• 25.06.2016, 08:00:01
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„profil“: Gerichtspsychiaterin kritisiert Justizministerium

Wörgötter zu Reformplänen im Maßnahmenvollzug: „Gefährliche Kurzsichtigkeit“

Utl.: Wörgötter zu Reformplänen im Maßnahmenvollzug: „Gefährliche
Kurzsichtigkeit“ =

Wien (OTS) - Vergangene Woche berichtete „profil“ über den Plan der
Stadt Wien, die einzige Psychiatrie für Häftlinge in Wien zu
schließen. In der aktuellen Ausgabe des Magazins warnt die
Gerichtspsychiaterin Gabriele Wörgötter vor einer weiteren
„gefährlichen Kurzsichtigkeit“. Im Justizministerium denkt man über
über höhere Hürden für die Einweisung in den Maßnahmenvollzug nach.
Wer eine Straftat aufgrund einer psychischen Erkrankung im Zustand
der Zurechnungsunfähigkeit begeht, wird in eine Anstalt für geistig
abnorme Rechtsbrecher eingewiesen, wenn das Delikt mit mehr als einem
Jahr Haft bedroht ist. Künftig soll das erst bei Delikten mit über
drei Jahren Strafandrohung gelten. Damit verringere man die Zahl der
Maßnahme-Patienten zulasten der öffentlichen Sicherheit, sagt
Wörgötter gegenüber „profil“: „Die Folge wäre, dass mehr psychisch
Kranke, von denen eine Gefährlichkeit ausgeht, unbehandelt bleiben,
denn weder das Gesundheitssystem noch das Unterbringungsgesetz ist
auf diese Gruppe ausgerichtet.“ Wörgötter fordert stattdessen, Geld
zu investieren, um die Behandlung im Maßnahmenvollzug zu verbessern
und dringend nötige Betreuungseinrichtungen für Ex-Insassen zu
schaffen.

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