- 10.06.2016, 10:00:01
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2 Jahre Frühe Hilfen Wien: Bereits über 200 Wiener Familien unterstützt und begleitet
Projekt und erste Ergebnisse werden bei Tagung am 15. Juni 2016 präsentiert
Utl.: Projekt und erste Ergebnisse werden bei Tagung am 15. Juni
2016 präsentiert =
Wien (OTS) - Die Geburt eines Kindes ist fast immer ein freudiges
Ereignis, bringt jedoch auch einige Herausforderungen mit sich. Vor
allem Mütter und Väter in finanziell, gesundheitlich oder sozial
belasteten Situationen können schnell mit der neuen Situation
überfordert sein. Frühe Hilfen setzen, wie der Name schon sagt,
frühzeitig an und helfen, Belastungsfaktoren zu reduzieren und
Traumatisierungen sowie Entwicklungsverzögerungen zu verhindern.
In Wien setzt die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) seit dem Frühjahr
2014 zusammen mit den möwe-Kinderschutzzentren das Projekt unter dem
Namen „gutbegleitet“ um. Finanziert wird das Angebot aus
Vorsorgemitteln der Bundesgesundheitsagentur und aus dem Wiener
Gesundheitsförderungsfonds.
Nach einem erfolgreichen Start in drei Wiener Bezirken wurden die
Frühen Hilfen kontinuierlich auf die Bezirke 12 bis 17 ausgeweitet.
Bereits über 200 schwangeren Müttern und Eltern von Kindern zwischen
0 und 3 Jahren wurde eine gutbegleitet-Betreuerin zur Seite gestellt.
Die Bedürfnisse der Familien wurden erhoben, gemeinsame Lösungswege
definiert und die Familien den entsprechenden Angeboten aus dem Frühe
Hilfen Netzwerk zugeführt. Das Wiener Projekt „gutbegleitet“ erhielt
im April 2016 den Förderpreis der Österreichischen
Gesundheitsberufe-Konferenz.
„Mit dem Projekt gutbegleitet - Frühe Hilfen Wien wollen wir
nachhaltige Strukturen schaffen, um Familien rasch und effizient die
benötigte Hilfe zukommen zu lassen", betont WGKK-Obfrau Ingrid
Reischl. „In Wien gibt es viele Angebote, wenn es darum geht, Kinder
in ihren ersten Lebensjahren sowie deren Eltern, zu unterstützen.
Leider erreichen wir aber nicht immer jene Familien, die die Hilfe am
notwendigsten brauchen. Das Projekt Frühe Hilfen koordiniert das
verfügbare Angebot, erreicht belastete Familien aktiv und begleitet
diese über längere Zeit."
Hedwig Wölfl, fachliche Leiterin der möwe und von gutbegleitet,
ergänzt: „Mit unserer multiprofessionellen Präventionsarbeit
versuchen wir zu entlasten und die Ressourcen der Familie zu
aktivieren, damit sich diese selbständig und kompetent erlebt. Oft
geht es auch nur darum zu wissen, wo die richtige Hilfe zu finden
ist.“ Wölfl ist überzeugt, dass die Frühen Hilfen ein wichtiges
Angebot zur umfassenden Gesundheitsförderung und für rechtzeitigen
Kinderschutz darstellen und freut sich: „Gut begleitete Familien
erleben unsere Hilfe als sehr passgenau, weil wir sie genau dort
abholen, wo ihre Überforderung, Belastung, Angst und Sorge liegen.“
Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser hält zum Nutzen von Frühe
Hilfen fest: „Präventionsmaßnahmen in der frühen Kindheit sind
besonders effizient. Sie wirken sich langfristig positiv auf die
Gesundheit aus und sind ein wirksamer Beitrag zur gesundheitlichen
Chancengerechtigkeit, zur Armutsbekämpfung und zur Senkung späterer
gesundheitlicher Risiken.“ Auch der ökonomische Nutzen ist
nachweislich bei Maßnahmen in der frühen Kindheit am größten.
Fachtagung für eine noch breitere Projektbasis
Am 15. Juni 2016 findet im Festsaal der Universität Wien die erste
Fachtagung Frühe Hilfen Wien statt. NetzwerkpartnerInnen und die
interessierte Öffentlichkeit können an diesem Tag in Vorträgen und
Vernetzungsgruppen Einblick in die aktuellen Entwicklungen des Frühe
Hilfen Angebots bekommen. Auch über die Landesgrenze hinaus werden
Erfolge und Erfahrungen der dort auf unterschiedliche Weise
erfolgreich umgesetzten Frühen Hilfen Netzwerke beleuchtet.
Österreichweiter Ausbau
Im Kontext der Umsetzung der Rahmen-Gesundheitsziele und der Kinder-
und Jugendgesundheitsstrategie treibt das Gesundheitsministerium in
Kooperation mit den Ländern und den Sozialversicherungsträgern den
Ausbau von Frühen Hilfen in Österreich zügig voran. Insgesamt sollen
ab Mitte 2016 in rund 45 Prozent aller österreichischen Bezirke Frühe
Hilfen-Netzwerke zur Verfügung stehen.
Zur Unterstützung der regionalen Umsetzung der Maßnahmen hat das
Gesundheitsministerium ein Nationales Zentrum Frühe Hilfen
eingerichtet. Zu seinen Aufgaben gehören die bundesweite Vernetzung
aller PartnerInnen, die Sicherstellung hoher Qualität in der
Umsetzung sowie der Wissenstransfer. Es führt Schulungen und eine
überregionale Evaluation durch und sorgt für ein einheitliches
Dokumentationssystem.
Umfassende Informationen sind auf der Website www.fruehehilfen.at
bzw. www.die-moewe.at/de/gut-begleitet zu finden.
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