- 01.07.2016, 11:14:19
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Gewerkschaft vida: „Nicht genügend“ für AUA-Personalplanung
vida-Schwarcz: „Massenflugstreichungen sind Armutszeugnis“
Utl.: vida-Schwarcz: „Massenflugstreichungen sind Armutszeugnis“ =
Wien (OTS) - „Nicht nur für die SchülerInnen im Osten des Landes gibt
es heute Zeugnisse, auch ich vergebe ein Zeugnis. Nämlich ein
Armutszeugnis an die AUA“, so Johannes Schwarcz, Vorsitzender des
Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida. „Pünktlich zu
Ferienbeginn und damit zur Hauptreisezeit haben die Austrian Airlines
heute die Katze aus dem Sack gelassen: Wieder kämpft das Unternehmen
mit dramatischer Personalknappheit und muss 300 Flüge im
Sommerflugplan streichen. Das ist wohl bisher beispiellos“, ärgert
sich der vida-Gewerkschafter.++++
Warnungen jahrelang ignoriert
Überraschend kommt die heutige Ankündigung der Lufthansa-Tochter
freilich nicht. Bereits seit 2012 herrscht eine angespannte
Personalsituation bei den Flight-Crews der AUA. „Seit Jahren warnen
wir und der Betriebsrat immer wieder vor den Engpässen. Die
derzeitige Misere war vorprogrammiert. Operationelle Stabilität bei
einer Premium-Airline schaut anders aus“, kritisiert Schwarcz.
Personalmangel ist hausgemacht
Die Ursachen der Bruchlandung bei der Personalplanung sind für
Schwarcz bei den Ex-AUA-Vorständen Jaan Albrecht und Klaus Froese zu
suchen: „Ihre Planungen für den Flugbetrieb haben das Unternehmen ins
Chaos gestürzt. Ausbügeln müssen es jetzt AUA-CEO Kay Kratky und sein
Accountable Manager Jens Ritter. Sie haben es zwar geschafft, das
Ruder halbwegs herumzureißen, von einer guten Personalplanung sind
aber auch sie noch weit entfernt.“ Die Gewerkschaft vida und der
Betriebsrat begrüßen es, dass die AUA, laut eigener Aussage,
„rekrutiert, was das Zeug hält“. Dieser Schritt kommt allerdings viel
zu spät. „Die neuen KollegInnen stecken in Schulungen fest und können
keine Dienste verrichten. Die Austrian Airlines brauchen mehr „ready
entries“, also fertig ausgebildete Pilotinnen und Piloten, die bei
Bedarf rasch eingesetzt werden können“, fordert Schwarcz.
Beschäftigte trifft keine Schuld
Der vida-Gewerkschafter macht zudem darauf aufmerksam, dass auch die
AUA-Mutter Lufthansa derzeit eine Anwerbeoffensive für neues Personal
gestartet hat: „Personallücken ziehen sich wie ein roter Faden durch
den ganzen Konzern. Das hat Lufthansa-Chef Carsten Spohr zu
verantworten!“ Schwarcz fordert, dass die AUA endlich ihre
Hausaufgaben machen und die Personaldecke weiter aufstocken müssen:
„Zur aktuellen Personalpolitik kann ich nur eines sagen: Danke,
setzen. Nicht genügend.“
Abschließend hält der Gewerkschafter fest, dass die Schuld für die
Turbulenzen bei der AUA eindeutig beim Unternehmen und der miserablen
Personalplanung liegen. Die Beschäftigten selbst leisten großartige
Arbeit und sind mit vollem Engagement bei der Sache, unterstreicht
Schwarcz: „Dafür möchte ich ihnen ganz herzlich danken. Besonders
hervorheben will ich auch den Zusammenhalt unter den
AUA-MitarbeiterInnen.“
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