• 29.04.2016, 08:30:01
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ÖGfE-Schmidt: 5 Jahre nach Arbeitsmarktöffnung - ÖsterreicherInnen ziehen gemischte Bilanz

43 Prozent sehen negative Auswirkungen - 55 Prozent wollen Arbeitnehmerfreizügigkeit beibehalten - Umfrage

Utl.: 43 Prozent sehen negative Auswirkungen - 55 Prozent wollen
Arbeitnehmerfreizügigkeit beibehalten - Umfrage =

Wien (OTS) - „Vor fünf Jahren, am 1. Mai 2011, öffnete sich der
heimische Arbeitsmarkt für unsere Nachbarländer Tschechien, Slowakei,
Ungarn und Slowenien. Die ÖsterreicherInnen befürworten zwar das
generelle Recht auf Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der EU. Die
konkreten Folgen der Arbeitsmarktöffnung werden jedoch kritisch
gesehen“, analysiert ÖGfE-Leiter Paul Schmidt das Ergebnis einer
aktuellen Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik
(ÖGfE).

Jede/r zweite Befragte (55 Prozent) tritt dafür ein, dass das Recht
für EU-BürgerInnen, in jedem Mitgliedsland der EU wohnen und arbeiten
zu dürfen, erhalten bleibt. 41 Prozent wären jedoch dafür, dieses
Recht einzuschränken (3 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe“). Ein
Vergleich mit einer ÖGfE-Umfrage von Februar 2014 zeigt, dass sich
das Meinungsbild in dieser Frage in den vergangenen zwei Jahren kaum
geändert hat (Februar 2014: 55 Prozent „beibehalten“, 40 Prozent
„einschränken“, 5 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe).

Für 43 Prozent überwiegen die negativen Konsequenzen der vor fünf
Jahren vollzogenen Öffnung des heimischen Arbeitsmarkts für
Arbeitskräfte aus unseren Nachbarländern Tschechien, Slowakei, Ungarn
und Slowenien. 16 Prozent sehen eher positive Folgen für den
österreichischen Arbeitsmarkt. 29 Prozent können „keine wesentlichen
Auswirkungen“ erkennen (12 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe“).

„Die Zahlen bestätigen, dass der Schutz vor Lohndumping und
Wettbewerbsverzerrung jedenfalls verbessert und Kollektivverträge
eingehalten werden müssen. Eine aktive Arbeitsmarkt- und
Wirtschaftspolitik sollte die Entwicklungen in unseren Nachbarländern
noch stärker miteinbeziehen und die starke Zuwanderung nach
Österreich besser lenken.“

Was die konkreten Folgen der Arbeitsmarktöffnung von 2011 auf den
heimischen Arbeitsmarkt betrifft, so zeigt sich ein gespaltenes
Meinungsbild. 43 Prozent der Befragten meinen, dass durch die Öffnung
des Arbeitsmarkts eher österreichische Arbeitskräfte verdrängt
werden, 39 Prozent sind eher der Ansicht, dass Arbeitskräfte aus
unseren Nachbarstaaten dazu beitragen, offene Stellen in
Mangelberufen zu besetzen (18 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe“).

„Die Herausforderungen für den österreichischen Arbeitsmarkt und
Verdrängungsängste müssen offen diskutiert werden. Eine -
theoretische - Einschränkung der Personenfreizügigkeit würde jedoch
nicht automatisch zu geringeren Arbeitslosenzahlen führen. Denn
EU-Migranten üben hierzulande nicht selten Tätigkeiten aus, an denen
Österreicher wenig bis gar kein Interesse haben. Mehr denn je
brauchen wir eine wachstumsorientierte Politik, die zusätzliche
Beschäftigung schafft - in Europa und insbesondere auch in
Österreich“, so Schmidt abschließend.

Download Grafiken: http://bit.ly/1SLiAdx

Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen
Studiengesellschaft vom 13. bis 19. April 2016 im Auftrag der ÖGfE
durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 546 Personen per Telefon
(repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16
Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale
Schwankungsbreite ca. +/- 4,3 Prozent. Differenz auf 100 Prozent
aufgrund gerundeter Werte. Vergleichsumfrage Februar 2014, N=598.

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