• 13.04.2016, 09:52:52
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Deloitte Studie: Unternehmen weltweit schlecht auf Krisen vorbereitet

Wien (OTS) - Die globale Deloitte Studie „A crisis of confidence“
enthüllt große Defizite der Unternehmen bei der aktiven
Krisenprävention. Zwar vertrauen 76 % der Befragten auf die
grundsätzliche Fähigkeit ihres Unternehmens mit Krisen umzugehen.
Aber nur weniger als die Hälfte glaubt, dass auch die Ressourcen und
Abläufe für eine bestmögliche Krisenbewältigung vorhanden sind.

Im Rahmen der internationalen Deloitte Studie wurden 300
Vorstandsmitglieder führender Unternehmen mit Jahresumsätzen zwischen
500 Millionen und 20 Milliarden US-Dollar befragt. Die Ergebnisse
zeigen eine Diskrepanz zwischen dem grundsätzlichen Vertrauen in die
Handlungsfähigkeit und der Skepsis in Bezug auf die Krisenprävention
der Unternehmen. 76 % der Vorstandsmitglieder glauben, dass ihr
Unternehmen in einer plötzlichen Krisensituation an sich richtig
reagieren würde. Demgegenüber geben aber nur 49 % an, dass auch
Maßnahmen zur frühzeitigen Erkennung von Gefahren gesetzt werden.
Ebenso nur 49 % verfügen über ein Krisenhandbuch. Nur 32 % führen
außerdem im Unternehmen Krisensimulationen oder -trainings durch.

„Die Ergebnisse der globalen Studie decken sich mit unseren
Erfahrungen in Österreich. In sehr vielen Unternehmen herrscht zwar
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zur Krisenbewältigung, es
mangelt aber an konkreten Präventionsmaßnahmen. Diese
Fehleinschätzung kann gefährliche Folgen haben“, erklärt Alexander
Ruzicka, Partner Enterprise Risk Services bei Deloitte Österreich.
„Jedes Unternehmen wird früher oder später mit Krisen konfrontiert –
dann zeigt sich, ob den Worten auch Taten folgen können.“

Reputationsschäden und Cyberkriminalität als größte Gefahren

Laut der Deloitte Studie nennen 73 % der Befragten einen
Reputationsverlust als größtes Risiko, dicht gefolgt von den Gefahren
durch Cyber Crime (70 %). Zwei Drittel sehen Probleme in der
Versorgungskette, überbordende Regularien und Naturkatastrophen als
Risikofaktoren.

Hier offenbart sich eine weitere Lücke: Die Vorstände wissen zwar gut
über die Schwächen ihrer Unternehmen Bescheid, räumen aber einen
Mangel an Maßnahmen zur Beseitigung derselben ein. So sehen
beispielsweise zwar 73 % der Befragten die Verletzlichkeit der
Reputation als Schwachpunkt, während aber nur 39 % angeben, einen
Plan zur Beseitigung dieses Risikofaktors zu haben.

Mangelhafte interne Kommunikation

Die Studie zeigt auch ein Kommunikationsdefizit auf. In den
Unternehmen wird zu wenig über Krisenmanagement gesprochen. Nicht
einmal die Hälfte der Vorstände tauscht sich demnach mit der
Geschäftsführung über Maßnahmen zur Krisenvorbeugung aus. „Die
interne Kommunikation in vielen Unternehmen ist mangelhaft und zu
wenig systematisiert. Dabei weiß gerade das operative Management am
besten darüber Bescheid, wo Risiken lauern können und wie diese am
besten beseitigt werden“, betont Alexander Ruzicka.

Langwierige und teure Schadensbehebung

Weniger als ein Drittel der Vorstände, deren Unternehmen bereits von
einer konkreten Krise betroffen waren, gibt an, dass die Reputation
bereits in weniger als einem Jahr wieder hergestellt war. 16 %
nannten einen Zeitraum von vier Jahren oder länger. Solche langen
Zeiträume bedeuten für Unternehmen nicht nur ein Imageproblem,
sondern auch hohe zusätzliche Kosten und ein wirtschaftliches Risiko.
„In den Unternehmen muss ein stärkeres Bewusstsein für die
Wichtigkeit der Prävention, Erkennung und Bekämpfung von Krisen
geschaffen werden. Dies kann nur gelingen, wenn Vorstand und
Management eng zusammenarbeiten und gemeinsam rechtzeitig
Vorkehrungen treffen. Wenn es bereits eine Krise gibt, ist es zu
spät“, so Ruzicka abschließend.

A crisis of confidence Survey

Die Studie „A crisis of confidence“ wurde von Forbes Insights im
Auftrag von Deloitte Global durchgeführt. Dabei wurden weltweit 317
Vorstandsmitglieder von Unternehmen befragt, die jährliche Umsätze
zwischen 500 Millionen und 20 Milliarden US-Dollar erwirtschaften.
Die Befragten stammen aus drei Regionen: EMEA (Europe, Middle East &
Africa; 32 %), Asien/Pazifik (32 %) und Amerika (36 %) sowie aus den
fünf größten Wirtschaftszweigen (Financial Services, Consumer &
Industrial Products, Technology, Media & Telekommunication, Life
Sciences & Health Care und Energy & Resources).

Zum Download:

Studie A crisis of confidence:
http://bit.ly/1YrEIaU

Grafik Risiken für Unternehmen: Wahrnehmung vs. Vorbereitung:
http://bit.ly/1qNhm58

Foto Alexander Ruzicka Credits Picco:
http://bit.ly/1RRmZcu

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