• 16.03.2016, 15:03:45
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NEOS: Lockerung bei Hausapotheken führt auf den Holzweg

Gerald Loacker: "Das ist Klientelpolitik auf Kosten der Apotheker und Patienten"

Utl.: Gerald Loacker: "Das ist Klientelpolitik auf Kosten der
Apotheker und Patienten" =

Wien (OTS) - NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker ist verärgert:
„Eine Hausapotheke hat nicht die Funktion, das Einkommen von
Landärzten aufzubessern. Vielmehr ist ihre einzige Rechtfertigung die
Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in besonderen
Versorgungsregionen. Sofern möglich, ist die wichtige Trennung der
Funktionen zwischen Arzt und Apotheker und das dadurch entstehende
Vier-Augen-Prinzip unbedingt beizubehalten.“ In Europa gibt es rund
2.000 Hausapotheken, davon mehr als 800 in Österreich.

"Die neue Regelung, in Gemeinden, in denen bereits eine öffentliche
Apotheke besteht, nun zusätzlich Hausapotheken zu bewilligen, ist
absurd. Ganz besonders, wenn für 'Nachfolger' bei Übernahmen mit
einer reduzierten 4km-Grenze andere Regeln gelten. Es entsteht eine
Wettbewerbsverzerrung, über die sich die benachteiligten Ärzte und
Apotheker zu Recht beklagen können. Mit dieser Maßnahme den Mangel an
Interesse von jungen Ärzten an einer Niederlassung auf dem Land
bekämpfen zu können, ist ein Irrglaube. Was die Regierung verkennt,
ist ein Wandel der Erwartungen junger Ärzte an ihren Beruf: Junge
Mediziner wollen oft nicht als Einzelkämpfer tätig sein. Sie sind aus
Schule und Studium gewohnt, in Teams und über Berufsgrenzen hinweg
zusammen zu arbeiten. Das saniert man nicht mit dem Zugeständnis
einer Hausapotheke. Stattdessen braucht es liberalere Regelungen für
die Zusammenarbeit von Ärzten untereinander und von Ärzten mit
anderen Gesundheitsberufen", so Loacker weiter

"Ärzte müssen die Freiheit bekommen, andere Ärzte anzustellen. Und
das Betreiben von wohnortnahen Primärversorgungszentren gehört rasch
vorangetrieben. Leider ist davon nichts in Sicht. Das einzige, was
diese Regierung zu bieten hat, ist billige Klientelpolitik für
Hausärzte an den wirklichen Themenstellungen im Gesundheitswesen
vorbei. Wer eine Verbesserung der Medikamentenversorgung für die
Bevölkerung will, braucht liberalere Regelungen für die Eröffnung von
Filialapotheken, längere Öffnungszeiten für Apotheken und
Erleichterungen für die Zulassung und den Betrieb von Zustelldiensten
der örtlichen Apotheken und Versandapotheken", so Loacker
abschließend.

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