- 29.04.2016, 10:35:45
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Cleverer Designersprit soll zukünftig Benzin und Diesel ersetzen
Das 37. Internationale Wiener Motorensymposium über neue Kraftstoffe
Utl.: Das 37. Internationale Wiener Motorensymposium über neue
Kraftstoffe =
Wien (OTS) - Während Motorenexperten, Wissenschaftler und Techniker
weltweit mit Hochdruck an umweltfreundlicheren Fahrzeugantrieben
arbeiten und die vorhandenen Potenziale von Verbrennungsmotoren
erfolgreich weiter ausreizen, beschreiten Forscher aus dem Bereich
der Mineralölindustrie und Chemie andere Wege zum gemeinsamen Ziel,
CO2-Ausstoß und Schadstoffemissionen zu minimieren. Das Stichwort
heißt „Designerkraftstoffe“. Mit dem Thema Kraftstoffdesign
beschäftigte sich Freitag Vormittag das 37. Internationale Wiener
Motorensymposium im Kongresszentrum der Wiener Hofburg.
Diesel oder Benzin – das sind im Großen und Ganzen die bewährten
Lebenssäfte, die den Straßenverkehr am Laufen halten. In
verschiedenen Qualitäten zwar, mit unterschiedlichen Zusätzen und
Additiven, in mannigfachen Formen und Mixturen. Beide – und auch
Erdgas als Kraftstoff – haben jedoch den nicht zu leugnenden
Nachteil, erheblich zum CO2-Ausstoß und der Schadstoffemissionen im
Transportsektor beizutragen. In mehreren Vorträgen wurde deshalb der
Ruf nach einer verstärkten Abkehr von fossilen Energieträgern und
deren Ersatz durch neuartige, clevere Kraftstoffe laut.
So berichteten etwa Motorenexperte Dr.-Ing. Martin Härtl (Technische
Universität München) und Chemiker Dr. Eberhard Jacob
(Emissionskonzepte Motoren Krailling) über ihre Versuche mit
Oxymethylenether (OME2), primär aus Methanol hergestellt.
Versuchsergebnisse an einem Common-Rail-Diesel-Einzylindermotor (1,8
l) zeigten, dass unter Einsatz von Abgasrückführung das
Brennverfahren ohne Erhöhung der Partikelemissionen auf niedrigste
Stickoxid-Emissionen eingestellt werden könne. Durch Zumischung von
fünf bis 30 Prozent OME3/6 zu fossilem Dieselkraftstoff könnten in
den nächsten Jahrzehnten CO2-Emissionen abgesenkt werden. Parallel
dazu seien spezielle Motoren für reine OME-Kraftstoffe zu entwickeln,
diese könnten sogar das Sub-Zero-Emissionen-Niveau erreichen, so die
Vortragenden.
Über Fortschritte bei den Bemühungen, zur Reduktion des CO2-Ausstoßes
maßgeschneiderte Kraftstoffe aus Biomasse zu generieren, berichtete
Prof. Dr.-Ing. Stefan Pischinger von der RWTH Aachen University. Im
Rahmen eines Exzellenzclusters mit der interdisziplinären Methodik
des „Fuel Designs“ sei es gelungen, Kraftstoffkomponenten mit
überragenden Eigenschaften zu isolieren, die eine extrem hohe
motorische Effizienz und saubere Verbrennung ermöglichen. Es sei
anzunehmen, so Prof. Pischinger, dass sich die optimierten
Verbrennungseigenschaften zukünftiger Biokraftstoffe deutlich von
denen der aktuellen Kraftstoffe und der Biokraftstoffe der ersten
Generation unterscheiden werden.
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