• 14.04.2016, 15:51:22
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Schultes zu TTIP: Harte Verhandlungen statt Zahlenspielereien gefragt

Bauern und Handel: Partnerschaft auf Augenhöhe statt Billigstpreise

Utl.: Bauern und Handel: Partnerschaft auf Augenhöhe statt
Billigstpreise =

Wien (OTS) - "Nur mit harten Verhandlungen und nicht mit Schätzungen,
Hochrechnungen oder Zahlenspielereien lassen sich die Interessen der
Bäuerinnen und Bauern am besten vertreten. Die im Auftrag von Spar,
Bio Austria, NÖM und Greenpeace präsentierte Studie zu TTIP geht von
Liberalisierungsszenarien aus, die in den Verhandlungen gar nicht zu
Debatte stehen und die das Parlament und die bäuerliche
Interessenvertretung als 'rote Linien' definiert haben. Was wir
wirklich brauchen, ist ein Kopierschutz für unsere
Lebensmittel-Spezialitäten. Unser Parlament hat deshalb den Zugang zu
den geografischen Ursprungsbezeichnungen vereinfacht. Wir benötigen
auch Zollkontingente für sensible Produkte, wie Stärke, Zucker,
Rind-, Schweine- beziehungsweise Geflügelfleisch, Bioethanol oder
Biodiesel. Und unsere Lebensmittelsicherheits- und Umweltstandards,
wie die Gentechnikfreiheit, dürfen nicht gefährdet werden", erklärte
heute LK Österreich-Präsident Hermann Schultes "Wenn es der
Handelskette wirklich um die Landwirtschaft ginge, könnte sie das
sofort unter Beweis stellen: Sie bräuchte nur angemessene Preise für
heimische Qualität zahlen und ausländische Billigstprodukte aus den
Regalen verbannen. Beides vermissen wir", so Schultes.

Marktmacht und Preisdruck des Handels

"Nicht ein noch immer völlig offenes TTIP-Verhandlungsergebnis,
sondern die starke Konzentration des Lebensmittelhandels - die drei
größten Unternehmen teilen sich über 85% des Marktes - stellt
angesichts der anhaltenden Krise im Milch- und Schweinesektor eine
der größten Herausforderungen für den Strukturwandel in der
Landwirtschaft dar. Der enorme Preisdruck wird durch die Auswirkungen
der Russland-Importverbote und der stagnierenden Konjunktur noch
weiter verschärft", stellte Schultes fest.

"Die heimische Land- und Ernährungswirtschaft gehört mit ihren
erstklassigen Spezialitäten zu den besten, nicht zu den billigsten
Anbietern auf den Märkten. Der Beschluss unseres Parlaments, in
öffentlichen Ausschreibungen dem Bestbieter vor dem Billigstbieter
den Vorrang geben zu können, ist ein 'Ja' zur heimischen
Qualitätsstrategie. Auch die Kennzeichnung von Lebensmitteln in der
Außer-Haus-Verpflegung zeigt in diese Richtung: Nur so wird die
dahinterstehende artgerechte Haltung dokumentiert. Diese Initiativen
und eine ehrliche Partnerschaft mit dem Lebensmittelhandel auf
Augenhöhe sind realistische Optionen, um aus der momentanen Krise
herauszukommen. Angstmache und gleichzeitig Billigstangebote
gefährden Bäuerinnen und Bauern und verstärken nur die Krise",
ergänzte Schultes.

Export wird weiter notwendig sein

"Die LK Österreich hat klare Vorbedingungen formuliert, die in den
Verhandlungen verankert werden müssen. Die Qualität unserer
Lebensmittel muss gesichert und bezahlt werden. Jeder Partner, der
dies unterstützt, ist uns recht", so Schultes.
(Schluss)

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