- 24.05.2016, 12:00:25
- /
- OTS0116 OTW0116
VSStÖ: Besorgniserregende Ergebnisse der Studierenden-Sozialerhebung sind Handlungsauftrag an die Politik
Teilzeitstudium, Wiedereinführung der Heimförderung und Reform des Beihilfesystems müssen endlich umgesetzt werden
Utl.: Teilzeitstudium, Wiedereinführung der Heimförderung und Reform
des Beihilfesystems müssen endlich umgesetzt werden =
Wien (OTS) - "Die soziale Lage der Studierenden nimmt immer
besorgniserregendere Ausmaße an. Es besteht dringender
Handlungsbedarf um die soziale Situation von Student_innen zu
verbessern und ein Studium dadurch auch für Menschen mit weniger
finanziellen Mitteln nicht nur attraktiver zu machen, sondern
letztlich überhaupt erst zu ermöglichen", kommentiert Katrin Walch
die heute im Rahmen einer Konferenz des BMWFW präsentierten ersten
Ergebnisse der Studierenden-Sozialerhebung 2015.
"Die Studierenden-Sozialerhebung 2015 zeigt uns erneut, dass die
Mehrheit der Student_innen heute neben dem Studium arbeiten muss, um
sich ihren Lebensunterhalt finanzieren zu können und dabei Probleme
bei der Vereinbarkeit von Studium und Arbeit hat. Viele Studierende
werden dadurch vor die Wahl zwischen finanzieller Deprivation oder
langsamen Studienfortschritt gestellt", kritisiert Walch.
"40% der Studierenden betreiben deshalb bereits de facto ein
Teilzeitstudium. Das heißt, sie können nicht mehr als 25 Stunden pro
Woche für ihr Studium aufwenden. Dadurch verlangsamt sich ihr
Studienfortschritt, weshalb sie wiederum weniger Beihilfen bekommen
und erst recht wieder mehr Arbeiten müssen - das ist ein
Teufelskreis", warnt Walch.
"Ein weiteres großes Problem stellen die steigenden Wohnkosten dar,
die seit dem Wegfall der Heimförderung vor allem auch in
Studierendenheimen zu verzeichnen sind", so Walch weiter.
"Die Politik muss endlich handeln. Die Einführung des Status
'Teilzeitstudent_in', würde die Vereinbarkeit von Studium und Arbeit
kurzfristig erleichtern und Druck von den Studierenden nehmen.
Gleichzeitig muss endlich das Beihilfensystem treffsicherer werden
und eine echte soziale Absicherung garantieren. Eine seit 1999
ausstehende Inflationsanpassung der Studienbeihilfe wäre hier ein
erster wichtiger Schritt. Die steigenden Wohnkosten in den
Studierendenheimen könnten durch die Wiedereinführung der
Heimförderung gesenkt werden", stellt sich Walch abschließend hinter
die Forderungen der Österreichischen Hochschüler_innenschaft.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SJO