- 21.04.2016, 16:17:19
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Sitzung des NÖ Landtages
St. Pölten (OTS/NLK) - Es folgte eine Aktuelle Stunde zum Thema:
"Medizinische Versorgung des Waldviertels durch den Betrieb der
Gynäkologie und der Geburtshilfe am Landesklinikum Waidhofen an der
Thaya sichern!".
Abgeordneter Dr. Herbert M a c h a c e k (FRANK) eröffnete die
Debatte: In jeder NÖ Klinik sollte eine Geburtshilfe vorhanden sein.
Im Waldviertel sei die stationäre Versorgung für gebärende Frauen
nicht mehr gegeben. Fahrtzeiten von über 30 Minuten bzw. im Winter
noch länger stünden jetzt auf der Tagesordnung. Die Medizin sei nicht
für die Ökonomie, sondern vor allem für die Patienten da. 16.000
Menschen, fast die Hälfte der Bevölkerung des Bezirks, hätten für
einen Weiterbestand unterschrieben. Mit der Schließung beginne eine
gesundheitspolitische Spirale nach unten, nachdem bereits Gmünd
geschlossen worden sei.
Klubobfrau Dr. Helga K r i s m e r - H u b e r (G) sprach von
einem politischen Dilemma. Es gehe darum, ob dem Waldviertel ein
wichtiger Lebensnerv genommen werde, nachdem vom öffentlichen Verkehr
bis zu Bundeseinrichtungen bereits sehr viel ausgedünnt worden sei.
Zudem trete hier wieder das Genderproblem in der Medizin zutage.
Politischer Ansatz müsste stattdessen sein, Anreize zu schaffen, um
wieder auf 400 Geburten pro Jahr zu kommen.
Klubobmann Gottfried W a l d h ä u s l (FP) nannte die Aktuelle
Stunde „eine Trauerkundgebung“. Die Gesundheit der Ungeborenen und
ihrer Mütter stünde auf dem Spiel. In dieser Region des Waldviertels
reiche es jetzt, auch im Waldviertel seien Kraft und Mut irgendwann
zu Ende. Man nehme den Menschen die Möglichkeit der Geburt vor Ort.
Abgeordnete Dr. Gabriele V o n G i m b o r n (FRANK) meinte,
sie zweifle an der Transparenz im Land, Interpretationen ermöglichten
einen großen Spielraum. Die Quasi-Gutachten seien nicht einmal
wissenschaftlich untermauert. Gynäkologie gehöre sehr wohl zur
Basisversorgung, für eine normale Geburt benötige man kein
„Sonder-Schnick-Schnack“.
Abgeordnete Mag. Karin S c h e e l e (SP) führte aus, sie hätte
sich auch eine rechtzeitige Übermittlung der Gutachten gewünscht.
Weil Waldviertlerinnen keine Mütter zweiter Klasse seien, sei sie
dafür, dass Standards zu berücksichtigen und internationale Kriterien
zu respektieren seien. Sie meinte, die Sanitäterinnen und Sanitäter
müssten auch entsprechend geschult werden, um bei einer Geburt
behilflich sein zu können. Im Waldviertel müsse man die gleich gute
gesundheitliche Versorgung bekommen wie in einem Ballungsraum.
Abgeordneter Karl B a d e r (VP) sagte, beim
niederösterreichischen Weg im Gesundheitswesen gehe es um die sichere
Versorgung der Menschen in den Regionen. Ein Rückgang von 18 Prozent
bei den Geburten führe leider zur Schließung der Geburtenstation in
Waidhofen an der Thaya. Zwettl und Horn seien in Zukunft die Kliniken
im Waldviertel, wo hochspezialisierte Geburtenstationen zur Verfügung
stehen. Sämtliche Experten würden diesen Schritt empfehlen. Die
Zusammenlegung der Gynäkologie und der Geburtshilfe in Zwettl bedeute
ein mehr an Sicherheit und Qualität für Eltern und Kinder.
(Forts.)
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