• 18.04.2016, 09:44:51
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PRAEVENIRE Gesundheitsforum Seitenstetten: Lunch Dialog – Werte in der Gesundheit

v.l.: Univ.-Prof. Dr.Dr. Matthias Beck (Ao.
Universitätsprofessor für Moraltheologie am Institut für
Systematische Theologie und Ethik, Med Uni Wien), Prof. Dr. Reinhard
Riedl (Wissenschaftlicher Leiter des Fachbereichs Wirtschaft, Berner
Hochschule), Univ.-Prof. Dr.Dr. Walter Berger (Leiter der
Forschungsgruppe Angewandte und Experimentelle Onkologie, Institut
für Krebsforschung, Med Uni Wien)

Seitenstetten/Wien (OTS) - Im Rahmen des PRAEVENIRE Gesundheitsforum
Seitenstetten stand der zweite Lunch Dialog unter dem Motto: Werte in
der Gesundheit. Die komplexe Perspektive auf Werte und die
Big-Data-Diskussion waren wichtige Punkte des Dialogs zwischen
Univ.-Prof. Dr.Dr. Matthias Beck und Univ.-Prof. Dr.Dr. Walter
Berger, moderiert von Prof. Dr. Reinhard Riedl.

Passend zum Mental Health & Work-Themenblock, der am Freitag (15.
April 2016) am Programm stand, wurde zur Mittagszeit in den
Stiftsmeiereihof des Stiftes Seitenstetten geladen. Prof. Dr.
Reinhard Riedl, Wissenschaftlicher Leiter des Fachbereichs Wirtschaft
der Fachhochschule Bern, moderierte den hochkarätigen Lunch-Dialog.
Die Experten setzten sich zusammen aus Univ.-Prof. Dr. Walter Berger,
Institut für Krebsforschung und Comprehensive Cancer Center in Wien
und Univ.-Prof. Dr.Dr. Matthias Beck, A.o. Universitätsprofessor für
Moralethologie am Institut für Systematische Theologie und Ethik der
Medizinischen Universität Wien.

„Die Menschenwürde ist unser größter Wert. Der Mensch fällt aus jeder
Bewertungskategorie heraus. Denn jeder Mensch ist einzigartig und
unersetzbar. Wir brauchen also Bewertungskategorien in der
Gesellschaft, die diese Singularität unterstützen“, sagt Univ.-Prof.
Dr.Dr. Matthias Beck. Univ.-Prof. Beck beschrieb Gesundheit als
Schwebezustand, der nie von Dauer ist. Das Immunsystem ist laut Beck
ständig im Kampf gegen Gefahren aus der Umwelt. Weiters unterteilte
er die Gesundheit als solche in drei Ebenen: die physiologische
Ebene, die psychologische Ebene und die geistige Ebene. Univ.-Prof.
Dr. Walter Berger stimmte dieser Aussage zu, betonte jedoch, dass man
die moderne Technik, wie beispielsweise Big-Data, nicht außer acht
lassen sollte, da durch diese Daten Informationen generiert werden
können, die vielen Menschen in Zukunft helfen können. „Man muss das
riesige Potenzial von Big Data für die Datennutzung erkennen und sich
eingestehen, dass man diese nutzen muss. Auch wenn es kein Ersatz für
andere Daten ist, muss man sie in der Medizin kombinieren. Die
Komplexität und die Zusammenführung von diesen Ansätzen muss das Ziel
sein. Zum einen ist die Sicht vieler Menschen auf die Bewertung von
Gesundheit sehr homogen. Zum anderen haben wir ein Gesundheitssystem,
das sehr zahlenlastig und heterogen ist“, so Prof. Dr. Reinhard
Riedl. Univ.-Prof. Dr.Dr. Matthias Beck und Univ.-Prof. Dr. Walter
Berger raten, dass zwar der naturwissenschaftliche, aber auch der
geisteswissenschaftliche Zugang gemeinsam in Kombination angewendet
werden sollte. Weiters müsse, speziell in den kleineren Gemeinden,
mehr Akzeptanz für Geisteskrankheiten geschaffen werden. Außerdem
muss ein Prozess zur positiven Besetzung von Gesundheit initiiert
werden: Denn die falsche Ernährung ist eine große, aktuelle
Problematik. In Amerika sind bereits 70% übergewichtig. Deswegen
brauchen wir bereits in der Schule eine Gesundheitserziehung, um das
richtige Mittelmaß eines gesunden Lebensstils zu finden. „Wir
brauchen, vergleichbar mit der Industrie, absolute Kultprodukte an
denen man einfach nicht vorbei kommt. Ein gutes, gesundes Leben muss
zu so einem absoluten Kultprodukt avancieren. Das gelingt aber sicher
nicht, wenn wir mit dem Finger auf jemanden zeigen. Es muss cool
sein, seinem Körper etwas Gutes zu tun. Das müssen wir schaffen! Das
geht nicht mit reiner Aufklärung und nicht mit Schock. Man muss
diesen Prozess positiv konnotieren und koppeln“, so Univ.-Prof. Dr.
Walter Berger abschließend.

Über PRAEVENIRE:

Von 13. Bis 16. April findet im Benediktinerstift Seitenstetten die
Premiere des PRAEVENIRE Gesundheitsforum statt. Ziel des PRAEVENIRE
Gesundheitsforums ist es, vorhandenes Wissen in Zusammenarbeit mit
internationalen und nationalen Experten in Programme zu übersetzen,
deren Umsetzung einen direkten Nutzen für die Bevölkerung stiften.
Die Erfolgsindikatoren der Umsetzung werden gemeinsam von Experten
und den Vertretern der Gemeinde bestimmt. Die Umsetzung der Projekte
erfolgt in 4 österreichischen Gemeinden: Bruck an der Mur, Haslach,
Pöggstall und Satteins.

Über das Gesundheitsforum wurde an allen Veranstaltungstagen auch via
Liveticker berichtet. Zum Liveticker gelangen Sie über die Rubrik
„PRAEVENIRE“ auf: presse.welldone.at

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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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