• 23.05.2016, 13:06:55
  • /
  • OTS0095 OTW0095

Ausbau „Frühe Hilfen“ in der Steiermark

Unterstützung für Schwangere und junge Familien nach erfolgreichem Modellprojekt auf drei weitere Bezirke ausgeweitet

Utl.: Unterstützung für Schwangere und junge Familien nach
erfolgreichem Modellprojekt auf drei weitere Bezirke
ausgeweitet =

Wien (OTS) - Wien (OTS) - Seit zwei Jahren gibt es im Bezirk
Bruck-Mürzzuschlag das von der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse
gemeinsam mit dem Sozialressort des Landes Steiermark koordinierte
„Frühe Hilfen“-Angebot. Insgesamt wurden im Rahmen des Pilotprojekts
49 Familien betreut und unterstützt. Vermittelt wurden die Familien
hauptsächlich von den Landeskrankenhäusern, aber auch von
SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, Frauen- und
Elternberatungsstellen, der Kinder- und Jugendhilfe sowie
KinderärztInnen. Dort wird in einem ersten Schritt geklärt, welche
Unterstützung konkret benötigt wird.

Wie kann die benötigte Unterstützung aussehen?

Geholfen wird beispielsweise bei Überforderung oder Unsicherheit im
Zusammenhang mit der Versorgung des Kindes, Problemen in der
Partnerschaft, bei psychischen Erkrankungen oder fehlendem sozialen
Rückhalt. In den meisten Fällen sind die Belastungen komplex, können
aber durch eine gezielte Vernetzung der Angebote aus dem Sozial- und
Gesundheitssystem reduziert werden. Viele Frauen werden bereits
während der Schwangerschaft erreicht. „Frühe Hilfen sind nicht mehr
wegzudenken. Sie bringen unterstützende Organisationen zusammen und
damit Familien schnell zu den passenden Angeboten“, freuen sich
STGKK-Obfrau Verena Nussbaum und STGKK-Generaldirektorin Andrea
Hirschenberger über die Ausweitung des Angebots auf drei weitere
steirische Bezirke.

Unter dem Namen „Gut begleitet von Anfang an“ werden seit Oktober
2015 auch in der Südoststeiermark Familien in belastenden
Lebenssituationen unterstützt. Im November 2015 startete ein drittes
Netzwerk im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, während das Angebot in
Bruck-Mürzzuschlag fortgesetzt und auf Leoben ausgeweitet wurde.
Insgesamt werden rund 270 Familien pro Jahr unterstützt.

Was sind „Frühe Hilfen“?

Bei „Frühe Hilfen“ handelt es sich um ein Maßnahmenpaket, das darauf
abzielt, gesundheitliche Belastungen von Familien und Kindern
frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern. Im Mittelpunkt
stehen Familienbegleiter/innen, die als konkrete Ansprechpersonen für
die Familien da sind. Als freiwilliges Angebot helfen sie den
Betroffenen, geeignete soziale und gesundheitsbezogene Angebote zu
finden und in Anspruch zu nehmen. Die Familienbegleiter/innen
arbeiten in sogenannten „Frühe-Hilfen-Netzwerken“, die sich um eine
optimale Vernetzung und Weiterentwicklung dieser Angebote bemühen.
Dieses Netzwerk besteht aus unterschiedlichsten Einrichtungen des
Gesundheits- und Sozialwesens und der Kinder- und Jugendhilfe (z.B.
Krankenanstalten, Krabbelstuben, Schuldnerberatung,
Eltern-Kind-Zentren, Mutterberatungszentren, praktische Ärzte oder
Fachärzte), die einerseits als Zuweiser/innen zu den „Frühen Hilfen“
agieren, andererseits mit ihren Leistungen auch als
Kooperationspartner/innen zur Verfügung stehen. Um „Frühe Hilfen“
möglichst niederschwellig zu gestalten, gehen die
Familienbegleiter/innen aktiv auf belastete Familien zu -
idealerweise bereits während der Schwangerschaft - und stellen so
sicher, dass die Angebote frühzeitig jene erreichen, die sie
benötigen.

Das Projekt „Frühe Hilfen“ geht auf eine Initiative des
Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zurück. Gesundheitsministerin
Sabine Oberhauser zum Nutzen von „Frühen Hilfen“:
„Präventionsmaßnahmen in der frühen Kindheit sind besonders
effizient. Sie wirken sich langfristig positiv auf die Gesundheit aus
und sind ein wirksamer Beitrag zur gesundheitlichen
Chancengerechtigkeit, zur Armutsbekämpfung und zur Senkung späterer
gesundheitlicher Risiken. Auch der ökonomische Nutzen ist
nachweislich bei Maßnahmen in der frühen Kindheit am größten.“

Im Rahmen der Umsetzung der Rahmen-Gesundheitsziele und der
Kinder-und Jugendgesundheitsstrategie treibt das BMG in Kooperation
mit den Ländern und den Sozialversicherungsträgern den Ausbau von
„Frühen Hilfen“ in Österreich zügig voran. Insgesamt sollen bereits
Mitte 2016 in rund 45 Prozent aller österreichischen Bezirke
„Frühe-Hilfen“-Netzwerke zur Verfügung stehen.

Zur Unterstützung der regionalen Umsetzung der Maßnahmen hat das
Gesundheitsministerium an der Gesundheit Österreich ein Nationales
Zentrum „Frühe Hilfen“ eingerichtet. Zu seinen Aufgaben gehören die
bundesweite Vernetzung aller Partner/innen, die Sicherstellung hoher
Qualität in der Umsetzung sowie der Wissenstransfer. Weiters führt es
Schulungen und eine überregionale Evaluation durch und sorgt für ein
einheitliches Dokumentationssystem. „Indem das Gesundheitsministerium
zentrale Aufgaben wie Schulungen, Dokumentation und Evaluation
übernimmt, bleibt in den einzelnen Netzwerken mehr Geld für die
Arbeit mit den Familien“, betont Ministerin Oberhauser. „Damit sorgen
wir für einen effizienten Mitteleinsatz und eine einheitliche und
qualitätsgesicherte Umsetzung in ganz Österreich“, hält Oberhauser
abschließend fest.

Regionale Vernetzungsveranstaltungen für die künftigen
Netzwerkpartner/innen finden in regelmäßigen Abständen statt. Die
nächste Veranstaltung findet am 24. Mai von 16.15 bis 20 Uhr im
Congress Leoben, Hauptplatz 1 statt. Medienvertreter sind herzlich
eingeladen.

Umfassende Informationen sind auf der Website www.fruehehilfen.at zu
finden.

Die Finanzierung des Ausbaus der Frühen Hilfen erfolgt unter anderem
aus den Vorsorgemitteln der Bundesgesundheitsagentur. Bis Frühjahr
2017 werden rund 5 Mio. Euro dafür aufgewendet.

In der Steiermark wird das Projekt zusätzlich aus Mitteln des
Gesundheitsförderungsfonds Steiermark finanziert.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | BMG

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel