• 23.06.2016, 08:51:13
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YOUNG younion-Scepka: Wie hoch ist der Preis der Akademisierung?

Fehlende Transparenz, drohende Einsparungen: Gesetzesnovelle wirft Fragen auf

Utl.: Fehlende Transparenz, drohende Einsparungen: Gesetzesnovelle
wirft Fragen auf =

Wien (OTS) - „Die Novellierung des Gesundheits- und
Krankenpflegegesetzes ist schon längst überfällig. Aber in der
vorliegenden Form wirft sie mehr Fragen auf als sie Lösungen bietet“
sagte heute, Donnerstag, Christopher Scepka, Jugendreferent der
Hauptgruppe II der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.++++
Nicht nur, dass aufgrund der neuen Dreispartigkeit der
Pflegeberufe die Übersicht und die Transparenz für die PatientInnen
verloren gehen könnte. Weiter ist auch zu befürchten, dass hinter der
Novellierung als Intention eine reine Kostenreduktion steht. „Wenn
man nach und nach die Personalschlüssel umdreht und dadurch mehr
Personal für die Aufgaben in der Pflege mit weniger Ausbildung
einstellt, passt das mit einer propagierten Qualitätssteigerung nicht
zusammen“, warnt Scepka, selbst diplomierter Gesundheits- und
Krankenpfleger. Zu befürchten sei, dass die Novellierung das
Pflegesystem billiger machen soll. Scepka: „Ob dann auch die schon
längst notwendige quantitative Steigerung - mehr Personal in der
Pflege - kommt, bleibt abzuwarten.“
Auch die Frage nach der Attraktivierung der Pflegeausbildungen
bleibt weitestgehend offen. „Jungen Leuten sollten Perspektiven
geboten werden. Deshalb werden wir uns die Entwicklung in den
Ausbildungen genauestens anschauen. Die zweijährige Ausbildung zur
Pflegefachassistenz ist als berufliche Erstausbildung gedacht, daher
müssen auch Anreize geschaffen werden, damit junge Menschen diese
Ausbildung annehmen“, fordert Scepka.
„In der traditionellen Ausbildung zur diplomierten Gesundheits-
und Krankenpflegeperson ist ein Taschengeld gesetzlich verankert. Wir
fordern daher die Verantwortlichen auf, auch für die Ausbildung der
Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz solche und weitere Anreize zu
schaffen. Wien sollte da natürlich als Vorbild fungieren!“, so Scepka
weiter.
Entsprechend dem Klinisch-Praktischen Jahr in der
Medizinausbildung sollen die Praktika in der gleichen Höhe für alle
Ausbildungen im Gesundheitsbereich finanziell abgegolten werden. Für
das diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonal ist der
Bachelor anzuerkennen, damit die Masterstudiengänge für diese nicht
verschlossen bleiben. Der Gesetzesgeber muss garantieren, dass
Jung-DiplomandInnen und das diplomierte Gesundheits- und
Krankenpflegepersonal, die heute schon das Gesundheitssystem
aufrechterhalten, gegenüber den FH-AbsolventInnen nicht benachteiligt
werden, wenn es um Fortbildungen, Bewerbungen oder Anstellungen geht.

„Wenn es um die Interessen und Rechte der ArbeitnehmerInnen und
Auszubildenden in der Pflege geht, werden wir uns als Sozialpartner
natürlich weiterhin einmischen, wo es notwendig ist!“ schloss Scepka.

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