- 03.06.2016, 09:15:01
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AK Analyse: Starke Preissteigerungen bei Mieten in Österreich! 1
Mikrozensus-Sonderauswertungen der Statistik Austria: Bruttomieten sind in sechs Jahren überproportional zur Teuerung gestiegen – Befristungen wachsen dramatisch an
Utl.: Mikrozensus-Sonderauswertungen der Statistik Austria:
Bruttomieten sind in sechs Jahren überproportional zur
Teuerung gestiegen – Befristungen wachsen dramatisch an =
Wien (OTS) - Die Bruttomieten, vor allem bei privaten Mietwohnungen,
sind in sechs Jahren im Vergleich zur Inflation explodiert. Der reine
Hauptmietzins, nicht die Betriebskosten machen die Mieten teurer –
die Betriebskosten sind lediglich im Ausmaß der Inflation gestiegen.
Und: Die befristeten Mietverträge bei neu vermieteten privaten
Mietwohnungen steigen dramatisch an. Das sind die Ergebnisse einer AK
Analyse von Sonderauswertungen des Mikrozensus der Statistik Austria
von 2008 bis 2014.
In Österreich leben rund 1,55 Millionen Haushalte in Mietwohnungen
– das ist nahezu die Hälfte aller Haushalte. Die AK Analyse der
Mikrozensussonderauswertungen der Statistik Austria zeigt:
1 Wohnkosten laufen Teuerung und Löhnen davon: Die Bruttomieten
(Hauptmietzins plus Betriebskosten plus Umsatzsteuer) im gesamten
Vertragsbestand sind zwischen 2008 und 2014 österreichweit um 22
Prozent angestiegen, während die Teuerung zwölf Prozent betrug. Die
Löhne stiegen im Vergleichszeitraum um 13 Prozent.
2 Hauptmietzins treibt Mieten an: Die Erhöhung der Bruttomieten wird
vom Hauptmietzins getrieben, nicht von den Betriebskosten. Die
Betriebskosten sind zwischen 2008 und 2014 um 13 Prozent gestiegen
und damit im Rahmen der allgemeinen Teuerung. Die Hauptmietzinse im
Bestand, also die Vermietereinnahmen, legten hingegen um 25 Prozent
zu. Hauptpreistreiber ist das private Segment: Dort war ein Anstieg
von 33 Prozent zu verzeichnen – das Zweieinhalbfache relativ zur
Lohn- und Inflationsentwicklung.
3 Immer öfter Wohnen „auf Zeit“: Befristete Mietverträge nehmen
rasant zu und werden vor allem im privaten Altmietbau abgeschlossen.
Gemeinden und Gemeinnützige vermieten in der Regel unbefristet. Im
privaten Segment wurden zuletzt 67 von 100 neuen Mietverträgen
lediglich befristet vergeben. Österreichweit bewohnen bereits mehr
als 254.000 Haushalte ihre private Mietwohnung lediglich auf Zeit.
Ihr Wohn- und Lebensumfeld ist daher nicht so sicher, wie es sein
sollte. Ferner sind sie durch die Befristung in einer besonders
schlechten Position, um ihre Mieterrechte auch tatsächlich in
Anspruch nehmen zu können.
(Forts.)
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