplomiertes Personal billiger und kürzer werden. „Zwei
Jahre Universität, Semesterkosten von 2000 Euro und mehr, damit ich
dann eine akademisierte Pflegeperson bin – obwohl man bereits viele
Jahre als diplomierte Fachkraft tätig war? Das steht in keiner
Relation zur beruflichen Realität. Bereits heute übernehmen
Pflegebedienstete unter dem Schlagwort „mitverantwortlicher
Tätigkeitsbereich“ immer mehr Aufgaben von Ärztinnen. Kein
ECTS-Punktesystem spiegelt wieder, was diese Menschen bereits täglich
leisten“, so Roul Maszar.

Das gemeinsame Ziel für die Gesundheits- und Krankenpflege formuliert
Roul Maszar so: „Als Gewerkschaft ist es nun unsere Hauptaufgabe, die
Anhebung der Lohnniveaus entsprechend der Verantwortung und den
ausgeübten Tätigkeiten und nicht nur alleine aufgrund der Ausbildung
zu erstreiten. Denn Qualität hat ihren Preis und diesen Preis müssen
die Länder zahlen – ansonsten kostet sie das die Gesundheit der
Bürgerinnen und Bürger.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NGB

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