• 04.07.2016, 14:33:30
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KAV-Spitäler: Einsparungen bei Nachtdiensten klarer Vertragsbruch

40 Dienste ersatzlos gestrichen, fast die Hälfte werden 12,5-Stunden-Dienste – Szekeres und Leitner unisono: „Dieses Vorgehen bedroht die Patientenversorgung akut“

Utl.: 40 Dienste ersatzlos gestrichen, fast die Hälfte werden
12,5-Stunden-Dienste – Szekeres und Leitner unisono: „Dieses
Vorgehen bedroht die Patientenversorgung akut“ =

Wien (OTS) - Vor einem Jahr haben Wiener Ärztekammer, Gewerkschaft
und Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) eine gemeinsame Vereinbarung
getroffen, um das Wiener Spitalsystem weiterzuentwickeln. Bis dato
wurden die Spitäler weiter kaputtgespart. Für Ärztekammerpräsident
Thomas Szekeres ist mit den Einsparungen bei den Nachtdiensten ohne
Zustimmung des Personals nun eine rote Grenze erreicht worden: „Das
ist glatter Vertragsbruch.“ ****

Vergangene Woche wurde der Ärztekammer mitgeteilt, dass mit 1.
September 2016 40 Nachtdienste ersatzlos gestrichen werden und etwa
die Hälfte der restlichen Dienste in 12,5-Stunden-Dienste umgewandelt
werden. Hermann Leitner, Vizepräsident und Obmann der Kurie
angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien, dazu: „Das ist ein
entgegen der Vereinbarung von 2015 nicht abgestimmtes Vorgehen mit
der Ärzteschaft.“

Szekeres: „Diese Maßnahmen sind unilateral seitens des KAV und
ohne vorherige Evaluation oder Diskussion an den betroffenen
Abteilungen beschlossen worden.“ Auch die Notfalleinrichtungen werden
nicht - wie ursprünglich besprochen und vereinbart - ausgebaut und
aufgewertet, sondern sind ebenfalls von diesen Reduktionen betroffen.

„Dieses Vorgehen bedroht die Patientenversorgung akut“,
attestieren Szekeres und Leitner unisono und sehen damit auch die
Patienten in Wien schwer betroffen: „Derartige Maßnahmen haben eine
massive Reduktion der medizinischen Leistungsfähigkeit der
KAV-Spitäler einschließlich der Pflegewohnheime zur Folge und sind
sachlich nicht begründbar.“

Die Wiener Ärztekammer fordert daher den KAV auf, entsprechende
Fallzahlen vorzulegen. „Ansonsten würden diese Einsparungen lediglich
eine Provokation der Politik und der Leitung des KAV an das ärztliche
Personal darstellen“, befinden Szekeres und Leitner und stellen dem
KAV die Rute ins Fenster: „Entweder kehrt man auf den Pfad der
Kooperation zurück oder es wird den nächsten Ärzteaufstand geben.“
(ast)

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