- 17.05.2016, 13:04:36
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Greenpeace warnt: Neue Bewertung zu Glyphosat irreführend
Umweltschutzorganisation spricht sich einmal mehr gegen Neuzulassung aus
Utl.: Umweltschutzorganisation spricht sich einmal mehr gegen
Neuzulassung aus =
Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bezeichnet die
zwei Tage vor der entscheidenden Abstimmung zu Glyphosat
veröffentlichte Stellungnahme des „Sachverständigenausschuss für
Pestizidrückstände“ (JMPR) als irreführend. Dieses gemeinsame Gremium
der Welternährungsorganisation FAO und der
Weltgesundheitsorganisation WHO hatte Anfang der Woche eine
Einschätzung publiziert, wonach wahrscheinlich kein Krebsrisiko durch
über die Nahrung aufgenommenes Glyphosat bestehe. Greenpeace
kritisiert diese Publikation aus zwei Gründen: Einerseits liegen bei
mindestens zwei der an der Einschätzung beteiligten Wissenschaftler
aufgrund ihrer Beziehungen zur Chemieindustrie massive
Interessenskonflikte vor. Andererseits vernachlässigt der Bericht
alle anderen Expositionsrouten und den Gesundheitsschutz von
AnwenderInnen.
„Bei Glyphosat kann auf keinen Fall Entwarnung gegeben werden. Das
wäre fahrlässig.“, sagt Herwig Schuster, Programmdirektor von
Greenpeace in Österreich, „Glyphosat ist weiterhin beim Menschen
wahrscheinlich krebserregend und somit für Personen, die damit in
Kontakt kommen, eine potentielle Gefahr. Das betrifft vor allem
Anwenderinnen und Anwender, also zum Beispiel Gemeindebedienstete,
die den Unkrautvernichter im öffentlichen Raum einsetzen oder
natürlich auch Landwirtinnen und Landwirte.“ Neben der Landwirtschaft
wird Glyphosat auch weiterhin häufig in Parkanlagen, auf Friedhöfen,
Forstflächen oder an Straßenrändern verwendet. Auch der Einsatz in
der Nähe von Spielplätzen wäre nicht verboten. Der Kontakt von
Menschen mit Glyphosat im öffentlichen Raum kann daher nicht
ausgeschlossen werden.
Darüber hinaus ist die Unabhängigkeit von mindestens zwei Experten
des Gremiums aufgrund ihrer Nähe zum International Life Sciences
Institute (ILSI) fraglich. In Europa erhält das ILSI einen Großteil
seines Budgets von Unternehmen, darunter die Glyphosathersteller
Monsanto und Dow. „Eine Entscheidung, die potentiell Millionen von
Europäerinnen und Europäern betrifft, muss transparent und mit
unabhängiger wissenschaftlicher Expertise getroffen werden“, sagt
Schuster. Noch immer stützt sich die EU-Kommission in ihrer
Einschätzung vor allem auf geheime Industriestudien. „Solange
gesundheitliche Risiken durch Glyphosat für Menschen allgemein und
besonders für Anwenderinnen und Anwender nicht ausgeschlossen werden
können, darf dieses Totalherbizid nicht neu zugelassen werden.
Minister Andrä Rupprechter muss sich diese Woche klar gegen eine
Neuzulassung aussprechen“, so Schuster abschließend.
Greenpeace-Petition „Nein zu Glyphosat“:
https://secure.greenpeace.at/campaigns/glyphosat/
Symbolbilder zu den Gefahren von Glyphosat (Ort: Schönbrunn) finden
Sie hier: http://bit.ly/1XmCCLt
Diese stehen Ihnen unter Angabe des Copyrights (Greenpeace/Mitja
Kobal) kostenlos zur Verfügung.
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