• 31.03.2016, 09:50:01
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Homöopathische Medizin in Österreich – eine ärztliche Heilmethode

Wien (OTS) - Rund um den Tag der Homöopathie und Samuel Hahnemanns
Geburtstag finden immer wieder Aktionen der Skeptiker statt, die
homöopathische Medizin zu diskreditieren. Haben sie sich in den
vergangenen Jahren auf öffentlichen Plätzen versammelt, um im
Kollektiv Hochpotenzen zu schlucken, treiben sie jetzt im Internet
bzw. via Facebook ihr Unwesen. Die österreichische Gesellschaft für
homöopathische Medizin (ÖGHM), bestehend aus mehr als 900 Ärztinnen
und Ärzten, nimmt zu der aktuellen Kampagne Stellung.

Insgesamt 63 Prozent der österreichischen Bevölkerung setzen laut
einer im Jahr 2012 durchgeführten Umfrage (1) viel Vertrauen in die
Homöopathie. Dies gilt insbesondere für die Behandlung von Kindern.
So verwenden zirka 70 Prozent der Familien mit Kindern bis zu sechs
Jahren und 62 Prozent der Familien mit Schulkindern regelmäßig
homöopathische Arzneimittel.

Gut wirksam und nebenwirkungsarm

88 Prozent der Befragten – und sogar 92 bis 93 Prozent der Familien
mit Klein- und Schulkindern – sind der Meinung, dass homöopathische
Arzneien weniger Nebenwirkungen haben als herkömmliche Medikamente.
72 Prozent aller Befragten – und sogar 83 Prozent der Familien mit
Schulkindern bzw. 76 Prozent der Familien mit Kleinkindern – führen
die gute Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel ins Feld. Außerdem
sind 63 Prozent aller ÖsterreicherInnen der Meinung, dass
Homöopathika für Kinder gut geeignet sind. Das finden auch 73 bis 74
Prozent der Familien mit Klein- und Schulkindern. Haupteinsatzgebiete
der Homöopathie waren Husten (40 % Familien mit Kleinkindern/45 %
Familien mit Schulkindern), Schnupfen (36 %/43 %), leichten
Erkältungen (29 %/39 %), Halsschmerzen (24 %/27 %) und Allergien wie
etwa Heuschnupfen (22 %/18 %).

„Nun sind die Skeptiker in Deutschland der Meinung, Eltern sollten
mit ihren kranken Kindern einen Arzt konsultieren – und sie nicht
eigenmächtig mit Globuli therapieren“, sagt Dr. Erfried Pichler,
Präsident der ÖGHM, Arzt für Allgemeinmedizin und Homöopathie in
Klagenfurt und Leiter der homöopathischen Ambulanz im Landesklinikum
Klagenfurt. „Und damit haben sie sogar Recht! Da bei uns in
Österreich die Homöopathie in ärztlichen Händen liegt, ist es ratsam,
das Kind von einem homöopathiekundigen Arzt oder einer Ärztin
untersuchen und dann das richtige Mittel bestimmen zu lassen.
Heilpraktiker dürfen in Österreich nicht praktizieren.“
Die Homöopathische Medizin wird in Österreich ausschließlich von
Ärzten verordnet. Sie absolvieren ein medizinisches Studium und
anschließend eine dreijährige Homöopathieausbildung. Diese schließt
mit einer Prüfung ab. Erst dann können sie PatientInnen offiziell
behandeln.

Unsere Antworten auf die Vorwürfe der Gegner

Da sich die homöopathischen ÄrztInnen im Zeitalter von GWUP,
Skeptikern, Science Buster & Co. immer wieder mit Vorurteilen und
Untergriffen auseinandersetzen müssen, hat Präsident Dr. Erfried
Pichler im Folgenden alle gängigen Angriffe gekontert.

Skeptiker kritisieren, dass es keine placebokontrollierten,
randomisierten Doppelblindstudien gibt. Gibt es wissenschaftliche
Beweise für die Wirksamkeit der Homöopathie?

Es gibt etwa 1500 Studien, wobei 700 an Patienten durchgeführt
wurden, die anderen an Tieren, Pflanzen und Zellkulturen. 50 Studien
wurden nach entsprechenden Kriterien wie placebokontrollierten,
randomisierten Doppelblindstudien durchgeführt.

Die Shang-Studie sagt aus, dass es zwischen Homöopathie und Placebo
keinen Unterschied gibt. Wie ist Shang zu diesem Ergebnis gekommen?
Die Shang-Studie wurde im Auftrag der Schweizer Regierung erstellt,
um herauszufinden, wie wirksam und kosteneffektiv zum Beispiel
Homöopathie, Neuraltherapie und Akupunktur sind. In seiner Auswertung
hat Shang nur negative Studien über die Wirkung der Homöopathie
berücksichtigt. Im Lancet wurde auch nur das Ergebnis, nicht die
Vorgehensweise veröffentlicht. So, dass die Shang-Studie erst Jahre
später relativiert werden konnte. Nämlich von Bornhöft 2006 und von
Lüdtke & Rutten 2009. Sie haben mehr als 100 Studien ausgewertet und
so liefern ihre Metaanlaysen auch eindeutige Ergebnisse und zeigen,
dass die homöopathischen Arzneien sehr wohl besser wirken als
Placebo. Und, dass die homöopathische Arzneien in vielen Fällen
genauso so gut wirkt wie die konventionelle Medizin.

Homöopathie ist reine Geschäftemacherei!?

Homöopathische Arzneimittel sind im Verhältnis zu pharmazeutischen
Präparaten wesentlich günstiger. Der Unterschied wird besonders in
der langfristigen Behandlung chronischer Erkrankungen signifikant:
Hier liegen die Kosten zwischen 50 und 70 Cent pro Tag.
Kostenintensiv ist der Arztbesuch – da gelten die normalen
Stundensätze zwischen 150 und 200 Euro pro Stunde. Leider erstatten
die Gebietskrankenkassen nur etwa ein Zehntel, also ca. 18 Euro, pro
Arztbesuch. Daher unsere Initiative, den Arztbesuch höher zu
refundieren! Unterschreiben Sie auf http://www.kassenleistung.at

Ist Homöopathie nicht viel mehr als Zuwendungsmedizin?

Wie kann man Zuwendungsmedizin als Kritik sehen? Das implementiert,
dass sich Schulmediziner ihren Patienten nicht zuwenden. Der
Homöopath ist immer bestrebt die Therapie zu verfeinern, individuell
anzupassen. Er nimmt sich in der Anamnese mehr Zeit für die Anliegen
seiner Patienten, er „wendet sich zu“. Aber Studien zeigen auch, dass
selbst ohne „Zuwendung“ die homöopathischen Arzneien ebenso bei
Tieren, Neugeborenen, Komapatienten in der Intensivmedizin wirken –
da kann auch von Placebo keine Rede sein.

Wenn die Skeptiker Hochpotenzen homöopathischer Arzneien
schlucken und keine Wirkung spüren, was beweist das?

Höchstens, dass bei diesen Menschen keine Basiskenntnisse vorhanden
sind. Denn Wirkung bei einmaliger Einnahme tritt nur dann ein, wenn
das passende Mittel zu Therapiezwecken eingesetzt wird. Wenn also
eine Erkrankung vorliegt. Wenn ein gesunder Mensch ein herkömmliches
Schmerzmittel – z. B. mit Paracetamol - einnimmt, passiert auch gar
nichts. Wenn Paracetamol allerdings in hohen Dosen eingenommen wird,
kann es zu Asthmaanfällen und Nierenversagen kommen. Bei einer
einmaligen Gabe – egal ob 1 oder 100 Globuli auf einmal geschluckt
werden - wird der Organismus einmalig stimuliert. Um eine
Arzneimittelprüfung durchzuführen, muss ein homöopathisches Mittel
mehrmals täglich über drei bis fünf Tage verteilt eingenommen werden.

Literatur:

(1) Umfrage „Homöopathie in Österreich 2012“, Quelle: GfK Austria
(2) Hellriegel HJ, Klein P, Weiser M, Jatros Päd 10/2004, Fromm &
Fromm Medizinischer Fachverlag , Holzheim, Deutschland.
(3) Müller-Krampe B, Klein P, Weiser M, Jatros Päd 4/2004.
(4) Weiser M, Biologische Medizin 2/2004.
(5) Meerschautl L et al, Evid Based Complement Alternat Med. 2009
December;6(4):507-515.
(6) Studer HP, Busato A: Comparison of Swiss Basic Health Insurance
Costs of Complementary and Conventional Medicine. Forschende
Komplementärmedizin 2011;18:315-320.
(7) Kooreman P, Baars EW: Patients whose GP knows complementary
medicine tend to have lower costs and live longer. Eur J Health Econ
2011 Jun 22.

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