• 16.06.2016, 14:55:42
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vida: Branchenerfolg der Bahnen muss auch in Lohnerhöhungen spürbar werden

Hebenstreit zu Bahn-KV-Verhandlungen: Nicht bei den Arbeitszeiten sondern bei den Löhnen haben wir ein Problem – „Löhne deutlich nach oben schrauben“

Utl.: Hebenstreit zu Bahn-KV-Verhandlungen: Nicht bei den
Arbeitszeiten sondern bei den Löhnen haben wir ein Problem –
„Löhne deutlich nach oben schrauben“ =

Wien (OTS) - Angesichts der laufenden Kollektivvertragsverhandlungen
für die rund 35.000 Beschäftigten in der österreichischen
Eisenbahnbranche verweist Roman Hebenstreit, Vorsitzender des
Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida, auf den heute von
der Schienen-Control GmbH veröffentlichten erfolgreichen
Marktbericht, wonach 2015 in der gesamten Eisenbahnbranche die
Leistungen sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr deutlich
zugelegt haben. „Von diesem Erfolg müssen auch die Beschäftigten
ihren gerechten Anteil erhalten. Wir haben in Österreich kein Problem
bei der Flexibilität von Arbeitszeiten und der Motivation der
Beschäftigten. Wir haben vielmehr dringenden Handlungsbedarf, die
Lohnschraube deutlich nach oben zu drehen. Die Beschäftigen und ihre
Leistungen sind ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Branche.
Sie müssen ihr gerechtes Stück am Kuchen erhalten“, fordert
Hebenstreit. ++++

Laut Schienen-Control zählten die Bahnen 2015 vier Millionen
Fahrgäste mehr als im Jahr 2014. Im Güterverkehr sei die
Verkehrsleistung um 0,4 Prozent auf 22,6 Milliarden
Nettotonnenkilometer gestiegen. Auch der Marktanteil der privaten
Güterbahnen habe sich beim Aufkommen in Tonnen von 26,2 Prozent auf
27 Prozent erhöht. „Diese erneute Steigerung – vor allem auch im
Güterverkehr – ist bemerkenswert und kann nicht hoch genug bewertet
werden. Dabei muss nämlich hervorgehoben werden, dass die Bahnen und
ihre Beschäftigten aufgrund der niedrigen Spritpreise in den letzten
Jahren einen klaren Wettbewerbsnachteil gegenüber dem
Straßentransport aufholen konnten“, gibt Hebenstreit zu bedenken.

In den Jahren von 2012 bis 2015 konnten die österreichischen
Eisenbahnunternehmen ihre Ertragslage durchgehend verbessern,
verweist Hebenstreit auch auf den aktuellen AK-Branchenreport 2016.
Der durchschnittliche Personalaufwand (Löhne und Gehälter samt
Nebenkosten) sei im Beobachtungszeitraum nur um 2,49 Prozent
gestiegen, während die durchschnittliche Wertschöpfung um 3,11
Prozent zulegte. „Die Beschäftigten haben somit nicht in vollem
Ausmaß von der Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit und Produktivität
profitiert“, kritisiert der vida-Verkehrsgewerkschafter.

Die ArbeitnehmerInnen seien aber mit einem spürbaren Anstieg der
Lebenserhaltungskosten, beispielsweise mit einem starken Anstieg beim
Hauptmietzins, konfrontiert. Laut EU-Statistikbehörde Eurostat seien
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke in Österreich um 20 Prozent
teurer als im EU-Schnitt. Damit habe Österreich das dritthöchste
Preisniveau hinter Dänemark und Schweden. Bei Brot und Fleisch sei
Österreich zweitteuerstes EU-Land. „Wer auf einem teuren Pflaster
arbeiten und leben muss, braucht auch entsprechende Lohnerhöhungen“,
bekräftigt Hebenstreit.

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