- 14.06.2016, 11:26:02
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Oberhauser: Pflege-Ausbildungsreform durch den Ministerrat
Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege nur mehr auf FH-Niveau – Schaffung einer Pflegefachassistenz – Aufwertung der Pflegehilfe zur Pflegeassistenz
Utl.: Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege nur mehr auf
 FH-Niveau – Schaffung einer Pflegefachassistenz – Aufwertung
 der Pflegehilfe zur Pflegeassistenz =
Wien (OTS) - Der Entwurf für die Reform der Ausbildung in der
 Gesundheits- und Krankenpflege hat heute, Dienstag, den Ministerrat
 passiert. Nach intensiven und langen Verhandlungen, mit
 unterschiedlichen Interessenslagen der Länder, der
 Berufsvertretungen, der Langzeitpflegeeinrichtungen und der
 Behindertenorganisationen ist es nun gelungen, einen ausgewogenen
 Vorschlag vorzulegen. „Mein Ziel war stets, eine hohe
 Ausbildungsqualität zu gewährleisten und eine optimale und
 bedarfsorientierte Versorgung sicherzustellen“, freut sich
 Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. ****
Die derzeitigen zwei Pflegeberufe (gehobener Dienst und Pflegehilfe)
 sind die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen und damit die
 wichtigste Säule in der Versorgung. Prognosen im europäischen Raum
 weisen für die Zukunft Zusatzbedarf an Pflegepersonen aus, der sich
 aufgrund der demographischen Entwicklung und der bevorstehenden
 Pensionierungen der „Babyboomer-Generationen“ ergibt. „Das heißt: Für
 die nähere Zukunft muss mehr pflegerischer Nachwuchs ausgebildet
 werden und die Verweildauer im Pflegebereich muss erhöht werden. Aus
 diesem Grund ist eine Attraktivierung des Berufs notwendig und genau
 dies wollen wir mit der Neuregelung der Pflegeausbildung erreichen“,
 erklärt Oberhauser.
Die Ausbildung des gehobenen Dienstes, also zur/zum diplomierten
 Gesundheits- und Krankenpfleger/in, wird bis 2024 komplett in den
 tertiären Ausbildungssektor (auf FH-Niveau) überführt. Dies ist
 international bereits Standard und daher auch wichtig für die
 internationale Vergleichbarkeit der Ausbildungen.
Mit der Überführung verbunden ist ein neues, aktualisiertes
 Berufsbild. Abgelöst werden damit die „alten“ Tätigkeitsbereiche, die
 in der Praxis zu Anwendungsproblemen geführt haben. Sie werden durch
 neu gestaltete Kompetenzbereiche ersetzt, die genau festlegen, was
 Gesundheits- und Krankenpfleger/innen machen dürfen und was Ärztinnen
 und Ärzten vorbehalten ist. Auslaufen werden auch die speziellen
 Grundausbildungen, also die Kinder- und Jugendlichenpflege und die
 psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege. Stattdessen wird die
 allgemeine Grundausbildung künftig für alle gleich. Die Möglichkeit
 für Spezialisierungen, wie beispielsweise Intensivpflege oder
 Palliativversorgung, soll selbstverständlich weiter bestehen bleiben
 und wird sogar noch erweitert.
NEU - Pflegeassistenzberufe: Einführung der
 Pflegefachassistenz und Aufwertung der Pflegehilfe zur
 Pflegeassistenz
Neu eingeführt wird die 2-jährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz,
 die künftig zur Entlastung des gehobenen Dienstes zur Verfügung
 stehen soll. Der gehobene Dienst kann Aufgaben an die
 Pflegefachassistenz übertragen, die Pflegefachassistenz wiederum –
 bei genau festgelegten und erlernten Tätigkeiten – ohne Aufsicht
 tätig werden. Durch den Zugang zu Berufsreifeprüfung nach der
 Ausbildung zur Pflegefachassistenz ist die Durchlässigkeit der
 Ausbildung zum FH-Studium gegeben.
Die bisherige Pflegehilfe wird zur Pflegeassistenz aufgewertet und
 soll künftig von hauswirtschaftlichen, logistischen und
 administrativen Tätigkeiten befreit werden. Die Ausbildungsdauer soll
 weiterhin 1 Jahr betragen, es wird aber einen größeren Theorieanteil
 in der Ausbildung geben mit dem Schwerpunkt „Langzeitpflege“.
Bei beruflicher Erstausbildung darf nur die Ausbildung zur
 Pflegefachassistenz begonnen werden, nicht jedoch zur
 Pflegeassistenz, um einerseits junge Menschen nicht in kurze
 Ausbildungen zu drängen und gleichzeitig WiedereinsteigerInnen nicht
 zu blockieren. Die Ausbildungen in den Pflegeassistenzberufen können
 mit 01. September 2016 an den Schulen für Gesundheits- und
 Krankenpflege beginnen. (Schluss)
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