„Personennahverkehr in NÖ muss rasch auf Schiene kommen“
Utl.: „Personennahverkehr in NÖ muss rasch auf Schiene kommen“ =
St. Pölten (OTS) - Vor 30 Jahren fiel die Entscheidung für St. Pölten
als Landeshauptstadt für Niederösterreich. In den vergangenen
Jahrzehnten hat sich viel getan – die Bevölkerungszahl ist auf rund
54.000 angewachsen, es gibt mehr Arbeitsplätze als
HauptwohnsitzerInnen. Faktoren, die entsprechende Maßnahmen für den
öffentlichen Personennahverkehr erfordern. SPÖ NÖ
Landesparteivorsitzender Mag. Matthias Stadler umreißt zwei
Schwerpunkte: "Niederösterreich braucht, so wie in anderen
Bundesländern längst vorhanden, ein Schnellbahn-Konzept – die
Landeshauptstadt St. Pölten soll sowohl zentraler Knoten, als auch
Drehscheibe für den öffentlichen Verkehr sein.“
Für Stadler ist es wichtig, dass der Zentralraum aus allen Teilen des
Flächenbundeslandes Niederösterreich zeitnah, modern und
kostengünstig erreichbar ist – aber auch die Verbindungen innerhalb
von St. Pölten und weiter nach Wien müssen ein gutes Angebot für die
NiederösterreicherInnen darstellen, damit diese vom Individual- auf
den öffentlichen Verkehr umsteigen. Für die Attraktivierung des
öffentlichen Personennahverkehrs nach St. Pölten braucht es die
Schaffung eines abgestimmten Taktfahrplans, die Verkürzung der
Reisezeiten, die Erhöhung der Geschwindigkeiten durch
Infrastrukturmaßnahmen, den Einsatz moderner Fahrzeuge und das
weitgehende Vermeiden von zeitaufwändigen Umsteigevorgängen.
Der Vorsitzende der FSG NÖ, Bundesrat Rene Pfister weist darauf hin,
dass es in St. Pölten rund 8.000 AuspendlerInnen, aber vier Mal so
viele EinpendlerInnen gibt: „Mehr als die Hälfte derjenigen, die nach
St. Pölten pendeln, kommen aus dem Umland bzw. aus den Bezirken Krems
und Lilienfeld. Diese starke PendlerInnenverflechtung führt zu einem
beträchtlichen und immer weiter steigenden Verkehrsaufkommen.“
Betrachtet man den Modal Split (Aufteilung Öffis und private Kfz,
ohne Fußgänger und Radfahrer) in der Stadt so beträgt der ÖV-Anteil
23 Prozent - bei den Pendlern 30 Prozent. „Obwohl im Vergleich zu
Gesamt-Niederösterreich mit nur 17 Prozent ÖV-Anteil St. Pölten gut
abschneidet, gibt es noch ‚Luft nach oben‘“, sagt Pfister. Als
Beispiel nennt er Städte entlang von S-Bahnachsen mit entsprechend
gut ausgebauter Infrastruktur (z.B. Gänserndorf, Korneuburg): „Hier
gibt es ÖV-Anteile bis zu 50 Prozent!“
Die Grundvoraussetzung für den Ausbau des S-Bahn-Verkehrs sei im
Zentralraum St. Pölten ja gegeben, erklärt Pfister: Es existiert
neben der gut ausgebauten Westbahn auch eine Nord-Südachse
(Krems-St.Pölten-Traisen/Lilienfeld/Hainfeld). „Schon seit der
Hauptstadtwerdung gab und gibt es immer wieder die Forderung nach
einem adäquaten Ausbau dieser Streckenabschnitte. Auch die AKNÖ hat
sich mittels etlicher Resolutionen bei Vollversammlungen dafür
eingesetzt“, erklärt der Bundesrat: „St. Pölten wächst – ebenso wie
das Umland. Hier muss mehr in den öffentlichen Verkehr investiert
werden.“
Neben der von S-Bahn-Verbindungen in den Zentralraum plädiert Stadler
für die Einführung eines ÖPNV-Passes Niederösterreich
(Österreich-Personennahverkehr-Pass NÖ), eines elektronischen
Fahrausweises der ähnlich wie Liftkarten beim Skifahren gelesen
werden kann. Die Pässe werden automatisch beim Ein-und Aussteigen
gelesen, je nach Fahrtstrecke und Tarifsystem werden die Kosten in
Cent pro Kilometer abgebucht. Zudem sind auch Ermäßigungen möglich.
"Dieser NÖ Pass, der die gefahrenen Kilometer abrechnet, könnte
Modellsystem für andere Bundesländer sein. Wer viel fährt, wird
belohnt, wer wenig fährt, wird nicht bestraft", erklärt Stadler.
Ähnlich wie die „Zone 100“ in Wien müsste das Angebot dringend in
einem ersten Schritt für den Zentralraum und in weiterer Folge für
ganz Niederösterreich zusammengefasst werden.
Innerhalb von St. Pölten ist das Bussystem LUP ein wichtiger Partner.
„Deswegen ist es mir nicht nur als Parteivorsitzender sondern auch
als Bürgermeister ein Anliegen, dass sowohl die St. PöltnerInnen als
die vielen Menschen, die täglich von auswärts in die Landeshauptstadt
kommen, ein gutes Angebot – zu einem leistbaren Tarif – vorfinden.“
In St. Pölten hat der Gemeinderat eine Resolution an den Landesrat
für Verkehr, Karl Wilfing, beschlossen und weitergegeben, damit
dieser Gespräche mit dem burgenländischen Verkehrslandesrat, sowie
den Landesräten für Umwelt in den beiden Bundesländern, über die
Zweckwidmung beim Aufkommen aus der Mineralölsteuer für den
öffentlichen Personennahverkehr zu führen, um die Preise für
Jahrestickets zu halbieren – von derzeit 372 Euro (bei Einmalzahlung)
auf 186 Euro. „Der ÖVP St. Pölten scheint das zu wenig zu sein – die
Fraktion stimmte im Gemeinderat gegen die Resolution und fordert auf
den Wahlplakaten ein Jahresticket um 200 Euro“, sagt Stadler
abschließend.
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