- 06.06.2016, 14:06:06
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FPÖ-Hofer zu Pflege-Führungskräfte-Barometer: Qualifizierungsoffensive dringend notwendig
Bundesregierung muss Sorgen des Pflegepersonals ernst nehmen und Durchlässigkeit der Ausbildung sicherstellen
Utl.: Bundesregierung muss Sorgen des Pflegepersonals ernst nehmen
und Durchlässigkeit der Ausbildung sicherstellen =
Wien (OTS) - Die vom Österreichischen Gesundheits- und
Krankenpflegeverband (ÖGKV) präsentierten Ergebnisse des
„Pflege-Führungskräfte-Barometer“ 2016 geben einen umfassenden und
aufschlussreichen Einblick in die Situation von
Pflege(führungs)kräften in österreichischen Krankenhäusern, erläutert
der freiheitliche Pflegesprecher und Dritte Präsident des
Nationalrates Ing. Norbert Hofer.
Die knapp 1000 Befragten aus allen Bundeländern gaben an, dass vor
allem „die Vielzahl an laufenden Veränderungsprojekten und die
ökonomischen Rahmenbedingungen als stark belastend erlebt“ werden.
Als besonders erschwerend werde empfunden, dass die Patienten immer
älter und multimorbider würden. „Dadurch stellen sich immer höhere
Anforderungen an die Kompetenz der Pflegekräfte“, so Ursula Frohner,
Präsidentin des ÖGKV, die weiter kritisiert: „Allerdings halten die
Fortbildungsangebote damit keineswegs Schritt. Statt Kolleginnen und
Kollegen mit dreijähriger Ausbildung, stehen heute zunehmend weniger
ausgebildete am Krankenbett. Da werden alle Rahmenbedingungen
ausgereizt und manchmal auch gebogen.“ Aber auch der Personalstand
und das Thema „Ethnische Bedürfnisse“ bereiten dem Führungspersonal
Sorgen: „Die Aufgabe, mit der zunehmenden Multikulturalität sowohl
innerhalb der Belegschaft wie auch unter den Patientinnen und
Patienten umzugehen, wird von den Meisten als zentrale
Herausforderung empfunden“.
Hofer sieht im Ergebnis der Umfrage die freiheitliche Forderung nach
einer Qualifizierungsoffensive bei Pflegekräften bestätigt, um dem
bestehenden und zukünftigen Mangel entgegenzuwirken. Er verweist auf
die seit 2010 kontinuierlich sinkende Zahl an mit
Qualifizierungshilfe ausgebildeten Pflegekräfte: „Aus meiner Sicht
ist die Verankerung modularer Ausbildungsformen dringend notwendig,
die einerseits eine berufsbegleitende Ausbildung ermöglichen und
andererseits den Auszubildenden eine vollständige Durchlässigkeit bei
der Weiterbildung garantieren. Auch eine adäquate Entlohnung der
Betroffenen und die soziale Anerkennung der Pflegeberufe ist
Voraussetzung, um entsprechende Anreize zu schaffen“, bekräftigt
Hofer und betont, dass nicht die Akademisierung der Pflegeberufe -
die einen Schulabschluss mit Matura voraussetzen - das Wichtigste
sei, sondern im Gegenteil, ein niederschwelliger Zugang zur
Ausbildung sinnvoll und notwendig erscheint. Hofer: „Daher muss
endlich auch das freiheitliche Modell der Pflegelehre umgesetzt
werden. Erfolge in der Schweiz und Versuche in Vorarlberg zeigen,
dass dieser Weg der richtige ist.“
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