Linz (OTS) - Die Anfang Februar veröffentlichte Sonderauswertung der
PISA-Studie 2012 bestätigt, dass es in Österreich noch immer eine
auffallend große Gruppe von Risikoschülern/-innen gibt. Hindernisse
und Benachteiligungen wie der Bildungsstand der Eltern,
Migrationshintergrund, der Wohnort, die Schulwahl und geringes
Familieneinkommen sind die Hauptgründe dafür. „Bildungschancen dürfen
aber keine Frage des Elternhauses sein. Das Schulsystem muss
ausgleichend wirken“, fordert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.
In der kürzlich präsentierten Task Force zur „Bildungsreform in OÖ“
des Landes Oberösterreich und des oberösterreichischen
Landesschulrates finden sich keinerlei Zielsetzungen, die auf einen
Abbau der hierzulande gängigen Bildungsvererbung hindeuten. Ganz im
Gegenteil: Landesrat Stelzer spricht davon, dass Oberösterreich mit
seiner Bildungslandschaft an der Spitze stehe. Dabei läuten längst
die Alarmglocken: Beispielsweise zählen 38 Prozent der Schüler/-innen
der achten Schulstufe in Oberösterreich in Mathematik zu den
Risikoschülern/-innen. Sie haben die für diesen Kompetenzbereich
vorgesehenen Bildungsstandards nicht oder nur teilweise erreicht. In
der vierten Schulstufe ist dies bei 19 Prozent der Schüler/-innen der
Fall.
Viele Kinder werden in unserem Bildungssystem aussortiert und von
vornherein vernachlässigt. „Um als eine leistungsstarke Region
wahrgenommen zu werden, brauchen wir zwar auch eine Talenteförderung,
vor allem aber einen Masterplan, um den großen Anteil an
leistungsschwachen Jugendlichen zu reduzieren und die breite Masse
der Jugendlichen besser zu qualifizieren“, erklärt AK-Präsident Dr.
Johann Kalliauer.
Das Bundesland Vorarlberg hat sich schon auf diesen Weg begeben:
Unter der breiten Einbeziehung von Eltern und Lehrern/-innen wird
dort eine Strategie entwickelt, wie die Schule jedem Kind gerecht
werden kann. Vorarlberg strebt dabei eine gemeinsame Schule aller 10-
bis 14-Jährigen an und ist darauf fokussiert, mit der
Unterschiedlichkeit der Kinder besser umzugehen.
„Wir brauchen auch in Oberösterreich dringend ein Schulsystem, das
jedem Kind gerecht wird und sozial ausgleicht“, sagt Kalliauer. Ziel
muss sein, eine bessere Basis für weiterführende Schulen und die
Lehre zu legen. Gefestigte Grundkompetenzen sind dabei ebenso wichtig
wie eine gute Persönlichkeitsbildung.
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