- 27.06.2016, 17:19:11
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VP-Kugler: Wiener Gesundheitswesen geht immer mehr in Richtung Zwei-Klassen-Medizin
Horrende Wartezeiten für Normalversicherte auf Diagnosen, Operationen und Therapien sowie in Ambulanzen sind inakzeptabel
Utl.: Horrende Wartezeiten für Normalversicherte auf Diagnosen,
Operationen und Therapien sowie in Ambulanzen sind
inakzeptabel =
Wien (OTS) - „Seit Jahren schaut die Wiener Stadtregierung zu, wie
sich das Gesundheitssystem immer stärker hin zu einem
Zwei-Klassen-System entwickelt. Wer es sich finanziell leisten kann,
der bekommt früher ein neues Hüft– oder Kniegelenk implantiert und
wartet kürzer auf einen Termin für eine Magnetresonanz oder
Computertomografieuntersuchung als ein Kassenpatient, der sich die
teure „Überholspur“ nicht leisten kann. Diese Entwicklung ist
dramatisch und muss rasch korrigiert werden“, fordert die
ÖVP-Mandatarin Gudrun Kugler im Rahmen der Rechnungsabschlussdebatte
des Wiener Gemeinderates.
So gebe es etwa seit Jahren trotz Bevölkerungswachstum einen Rückgang
bei der Anzahl der Kassenärzte – sowohl bei den Allgemeinmedizinern
als auch bei Fachärzten wie zum Beispiel Kinderärzten – und
gleichzeitig eine totale Überlastung der Spitalsambulanzen. „Nicht
nur für den Kindergarten muss man sich zeitig anmelden, sondern auch
beim Kinderarzt sollte man sich bereits nach einem positiven
Schwangerschaftstest einen Termin ausmachen. Hier muss es eine
stärkere Ausrichtung an den Bedürfnissen der Familien geben“, so
Kugler.
Bessere therapeutische Versorgung bei psychischen Erkrankungen
im Kindes- und Jugendalter
Als Beispiel für eine dringend notwendige Verbesserung der
medizinischen Versorgung nennt Kugler die Abschaffung der
Kontingentierung der psychotherapeutischen Behandlung von Kindern und
Jugendlichen auf Krankenschein. „In Niederösterreich wurde die
Kontingentierung der psychotherapeutischen Leistungen bei Kindern und
Jugendlichen bereits aufgehoben. Wir fordern die Aufhebung der
Kontingentierung auch für Wien, denn Wartezeiten von bis zu einem
Jahr und mehr auf eine adäquate Behandlung sind nicht länger
tragbar“, erklärt die VP-Gemeinderätin.
Aufhebung der Fristsetzung für die Entschädigung von
Gewaltopfern städtischer Kinderheime
Weiters fordert die ÖVP Wien die Stadtregierung in einem Antrag
erneut auf, die Fristsetzung für die Antragstellung von
Entschädigungszahlungen für Opfer ehemaliger Wiener Kinderheime
wieder rückgängig zu machen. Es dauert oft viele Jahre und manchmal
gar Jahrzehnte, bis Opfer über das erlittene Unrecht sprechen können
und Hilfsangebote zur Verarbeitung ihrer Erlebnisse annehmen. „Umso
mehr ist es unverständlich, dass die Stadt Wien mit 31. März 2016
sozusagen einen „Schlussstrich“ gezogen hat, was die Möglichkeit zur
Beantragung von Entschädigungszahlungen betrifft“, so Kugler.
Außerdem fordert die Gemeinderätin, dass sich die Stadt Wien endlich
bei den Opfern in Form einer offiziellen Zeremonie für das zugefügte
Leid entschuldigt.
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