- 21.04.2016, 11:21:05
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Neuer europäischer Erdbeobachtungs-Satellit startet am Freitag ins All
Auch der 4. Satellit der „Sentinel“- Flotte hat österreichische Technologie an Bord
Utl.: Auch der 4. Satellit der „Sentinel“- Flotte hat
österreichische Technologie an Bord =
Wien (OTS) - Am Freitag, 22. April soll um 23.02 Uhr (MESZ) der 4.
Satellit des europäischen Erdbeobachtungsprogrammes „Copernicus“ von
Europas Raumflughafen in Kourou in Französisch-Guayana starten.
„Sentinel-1B“ wird rund um die Uhr in Quasi-Echtzeit und bei jeder
Wetterlage Aufnahmen von Land- und Meeresoberflächen in Europa,
Kanada und den Polarregionen liefern. „Österreich ist nicht nur mit
High-Tech an Bord der Satelliten vertreten, sondern auch bei der
Nutzung und Auswertung der Daten vorne mit dabei“, so
Technologieminister Gerald Klug. Insgesamt stellt das
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie drei
Millionen Euro für Projekte zur Analyse der Daten zur Verfügung.****
Die Sentinels (auf Deutsch "Wachposten") sind das Herzstück des
großangelegten europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus, das
von der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumagentur
getragen wird. Copernicus stellt Daten für Umweltschutz, Land- und
Forstwirtschaft, Raumplanung, sowie für das Katastrophen-Management
zur Verfügung. Die Europäische Weltraumagentur ESA plant, insgesamt
sechs verschiedene Sentinel-Missionen zu starten. „Das
Copernicus-Programm ist nicht nur aus wissenschaftlichen Gründen
interessant“, so Klug. „Es ermöglicht eine neue Qualität der Erd- und
Umweltbeobachtung und hat damit auch eine große ökologische und
wirtschaftliche Bedeutung für Österreich.“
Der erste Satellit, Sentinel-1A wurde vor 2 Jahren gestartet. Seine
Daten werden bereits für zahlreiche Dienste genutzt, darunter die
Überwachung der Ausdehnung von Meereis in der Arktis, die
routinemäßige Kartierung von Meereis, die Überwachung der
Meeresumwelt einschließlich der Überwachung von Ölteppichen und des
Aufspürens von Schiffen für die maritime Sicherheit, die Überwachung
von Landflächen bei Erdbebenrisiken und die Kartierung zum Forst-,
Wasser- und Bodenmanagement sowie zur Unterstützung von humanitärer
Hilfe und in Krisensituationen.
Mit dem Start des Zwillingssatelliten Sentinel-1B wird das
Satellitenduo jeden Punkt auf der Erde alle sechs Tage – an einigen
Stellen sogar noch häufiger – abbilden und somit noch umfassendere
Daten für operationelle und wissenschaftliche Anwendungen zur
Verfügung stellen können.
Auch bei Sentinel-1B ist wiederum österreichische Hochtechnologie an
Bord: Ruag Space Austria liefert den weltraumtauglichen
GPS-Navigationsempfänger zur genauen Positionsbestimmung des
Satelliten sowie die Thermalisolation. Siemens Convergence Creators
entwickelte verschiedene Testgeräte.
Die Sentinel-Daten werden von zahlreichen österreichischen
Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen wie ENVEO, Geoville,
Z-GIS, Universität für Bodenkultur, Earth Observation Data Centre for
Water Resources Management (EODC) und Umweltbundesamt genützt. Das
Innsbrucker Unternehmen ENVEO beispielsweise, 2001 als Spin-Off der
Universität Innsbruck gegründet, erzeugte mit einem selbst
entwickelten Algorithmus die erste umfassende Karte zu Volumen und
Fließgeschwindigkeit von Gletschern in Grönland.
(Schluss)
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