- 12.04.2016, 08:49:57
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Public Health-Studie: Private Gärten wirken erholsamer als Wohnzimmer
Wien (OTS) - Dass private Grünräume generell von ihren Benutzern als
 sehr erholsam eingestuft werden, ist nicht überraschend. In der
 aktuellen Studie der MedUni Wien bewerteten die Befragten aber den
 Garten als signifikant erholsamer als ihre Wohnzimmer, Balkone oder
 Terrassen. Entscheidend ist dabei die Beziehung des Nutzers zum
 Garten, wie die Forschungsgruppe um die Gesundheitspsychologin Renate
 Cervinka vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien belegen
 konnte. Publiziert wurde die Studie in der Fachzeitschrift Urban
 Forestry & Urban Greening.
Die Erholungsforschung beschäftigt sich seit langem mit der
 gesundheitsfördernden Wirkung von Tätigkeiten in der Natur und im
 Grünen. Welche Faktoren für die Erholung im privaten Garten
 entscheidend sind, erhob die aktuelle Studie von Renate Cervinka,
 Markus Schwab, Regine Schönbauer, Isabella Hämmerle, Laura Pirgie &
 Jennifer Sudkamp vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien.
An der Fragebogenstudie nahmen 811 Personen im Alter zwischen 16 und
 82 Jahren teil. Sie beurteilten den Erholungswert ihrer privaten
 Wohnzimmer, Terrassen, Balkone und Gärten. Die Befragung ergab, dass
 der Garten als signifikant erholsamer erlebt wird als etwa Balkone
 oder Terrassen. Was den Garten so besonders erholsam macht,
 beschreibt Renate Cervinka so: “Unsere Befragung hat ergeben, dass
 der Erholungsfaktor umso höher ist, je mehr natürliche Elemente im
 Garten vorhanden sind“. Es kommt dabei also mehr auf die Bepflanzung
 als auf die Möblierung des Gartens an.
Der Studie zufolge gibt es keinen bemerkenswerten Unterschied
 bezüglich Geschlecht und Alter. Frauen schätzen den Aufenthalt im
 Garten ebenso wie Männer, und alte Menschen genauso wie junge. Eine
 Einschränkung konnte die Studie zutage bringen. „Der Grad der
 Erholung hängt wesentlich davon ab, wie sehr die Person fähig ist,
 abzuschalten“, so Cervinka. Nur wer die Belastungen seines Alltags im
 Garten loslassen kann, nutzt dessen Erholungspotenzial bestmöglich.
Der bedeutendste Faktor der Erholung ist aber die persönliche
 Beziehung zum Garten. Wer hier Freude erlebt und mit seinem Garten
 zufrieden ist und ihn schätzt, erlebt Resonanz und kann sich gut
 entspannen und erholen. „Wie bei jeder guten Beziehung kommt es also
 darauf an, dass der Garten den Bedürfnissen des Nutzers entspricht
 und sich Garten und Nutzer gemeinsam weiter entwickeln“, so Cervinka.
 „Die Botschaft ist, dass man seinen Garten naturnah gestalten soll
 und vor allem aber, dass man Freude daran haben soll“.
Die Studie liefert Anregungen für Maßnahmen in den Bereichen Public
 Health, Green Care, Gartenpädagogik und Gartentherapie. Auch die
 Folgestudie ist bereits in Bearbeitung und soll die Erkenntnisse über
 die gesundheitsförderliche Wirkung privater Gärten vertiefen. Darüber
 hinaus befasst sie sich auch mit kommunalen Gärten, Schulgärten und
 therapeutischen Gärten.
Service:
Der Volltext kann bis 29. 04. 2016 gratis bezogen werden, danach
 kostet er ca. 40 US-Dollar.
 http://authors.elsevier.com/a/1Sh7l5m5d7Yxzv. Cervinka, R., Schwab,
 M., Schönbauer, R., Hämmerle, I., Pirgie, L., & Sudkamp, J. (2016).
 My garden–my mate? Perceived restorativeness of private gardens and
 its predictors. Urban Forestry & Urban Greening, 16, 182-187.
 http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1618866716000121.
 doi:10.1016/j.ufug.2016.01.013
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