- 06.06.2016, 11:31:51
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Karmasin: „Arbeitszeitflexibilisierung ist wichtige Maßnahme zur Stärkung der Familienfreundlichkeit“
Netzwerkstudie identifiziert Österreichs Stakeholder für Familienfreundlichkeit – Familienfreundlichkeit ist wichtiger Standort- und Wettbewerbsfaktor

Utl.: Netzwerkstudie identifiziert Österreichs Stakeholder für
Familienfreundlichkeit – Familienfreundlichkeit ist wichtiger
Standort- und Wettbewerbsfaktor =
Wien (OTS) - „Mein Ziel ist es, Österreich zum familienfreundlichsten
Land Europas zu machen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen,
bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung, daher ist es umso
wichtiger zu wissen, wer die Key Player und wichtigsten Stakeholder
für Familienfreundlichkeit in Österreich sind“, erklärt
Familienministerin Sophie Karmasin im Zuge der Studienpräsentation
„Familienfreundlichkeit in Österreich“.
Die von FAS Research erarbeitet Studie identifiziert 20 entscheidende
Schlüsselinstitutionen und die vorbildhaftesten Unternehmen in Sachen
Familienfreundlichkeit in Österreich. „Besonders schön zu sehen ist,
dass das Bundesministerium für Familien und Jugend bereits eine der
absoluten Schlüsselpositionen als Vorreiter für
Familienfreundlichkeit einnimmt“ freut sich Karmasin. Oberösterreich,
Steiermark und Kärnten stechen durch ihre Vorbildfunktion besonders
hervor, sie zeigen dichte Vernetzungsstrukturen mit einer Vielzahl an
Vorzeigeunternehmen aller Größen.
Die Studie zeigt zudem auf, welche Themen für die meisten Unternehmen
und Institutionen Priorität haben: der Ausbau und die Förderung von
flexiblen Arbeitszeitmodellen führt die Liste an, dicht gefolgt von
leistbarer und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung. Die Akteure
werden in ihrem Engagement für Familienfreundlichkeit von drei großen
Motiven geleitet: Förderung von Gleichheit und Solidarität, Stärkung
von Performance und wirtschaftlichem Erfolg und Schaffen von besseren
Regelungen und Rahmenbedingungen. „ In einer Welt in der alles agiler
und mobiler wird, ist der Aufbau von Netzwerken zunehmend wichtiger.
Die Lernfähigkeit von Individuen und Institutionen hängt voneinander
ab, daher ist eine effektive Vernetzung der wichtigsten Stakeholder
essentiell um die Familienfreundlichkeit in Österreich weiter
voranzutreiben. Es geht darum, globales Wissen lokal – und lokales
Wissen global zu machen“ erklärt Dr. Harald Katzmair, Geschäftsführer
von FAS Research und Studienautor.
Das klare Ergebnis der Studie, dass eine Arbeitszeitflexibilisierung
die Familienfreundlichkeit in Österreich stärken kann, nahm
Familienministerin Karmasin auf, um zwei politische Forderungen
daraus zu formulieren:
„Die Arbeitswelt hat sich verändert, nicht erst seit der
Digitalisierung. Nur: das bestehende Arbeitszeitgesetz ist in seinen
Grundzügen noch aus den 60er Jahren. Wir sprechen heute von Industrie
4.0 und intelligenten Wertschöpfungsketten, nur das Arbeitsrecht ist
noch aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Das ist in etwa so, als
würde ich durch den neuen Gotthard Tunnel mit der Dampflock fahren.
Wir brauchen mehr Freiräume, wir brauchen mehr Flexibilität bei der
Arbeitszeit. Es geht nicht darum mehr zu arbeiten, sondern anders zu
arbeiten und so auch mehr Blockzeiten für die Familie zu haben. Und
wir brauchen in Zukunft mehr Möglichkeiten für Telearbeit, Home
Office, mobile working, Teilzeit für Führungskräfte, Job- bzw.
Jobsharing“, so die Familienministerin zu ihren Vorschlägen zu
familienfreundlicher Arbeitszeit. Konkret ginge es etwa darum einen
Typus „Home Office“ im Arbeitszeitgesetz zu schaffen oder die
Arbeitszeit – innerhalb einer unveränderten Jahresarbeitszeit -
flexibler zu gestalten.
„Ideologie darf uns dabei nicht im Wege stehen. Es zeigen auch
frühere Studien und Befragungen von Arbeitnehmern, dass es hier große
Zustimmung zu einer flexibleren Arbeitszeit gibt. Wir müssen alles
tun, um den Standort Österreich attraktiv zu gestalten, sonst
verlieren wir Arbeitsplätze für unsere jungen Mütter und Väter. Was
uns dabei jedenfalls sicher nicht helfen wird, sind Ideen wie eine
Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich oder eine
Wertschöpfungsabgabe, die - wie eine Studie des WIFO gezeigt hat -
gerade auch für Selbstständige und moderne, innovationsgetriebene
Unternehmen schädlich wäre“, betont Karmasin abschließend.
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