• 19.03.2016, 10:28:54
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Taboga-Sperre für nichtig erklärt: Ein Urteil mit Folgen

Richterin-Kritik an der Zusammensetzung der Fußball-Gremien - Interessensvertreter müssen Teil der Gremien sein

Utl.: Utl: Richterin-Kritik an der Zusammensetzung der
Fußball-Gremien - Interessensvertreter müssen Teil der Gremien
sein =

Wien/ÖGB (OTS) - "Schon wieder ein Gerichtsurteil, das an den
Grundfesten des Sports und im speziellen des Fußballs rütteln und für
Veränderungen sorgen wird", stellte heute, Samstag, Rudi Novotny,
Geschäftsführer der Vereinigung der Fußballer (VdF) fest. Nach dem
Urteil im Fall Karim Onisiwo wurde vom Gericht generell die
Gepflogenheit der Vertrags-Optionen im Fußball angezweifelt.++++

Nun wurde die lebenslange Sperre von Dominique Taboga im Zuge der
Spielmanipulationen vom Gericht am 14. März für nichtig erklärt.
Erläutert wird dies in der 24-seitigen Urteils-Verkündung. Die
Beschlüsse, die der Senat 1 und das Protestkomitee der Bundesliga
gefasst haben, sind somit nicht mehr gültig. Darüber hinaus sieht die
Richterin Sylvia Anker die gesamte österreichische
Sportgerichtsbarkeit auf dem Prüfstand. Besonders kritisch wird die
Zusammensetzung der Gremien gesehen, weil meistens massive
Unvereinbarkeiten bei den handelnden Personen vorliegen. Im konkreten
Fall ist sowohl der Vorsitzende des Strafausschusses und auch jener
des Protestkomitees als Rechtsvertreter der Bundesliga tätig.

Besonders brisant ist jener Punkt des Urteils, wo auf den ÖFB mit
seiner Monopolstellung eingegangen wird. Dem zu Folge hat der Verband
für ordentliche und vor allem faire Verfahrensregeln zu sorgen.
Daraus kann man schlussfolgern, dass sich ähnliche Fälle auch in
Zukunft äußerst problematisch gestalten werden. VdF-Geschäftsführer
Rudi Novotny hält fest: "Dieses Urteil ist nach der Causa Onisiwo ein
neuerlicher Beweis dafür, dass im rechtlichen Bereich des
österreichischen Fußballs akuter Handlungsbedarf besteht. Die
Arbeitnehmerseite muss endlich voll integriert und anerkannt werden,
sowie gleichwertiger Partner sein."

Dazu gehört, dass die Interessensvertretung der Spieler in
Entscheidungsprozesse eingebunden werden muss, damit solche
Beschlüsse auch vor einem ordentlichen Gericht halten.

Während die Bundesliga noch in Ansätzen um eine Parität bemüht ist,
gibt es vom ÖFB dazu keinerlei Bereitschaft. Für Novotny ein Zustand,
der nach diesem Urteil wohl der Vergangenheit angehört: "Wir hoffen,
dass der ÖFB die Zeichen der Zeit erkannt hat und ein größeres
Demokratieverständnis entwickelt, in dem die Stellung der Sportler
entsprechend berücksichtigt wird."

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