- 07.03.2016, 08:16:18
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Zum Weltfrauentag: Psychotherapeutenverband: Frauen müssen psychisch entlastet werden
Wien (OTS) - Die aktuelle IHS-Studie belegt es erneut: Frauen sind
psychisch stärker belastet als Männer. 50% der von Frauen beantragten
Invaliditätspensionen werden wegen psychischer Erkrankungen
beansprucht. Die Tendenz ist bei beiden Geschlechtern steigend.
Warum sind fast doppelt so viele Frauen betroffen?
Gründe für die höhere psychische Belastung sind krankmachende
Faktoren wie Mehrfachbelastung, Stress und Überforderung. Frauen sind
weltweit nach wie vor ökonomisch, politisch und gesellschaftlich
benachteiligt. Der Faktor Doppelbelastung bzw. häufig sogar
Dreifachbelastung, wie Haushalt, Arbeit und Betreuungspflichten,
führt dazu, dass Frauen sowohl psychisch als auch körperlich einer
größeren Belastung ausgesetzt sind als Männer. Das könnte auch der
Grund dafür sein, dass Frauen fast doppelt so viele Krankenstandstage
beanspruchen.
Auch Armut ist erwiesener Maßen ein Grund für psychischen Druck.
Statistiken zeigen, dass Frauen über ein geringeres Einkommen
verfügen und vor allem Alleinerzieherinnen oft an der Armutsgrenze
leben, was sich in Folge auch auf die Kinder auswirkt. Viele Frauen
sind mit psychischen Erkrankungen alleine gelassen. „Der zu hohe
Selbstbehalt für Psychotherapie führt zu sozialer Benachteiligung von
PatientInnen mit geringerem Einkommen“ sagt Christa Pölzlbauer,
Vizepräsidentin des ÖBVP.
Status quo ist sozial ungerecht
Anlässlich des Weltfrauentages ruft der Österreichische Bundesverband
für Psychotherapie (ÖBVP) daher erneut zu einem Umdenken der
Gesundheitspolitik auf. Vor allem die Unterschiede bei der Versorgung
psychisch Erkrankter, wie bundesländerspezifische Leistungen der
Gebietskrankenkassen, unterschiedliche Kontingentierungen oder
Sachleistungen (vollfinanzierte Plätze), führen österreichweit zu
einem Ungleichgewicht in der Versorgung. Die Zuschüsse der
Gebietskrankenkassen wurden seit 1992 nicht angepasst. Der Zuschuss
der BVA beträgt 40 Euro, bei der Bauernkrankenkasse 50 Euro, während
die Mehrheit aller Versicherten, jene der Gebietskrankenkassen, nur
21,80 Euro refundiert bekommen.
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