- 02.05.2016, 11:30:02
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Neue Apotheken-Vorsorgeaktion: 10 Minuten für meine Lunge
Atemwegserkrankungen frühzeitig erkennen

Utl.: Atemwegserkrankungen frühzeitig erkennen =
Wien (OTS) - COPD und Asthma bronchiale sind Atemwegserkrankungen,
die eine Entzündung der Lunge hervorrufen und die Lebensqualität der
Betroffenen massiv beeinträchtigen können. Der Krankheitsverlauf
beider Erkrankungen ist umso besser, je früher diese erkannt,
diagnostiziert und therapiert werden. Aus diesem Grund hat die
Österreichische Apothekerkammer gemeinsam mit der Österreichischen
Gesellschaft für Pneumologie von 23. Mai bis 4. Juni 2016 die neue
Vorsorgeaktion „10 Minuten für meine Lunge“ in den Apotheken in Wien,
Niederösterreich, Salzburg und Kärnten ins Leben gerufen.
Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ, das den gesamten Körper mit
Sauerstoff versorgt. Eine chronische Entzündung der Lunge wirkt sich
somit nicht nur negativ auf die Atmung aus, sondern schwächt unseren
gesamten Organismus. Bei COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease)
handelt es sich um eine chronische Lungenerkrankung, die in erster
Linie durch Rauchen, aber auch durch andere Luftschadstoffe
verursacht wird. Die Erkrankung ruft eine Entzündung der Lunge
hervor, die nach und nach auch die Lungenstruktur zerstört.
Unbehandelt führt COPD auch zu schweren Folgeschäden an anderen
Organen, wodurch auch die Lebenserwartung verkürzt werden kann.
Weltweit stellt COPD derzeit die dritthäufigste Todesursache dar. Die
COPD gehört zu den fünf Krankheiten, die 80% der Kosten im
Gesundheitswesen verursachen. Österreichweit leiden an die 400.000
Menschen an COPD – Tendenz steigend. Die Dunkelziffer der Erkrankten
liegt allerdings bei über 80 Prozent. Das bedeutet, dass vier von
fünf Personen, bei denen diese Einschränkung der Lungenfunktion
vorliegt, nichts von ihrer Erkrankung wissen.
Bei Asthma handelt es sich um eine Entzündung der Atemwege, die durch
eine Überempfindlichkeit für verschiedene Reize und Umwelteinflüsse
verursacht wird. In Österreich sind in etwa eine halbe Million
Menschen von Asthma betroffen. Experten gehen jedoch von einer
höheren Erkrankungshäufigkeit und einer Dunkelziffer von über 50 %
aus. „Chronische Erkrankungen der Atemwege wie Asthma bronchiale und
COPD betreffen 10% der Österreicherinnen und Österreicher. Diese
Erkrankungen beginnen oft schleichend und werden meistens erst dann
diagnostiziert, wenn Teile der Lunge zerstört sind. Die Dunkelziffer
beträgt z.B. für die frühen Stadien der COPD geschätzte 80 Prozent.
Das heißt, nur bei 20 Prozent der Betroffenen wird COPD frühzeitig
erkannt“, erörtert Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Studnicka,
Past-Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie
(ÖGP) und Vorstand der Universitätsklinik für
Pneumologie/Lungenheilkunde am Landeskrankenhaus Salzburg die
Problematik.
COPD ist – wie viele chronische Erkrankungen – zwar nicht heilbar,
aber gut therapierbar – vor allem wenn die Erkrankung frühzeitig
erkannt wird. Da in den allermeisten Fällen das jahrzehntelange
Rauchen für COPD verantwortlich ist, stellt der Rauchstopp die
wichtigste Maßnahme dar, um den Krankheitsverlauf zu begünstigen.
„Durch Früherkennung können viele schwere Erkrankungen vermieden
werden. Eine gesündere Lebensweise, eine frühzeitige Therapie und vor
allem der sofortige Rauchstopp können wesentlich das Risiko, an
Asthma oder COPD zu erkranken, verringern bzw. den Krankheitsverlauf
wesentlich verbessern. In einem frühen Stadium kann die
Tabakentwöhnung die COPD sogar zum Stillstand bringen“, erklärt
Univ.-Prof. Dr. Meinhard Kneussl, Präsident der Österreichischen
Gesellschaft für Pneumologie und Vorstand der 2. Medizinischen
Abteilung mit Pneumologie, Wilhelminenspital Wien, Medizinische
Universität Wien.
Allerdings ist es um die Früherkennung bei COPD und Asthma nicht gut
bestellt. Die typischen Symptome einer COPD-Erkrankung werden von den
Patienten oft nicht wahrgenommen, da der beschleunigte
Lungenfunktionsverlust parallel mit dem Alterungsprozess verläuft und
die Atemnot bei Rauchern bagatellisiert wird. Der Weg zum
Lungenfacharzt bleibt aus. Um eine frühzeitige Diagnoseerstellung von
Lungenerkrankungen zu forcieren und die hohe Dunkelziffer zu
reduzieren, hat die Österreichische Apothekerkammer gemeinsam mit der
Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie die
Apotheken-Vorsorgeaktion „10 Minuten für meine Lunge“ ins Leben
gerufen.
Lungencheck in nur 10 Minuten
Im Rahmen der Aktion führen die Apothekerinnen und Apotheker zwei
Wochen lang eine umfassende Risikobewertung mittels validiertem
Fragebogen und Lungentest durch, um eine Erkrankung an Asthma oder
COPD frühzeitig zu erkennen. Die Messung erfolgt mit einem digitalen
COPD-Screener, mit dem der FEV1- und der FEV6-Wert bestimmt werden.
Die Messung wird dabei dreimal durchgeführt. Innerhalb von 10 Minuten
wird so das Erkrankungsrisiko des Kunden ermittelt und der
Rauchstatus erfasst. Liegt der Wert außerhalb des normalen Bereiches,
können die Betroffenen rasch reagieren und einen Lungenfacharzt zur
weiteren Abklärung der Symptome aufsuchen. Die Vorsorgeaktion „10
Minuten für meine Lunge“ findet von 23. Mai bis 4. Juni 2016 in den
öffentlichen Apotheken in Wien, Niederösterreich, Salzburg und
Kärnten statt. Die Apothekerinnen und Apotheker haben dafür in den
letzten Wochen an einem umfassenden Schulungsprogramm teilgenommen.
Früherkennung und umfassende Beratung
„Die Vorteile der Aktion liegen für den Patienten klar auf der Hand:
Der Lungencheck ermöglicht eine erste Einschätzung eines
Erkrankungsrisikos ohne Voranmeldung und ohne großen Zeitaufwand.
Liegen die Ergebnisse der Untersuchung außerhalb des normalen
Bereichs, wird der Betroffene zur Diagnosestellung zum Lungenfacharzt
verwiesen“, erklärt Mag. pharm. Dr. Christian Müller-Uri,
Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer.
Aktionsteilnehmer, bei denen bereits Asthma oder COPD diagnostiziert
wurde, erhalten eine Schulung im Umgang mit Inhalationsgeräten, da
immer wieder Anwendungsfehler auftreten und die Wirkung des
Arzneimittels dadurch nicht ausreichend gegeben ist. Darüber hinaus
ermöglicht die Aktion eine ausführliche Raucherberatung in der
Apotheke, um den Grundstein zum endgültigen Rauch-Stopp zu legen.
Eine umfassende Broschüre informiert über COPD und Asthma – von den
Beschwerden, über die Diagnose bis hin zur Therapie und hilfreichen
Tipps für eine gesunde Lunge. „Die Vorsorgeaktion zeigt einmal mehr
den wichtigen Stellenwert der Apotheken in der Gesundheitsvorsorge.
Aufgrund des niederschwelligen Zugangs können Risikopatienten sehr
gut erfasst, an den Arzt verwiesen und der Diagnosezeitpunkt
vorverlegt werden“, so Müller-Uri.
Dunkelziffer reduzieren, informieren & aufklären
Ziel der neuen Vorsorgeaktion ist es, möglichst vielen die Bestimmung
ihres Lungenerkrankungsrisikos zu ermöglichen und die hohe
Dunkelziffer bei COPD und Asthma zu reduzieren. Der Lungencheck wird
dabei von einer wissenschaftlichen Erhebung begleitet, um den Status
quo bei Lungenerkrankungen zu erheben. Darüber hinaus dient die
Kampagne auch der Information und Aufklärung über
Atemwegserkrankungen. „Die Aktion soll zum einen das Bewusstsein für
COPD und Asthma bei den Menschen erhöhen und zum anderen
Risikopatienten frühzeitig zu einem Arztbesuch motivieren. Wir
hoffen, dass es uns mit dieser gemeinsamen Aktion gelingt, möglichst
viele Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und damit Spätfolgen zu
verhindern“, so Studnicka.
Die Vorsorgeaktion wird von der Österreichischen Apothekerkammer und
der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie durchgeführt und
von den Firmen AstraZeneca GmbH, A. Menarini Pharma GmbH, Boehringer
Ingelheim RCV GmbH & Co KG, GlaxoSmithKline Pharma GmbH, Johnson &
Johnson GmbH, Mundipharma Gesellschaft m.b.H., Novartis Pharma GmbH
und der NÖGKK sowie „tut gut“ unterstützt.
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/7759/
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