- 24.03.2016, 18:25:45
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ÖH ad AQ-Bericht: Studierende stärker in Qualitätssicherung einbeziehen
Regelmäßigkeit statt Momentaufnahme ist vonnöten
Utl.: Regelmäßigkeit statt Momentaufnahme ist vonnöten =
Wien (OTS) - Die Österreichische Hochschüler_innenschaft begrüßt die
Vorstellung des ersten Berichts der AQ Austria zum Entwicklungsstand
der Qualitätssicherung an österreichischen Hochschulen, zugleich wird
aber auf immer noch vorhandene tiefgreifende Probleme hingewiesen.
Studierende werden bei der Qualitätssicherung nach wie vor immer nur
mäßig gut einbezogen. “Während bei externen QS-Verfahren die
Teilnahme von Studierenden verpflichtend ist, ist bei interner
Qualitätssicherung noch immer ein grober Mangel an
Studierendenbeteiligung zu beklagen.” gibt Philip Flacke vom
Vorsitzteam der Österreichischen Hochschüler_innenschaft (ÖH)
Bundesvertretung zu bedenken. Die Studierenden sind an den
Hochschulen nicht umfassend in die internen Prozesse eingebunden und
oft auf das Wohlwollen der Hochschulleitung angewiesen, wenn sie
notwendige Entwicklungsprozesse anstoßen.
Auch bei den Rahmenbedingungen für die externe Qualitätssicherung
sieht die ÖH weiteren Verbesserungsbedarf. Die für Fachhochschulen
und Privatuniversitäten verpflichtenden Programmakkreditierungen
evaluieren zwar im Vorfeld die Qualität eines neuen Studiengangs,
geben aber wenig Aufschluss über die weitere Durchführung. “Eine
Anlaufstelle für Studierendenvertreter_innen innerhalb der AQ wäre
eine geeignete Maßnahme um Probleme, die von den Studierenden
wahrgenommen werden, auch Gehör zu verschaffen.” fordert Flacke.
Weiters ist die Zuordnung der Pädagogische Hochschulen beim
Qualitätssicherungsrat zu kritisieren. Diese Extrastellung ist, vor
allem im Anbetracht der Pädagog_innenbildung Neu, nicht plausibel.
Bei Audits, die das Qualitätsmanagementsystem einer Hochschule
verbessern sollen, gibt es gravierende Probleme. “Audits finden alle
sieben Jahre statt, beim Vor-Ort-Besuch wird alles wie ein
potemkinsches Dorf aufgeputzt, um über die tatsächlichen Probleme so
gut wie möglich hinwegzutäuschen”, kritisiert Flacke. Die
Empfehlungen der Qualitätssicherungsagenturen, wie der AQ Austria,
müssen auch Einzug in die Praxis finden. “Qualitätssicherung muss an
den Hochschulen nachhaltig umgesetzt werden, ohne Probleme zu
verharmlosen und endlich als Chance zur Verbesserung der Studien- und
Forschungsbedingungen verstanden werden.” so Flacke abschließend.
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